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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1897/98 — Heidelberg, 1897-1898

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Nr. 17 (26. Februar 1898)
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https://doi.org/10.11588/diglit.24657#0093
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Akademische Mitteildngen

FÜR DIE

STÜDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.

HERAUSGrEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI

Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.

Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlicll und frei allen Studierenden, Professoren und Alten Herren zugestellt.

Winter-Halbjahr 1897/98. Nr. 17. Samstag, 26. Februar 1898.

Betanntinachiraieu äer Universitäls-Beliürden.

Grossh. B.Td. iTiiversitiits - Hibliothek
Heidelberg.

In der Zeit vom 28. Februar bis 5. März sind der In-
struktion gemäss sämtliche aus der Universitäts-Bibliothek
entliehenen Bücher zurückzuliefern. An diesen Tagen findet
kein Ausleihen statt, dagegen ist das Lesezimmer wie ge-
wöhnlich zur Benützung geöffnet.

Heidelberg, den 19. Februar 1898.

Die Direktion
Zangemeister.

Hochschulnachrichten.

Heidelberg, 25. Februar 1898.

* Kundgebung fiir die deutsch-österreichisclie Stu-
dentenschaft. Der Studenten-Ausschuss der hiesigen Uni-
versität hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, folgendes
Telegramm an die Studentenschaft der deutschen Universität
Prag, zu Händen des „Lese- und Redevereins deutscher Hoch-
schüler Germania“ zu richten:

„Der Studenten-Ausschuss der Universität Heidelberg
sendet seinen Kommilitonen an der ältesten Pflanzstätte
deutscher Bildung die herzlichsten Glückwünsche zu dem
schweren Kampfe um die Freibeit des deutschen Burschen-
tums, und bittet sie, allen Hocbschülern Deutsch-Oester-
reichs die Versicherung unserer freudigen Zustimmung
zu dem einmütigen Vorgehen gegen die Unterdrückung
althistorischer Rechte der ostmärkischen Deutschen zu
übermitteln“.

* Den Ausschnss-Yorstand des Sommer-Semesters

bilden nach den jüngst abgehaltenen Wahlen im Weiteren
Studenten-Ausschuss die Herren stud.theol. Grieser (Turner-
schaft Ghibellinia), stud. math. Burkart (Mathematischer
Verein) und stud. chem. Anselmino (nichtinkorporiert).

* Fackelzug. Gestern Donnerstag, 24. Februar, fand
unter zahlreicher Beteiligung der Studentenschaft der übliche
Fackelzug zu Ehren des vom Amte scheidenden und des
neugewählten Prorektors statt. Bei Herrn Geh. Hofrat Georg
Meyer angelangt brachten die Teilnehmer demselben nach
einer Ansprache des Vorsitzenden des Studenten-Ausschusses
ein dreifaches Hoch aus. Der Gefeierte erwiderte, er habe
sich bemüht sein Amt wohlwollend und gerecht zu versehen;
wenn ihm dies leidlich gelungen sei, so danke er es der
Unterstützung seiner Kollegen und der Studentenschaft, be-
sonders deren Ausschusse. Das verflossene Winter-Halbjahr
habe an Besuchsziffer alle seine Vorgänger übertroffen, habe
der Hochschule aber auch schwere Verluste gebracht. Das

Wohlwollen des erlauchten Rector magnificentissimus, des
Grossherzogs, und der Regierung sei der Hochschule nacli
wie vor in vollem Umfange zuteil geworden und habe neuer-
dings eine kräftige Bethätigung gefunden in den hervorragen-
den Bewilligungen für die Universitäts-Bibliothek und das
Landgericht. Mit einem Hoch auf unseren allverehrten
Grossherzog schloss der Redner. Herr Geh. Hofrat Kehrer,
zu dem sicli der Zug nun begab, dankte nach einem kräftig
und weithin schallenden Hoch ebenfalls fiir die ehrende Kund-
gebung und sprach in launiger Rede die Hoffnung aus, dass
der feuchtfröhliche Geist Alt-Heidelbergs auch fernerhin seine
anziehende Wirkung auf die Jünger der Wissenschaft aus-
üben möchte, wennschon es diese Feuchtigkeit allein nicht
sei, die den Studierenden hierher treibe; wisse er doch aus
eigener Erfahrung und aus dem Munde seiner Kollegen, dass
an unserer Hochschule auch tüchtig gearbeitet werde. Nach-
dem Herr Geh. Hofrat Kehrer ein Hoch auf Alt-Heidelberg
ausgebracht hatte, ordnete sich der Zug zum Aufbruch und
begab sicb zum Ludwigsplatz. wo in herkömmlicher Weise
die Fackeln zusammengeworfen wurden.

* Todesfall. Am 20. Februar verstarb in Miinchen der
Geh. Regierungsrat Dr. Julius Jolly, seit etwa zwei Jahren
Chefredakteur der „Allgemeinen Zeitung“. Dr. Jolly wurde
am 5. Januar 1856 zu Heidelberg als der Solin des damaligen
Privatdozenten und späteren Professors der Reclite Julius
Jolly geboren, der 1866 badischer Minister des Innern und
1868 badischer Ministerpräsident geworden ist. Er erhielt
nach glänzendem juristischen Staatsexamen seine erste An-
stellung als Amtsrichter in Pforzheim, wurde nach zehn
Monaten Staatsanwalt in Waldshut, später in Offenburg,
Mannheim und Karlsruhe. Am 1. Juli 1896 übernahm Jolly
die Schriftleitung der „Ailgemeinen Zeitung“, die er in der
kurzen Zeit seiner Thätigkeit zu erneuter Blüte gebracht hat.
Jolly gehörte der Verbindung „Rupertia“ als Mitglied an.

Yon anderen Hocliscliulen.

Berlin. (Frauenstudium.) Laut amtlicher Liste
haben sich im Wintersemester 1897/98 an hiesiger Univer-
sität 162 Frauen einschreiben lassen. Dieselben vertreten
die verschiedenen Nationalitäten wie folgt: 98 Deutsche,
26 Amerikanerinnen, 23 Russinnen, 4 aus Oesterreich, 4 aus
England und 2 aus Frankreich. Finnland, die Schweiz, Hol-
land, Bulgarien und TJngarn entsandten je eine Frau. Alle
vier Fakultäten haben sich den Frauen geöffnet und zwar
hören: 3 Frauen Theologie, 3 Jura und 1 Medizin; die
übrigen verteilen sicli in den philosophischen Fakultäten. Da
sich unter den Studentinnen das Bediirfnis nacli einem passen-
den äusseren Band der Zusammengehörigkeit bald fühlbar
machte, so wurde am 23. November v. J. von den Damen
Dr. A. Augspurg, M. Raschke, J. v. Zigany, Dr. A. Gebser
 
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