12. Autographen: Henriette Sontag - Wieland
(Sintenls, Renee)
mir wertvoll waren und Originalmodelle waren, herausgestohlen worden sind, sodass viele meiner Arbeiten
nun als unwiederbringlich vernichtet gelten müssen . . .«. - ». . . Bin schwer beschäftigt mit einer Schwanen-
gruppe für die Innenstadt Lpz. Diese Arbeit kostet mich meine ganze Kraft u. Gesundheit . . — ». . . Vor
Pfingsten ist mein kleines Hündchen gestorben, das ich sehr geliebt habe und das in den letzten Jahren
meine einzige Freude war . . .«.
1021 Sontag-Rossl, Henriette (Sängerin, 1806—1854). Eigenh. Notenskizze m. U. Hamburg,
16. IV. 1852. 1 S. 4°. (408) (100.-)
Vier Notenzeilen, darunter Unterschrift, Ort u. Datum. — Die bedeutende Sängerin, geb. in Koblenz, gest.
in Mexiko, hatte vor allem in Paris große Erfolge. - Das Autograph stammt wohl von einem Gastspiel in
Hamburg.
1022 Suttner, Bertha von (Schriftstellerin, Pazifistin, 1843—1914). Eigenh. Manuskript m. U.
Wien, 4. I. 1911. 1 S. 8°. (329) (120.-)
Über Hamburg und den Frieden. — »Der Völkerfrieden ... ist eine kosmopolitische Sache . . . Was ist also
natürlicher, als daß in einer Hafenstadt, einer Handelsstadt wie Hamburg früher und intensiver als in
Binnenstädten das Verständnis und die Sympathie für Internationale Interessengemeinschaft erwachen? Die
Pazifisten . . . blicken daher mit Vertrauen auf die Mitwirkung der stolzen freien Hansestadt . . .«. - Zur
Veröffentlichung in einer Hamburger Zeitschrift geschrieben.
1023 Treitschke, Heinrich von (Historiker, 1834—1896). 10 eigenh. Briefe m. U. u. 1 eigenh.
Karte m. U. Freiburg, Heidelberg, Holby u. Berlin 1864-1895.19 SS. 8°. (409) (600.-)
Teils ausführliche Briefe an den Schriftsteller Hans Ritter von Hopfen über dessen u. seine Arbeiten, über
Besprechungen, Kritiker, die politische Lage, etc. — 1864: ». . . Aus unserem unglücklichen Vaterlande
kann ich Ihnen Nichts sagen, was Sie nicht schon wußten; wir werden durch Verrath und Stumpfheit einer
entsetzlichen Zukunft entgegengetrieben . . .«. — 1871: ». . . Wie hat diese große Zeit mit uns kleinem
Menschenvolk gespielt! Uns nannten die Leute Träumer, und jetzt stehen wir wie Kleinmüthige neben den
Wundern, die dies alte Preußen vollbracht hat .. .«.
1024 Vallentin, Berthold (Dichter, George-Kreis, 1877—1933). Eigenh. Widmung m. U.
(Pseud ). In: Sinfonia. Dem Andenken des Grafen Oskar Korniss vom Meister des König
Schmerz. (Privatdruck, o. J.). 6 Bll. Orig.-Umschl. (299) (150.—)
Landmann S. 283. — Erste Ausgabe. — Auf der Rückseite des Umschl.-Titels Widmung an Rudolf Borchardt:
»Fuer. Rudolf. Borchardt. Denk-Zeichen. Frueher. Einung. Weges-Wende. Bewahrter. Ziele: D.M.D.K.S.
Nieder-Schoenhausen. Im. Herbst. 1905.«
1025 Vogeler-Worpswede, Heinrich (Maler u. Graphiker, 1872—1942). 2 eigenh. Briefe m. U.
Barkenhoff/Worpswede, 3. u. 12. VIII. 1903. 6 SS. 8°. (309) (150.-)
Ausführliche Briefe an Paul Schultze-Naumburg, den Architekten u. Kunsterzieher. - Vogeler erklärt seine
Ansicht von Volkserziehung, seine Abneigung gegen Vereinigungen, seine Überzeugung, daß die Erziehung
des Volkes in der Schule »durch Leonardo und Rembrandt« erfolgen müsse. — ».. . Dabei thut dem Volke
lediglich ein gestärktes Naturgefühl gut . . .«. — Er beschreibt mit Liebe die Landschaft um Worpswede. —
». . . Dort überall, wo keine Maler wohnen ist das Land sehr schön . . .«. — Briefkopf Vignette Barken-
hoff. - Gelocht, mit kleinem Textverlust.
1026 Wassermann, Jakob (Dichter, 1873—1934). 4 eigenh. Briefe m. U. Altaussee 1922—23.
3, 1/2 SS. 4°. (309) (200.-)
An Paul Schultze-Naumburg über die innere u. äußere Umgestaltung seines Hauses. Im letzten Brief
schreibt er, er könne sich zur äußeren Umgestaltung noch nicht entschließen. — ».. . Sehen Sie, für mich
ist dieses Haus . . . seit mehr als 25 Jahren eine Art Wahrzeichen, und Freunden von mir, wie etwa Hof-
mannsthal, geht es ebenso damit ...«.- Gelocht.
1027 Weingartner, Felix (Dirigent u. Komponist, 1863—1940). 2 eigenh. Briefe u. 2 eigenh.
Karten m. U. Wien u. a. O. 1915-1936. 7 SS. 4° u. kl.-8°. (408) (150.-)
An den Musikkritiker William Behrend in Kopenhagen über den Tod seiner Frau, seinen Weggang in Wien,
etc. — ». . . Meine Frau war mir stets wie ein Wesen einer höheren Weit, die die Erde nur gestreift hat,
um bald wieder nach ihrer Heimat zurückzukehren ...«. — »... Es liegt mir viel daran, daß man auch in
Kopenhagen erfährt, daß nicht ich gehen wollte, sondern daß ich entfernt worden bin . . .«.
1028 Weiß, Emil Rudolf (Buch- u. Schriftkünstler, 1875—1942). 3 eigenh. Briefe m. U. u.
1 eigenh. Karte m. U. Hagen i. W. u. a. O. 1903-09 u. 1930. 10 SS. 4° u. 8°. (309) (200-)
An Paul Schultze-Naumburg über die Schönheit alter Bauten, einen Plan, alle Abbildungen in den Kultur-
arbeiten in einem Ortsverzeichnis festzuhalten, etc. — Die Bauten in Karlsruhe werden ausführlich be-
schrieben, ein Haus in Hagen als Beispiel vorgestellt. - Im Brief von 1930 schreibt er über eine An-
stellung seines Schülers Walter Bergmann an Sch.-N.’s Schule. Er sei als Künstler dafür zu schade. —
». . . Das hindert nicht, daß er eine solche Tätigkeit ausübt, so gut wie ich, der ich mir als »Buchdeckler« —
wie Karl Walser immer sagte - mein Geld zu dem dazu verdiente, was ich Lehrer an der Kunstgewerbe-
schule bekomme, ohne an meiner künstlerischen Seele Schaden zu leiden . . .«. - Gelocht, kleine Eck-
beschädigungen.
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(Sintenls, Renee)
mir wertvoll waren und Originalmodelle waren, herausgestohlen worden sind, sodass viele meiner Arbeiten
nun als unwiederbringlich vernichtet gelten müssen . . .«. - ». . . Bin schwer beschäftigt mit einer Schwanen-
gruppe für die Innenstadt Lpz. Diese Arbeit kostet mich meine ganze Kraft u. Gesundheit . . — ». . . Vor
Pfingsten ist mein kleines Hündchen gestorben, das ich sehr geliebt habe und das in den letzten Jahren
meine einzige Freude war . . .«.
1021 Sontag-Rossl, Henriette (Sängerin, 1806—1854). Eigenh. Notenskizze m. U. Hamburg,
16. IV. 1852. 1 S. 4°. (408) (100.-)
Vier Notenzeilen, darunter Unterschrift, Ort u. Datum. — Die bedeutende Sängerin, geb. in Koblenz, gest.
in Mexiko, hatte vor allem in Paris große Erfolge. - Das Autograph stammt wohl von einem Gastspiel in
Hamburg.
1022 Suttner, Bertha von (Schriftstellerin, Pazifistin, 1843—1914). Eigenh. Manuskript m. U.
Wien, 4. I. 1911. 1 S. 8°. (329) (120.-)
Über Hamburg und den Frieden. — »Der Völkerfrieden ... ist eine kosmopolitische Sache . . . Was ist also
natürlicher, als daß in einer Hafenstadt, einer Handelsstadt wie Hamburg früher und intensiver als in
Binnenstädten das Verständnis und die Sympathie für Internationale Interessengemeinschaft erwachen? Die
Pazifisten . . . blicken daher mit Vertrauen auf die Mitwirkung der stolzen freien Hansestadt . . .«. - Zur
Veröffentlichung in einer Hamburger Zeitschrift geschrieben.
1023 Treitschke, Heinrich von (Historiker, 1834—1896). 10 eigenh. Briefe m. U. u. 1 eigenh.
Karte m. U. Freiburg, Heidelberg, Holby u. Berlin 1864-1895.19 SS. 8°. (409) (600.-)
Teils ausführliche Briefe an den Schriftsteller Hans Ritter von Hopfen über dessen u. seine Arbeiten, über
Besprechungen, Kritiker, die politische Lage, etc. — 1864: ». . . Aus unserem unglücklichen Vaterlande
kann ich Ihnen Nichts sagen, was Sie nicht schon wußten; wir werden durch Verrath und Stumpfheit einer
entsetzlichen Zukunft entgegengetrieben . . .«. — 1871: ». . . Wie hat diese große Zeit mit uns kleinem
Menschenvolk gespielt! Uns nannten die Leute Träumer, und jetzt stehen wir wie Kleinmüthige neben den
Wundern, die dies alte Preußen vollbracht hat .. .«.
1024 Vallentin, Berthold (Dichter, George-Kreis, 1877—1933). Eigenh. Widmung m. U.
(Pseud ). In: Sinfonia. Dem Andenken des Grafen Oskar Korniss vom Meister des König
Schmerz. (Privatdruck, o. J.). 6 Bll. Orig.-Umschl. (299) (150.—)
Landmann S. 283. — Erste Ausgabe. — Auf der Rückseite des Umschl.-Titels Widmung an Rudolf Borchardt:
»Fuer. Rudolf. Borchardt. Denk-Zeichen. Frueher. Einung. Weges-Wende. Bewahrter. Ziele: D.M.D.K.S.
Nieder-Schoenhausen. Im. Herbst. 1905.«
1025 Vogeler-Worpswede, Heinrich (Maler u. Graphiker, 1872—1942). 2 eigenh. Briefe m. U.
Barkenhoff/Worpswede, 3. u. 12. VIII. 1903. 6 SS. 8°. (309) (150.-)
Ausführliche Briefe an Paul Schultze-Naumburg, den Architekten u. Kunsterzieher. - Vogeler erklärt seine
Ansicht von Volkserziehung, seine Abneigung gegen Vereinigungen, seine Überzeugung, daß die Erziehung
des Volkes in der Schule »durch Leonardo und Rembrandt« erfolgen müsse. — ».. . Dabei thut dem Volke
lediglich ein gestärktes Naturgefühl gut . . .«. — Er beschreibt mit Liebe die Landschaft um Worpswede. —
». . . Dort überall, wo keine Maler wohnen ist das Land sehr schön . . .«. — Briefkopf Vignette Barken-
hoff. - Gelocht, mit kleinem Textverlust.
1026 Wassermann, Jakob (Dichter, 1873—1934). 4 eigenh. Briefe m. U. Altaussee 1922—23.
3, 1/2 SS. 4°. (309) (200.-)
An Paul Schultze-Naumburg über die innere u. äußere Umgestaltung seines Hauses. Im letzten Brief
schreibt er, er könne sich zur äußeren Umgestaltung noch nicht entschließen. — ».. . Sehen Sie, für mich
ist dieses Haus . . . seit mehr als 25 Jahren eine Art Wahrzeichen, und Freunden von mir, wie etwa Hof-
mannsthal, geht es ebenso damit ...«.- Gelocht.
1027 Weingartner, Felix (Dirigent u. Komponist, 1863—1940). 2 eigenh. Briefe u. 2 eigenh.
Karten m. U. Wien u. a. O. 1915-1936. 7 SS. 4° u. kl.-8°. (408) (150.-)
An den Musikkritiker William Behrend in Kopenhagen über den Tod seiner Frau, seinen Weggang in Wien,
etc. — ». . . Meine Frau war mir stets wie ein Wesen einer höheren Weit, die die Erde nur gestreift hat,
um bald wieder nach ihrer Heimat zurückzukehren ...«. — »... Es liegt mir viel daran, daß man auch in
Kopenhagen erfährt, daß nicht ich gehen wollte, sondern daß ich entfernt worden bin . . .«.
1028 Weiß, Emil Rudolf (Buch- u. Schriftkünstler, 1875—1942). 3 eigenh. Briefe m. U. u.
1 eigenh. Karte m. U. Hagen i. W. u. a. O. 1903-09 u. 1930. 10 SS. 4° u. 8°. (309) (200-)
An Paul Schultze-Naumburg über die Schönheit alter Bauten, einen Plan, alle Abbildungen in den Kultur-
arbeiten in einem Ortsverzeichnis festzuhalten, etc. — Die Bauten in Karlsruhe werden ausführlich be-
schrieben, ein Haus in Hagen als Beispiel vorgestellt. - Im Brief von 1930 schreibt er über eine An-
stellung seines Schülers Walter Bergmann an Sch.-N.’s Schule. Er sei als Künstler dafür zu schade. —
». . . Das hindert nicht, daß er eine solche Tätigkeit ausübt, so gut wie ich, der ich mir als »Buchdeckler« —
wie Karl Walser immer sagte - mein Geld zu dem dazu verdiente, was ich Lehrer an der Kunstgewerbe-
schule bekomme, ohne an meiner künstlerischen Seele Schaden zu leiden . . .«. - Gelocht, kleine Eck-
beschädigungen.
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