Akademische Mitteilungen
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.
Winter-Halbjahr 1905/1906. Nr. 16. Samstag, 17. Februar 1906.
Theologische Fakultät.
Diejenigen Herren Studierenden der Theologie, welche
sich um das theologische Staatsstipendium zu bewerben ge-
denken, werden aufgefordert, ihre Gesuche an die Fakultät
unter Beilegung von Frequenzzeugnissen über ihren Kollegien-
besuch in diesem Semester sowie ihrer Anmeldungsbücher bei
dem Universitäts-Sekretariat spätestens bis zum 19. Februar,
mittags 12 Uhr, einzureichen.
Heidelberg, den 9. Februar 1906.
Der Dekan:
Deissmann.
Weiterer Ausschuss der Studentenschaft.
Protokolle.
I. Sitzung des weiteren Ausschusses am Dienstag,
7. November 1905, 6 h. c. t. im Bremeneck.
Vorsitzender: Herr Peter (Mathern. Fakultät).
Es fehlen: Arminia, F. W. V., Ripuaria, Saxo-Bo-
russia, Teutonia, Unitas, Zaringia, Vertreter der juristi-
schen Fakultät.
Tagesordnung:
1. Protokoll.
2. Bericht des Ferienausschusses.
3. Verschiedenes.
ad 1. Das Protokoll der IV. Ausschusssitzung im
S.-S. 1905 wird verlesen und genehmigt.
ad 2. Der Vorsitzende berichtet über die Tätigkeit
des Ferienausschusses und über die Kassenverhältnisse.
Er erwähnt die Teilnahme des Ferienausschusses an der
patriotischen Feier am 2. September und den Tod eines
Kommilitonen, des Herrn cand. chem. Richard Kolosser-
Zaringiae, an dessen Beerdigung in Berlin der Vorsitzende
als Vertreter der Ruperto-Carola teilnahm. Er ersucht die
Versammlung, sich zu Ehren des Verstorbenen von den
Sitzen zu erheben. Hiernach beantragt der Vorsitzende
Entlastung des Ferienausschusses. Der Vertreter
Hasso-Rhenaniae fragt an, ob der Ferienausschuss
befugt war, an dem Vaterlandsfeste, das er als eine
parteipolitische Feier betrachte, teilzunehmen. Der Vor-
sitzende weist diesen Einwand zurück, indem er betont,
dass bei der Feier des Sedanstages als eines Gedenk-
tages die Parteiinteressen vollkommen zurücktreten. —
Die Entscheidung über 60 eingelaufene Angebote zur
Besetzung der Ausschussdienerstelle wird Aufgabe der
nächsten Ausschusssitzung sein, da der Ferienausschuss
sich nicht für befugt hielt, darüber zu entscheiden. —
Darauf erfolgt Entlastung des Ferienausschusses durch
Akklamation.
ad 3. Herr Peter übergibt den Vorsitz dem neuen
Vorstand, Herrn Kalchschmidt-Wingolf. Herr Kalch-
schmidt berichtet von einer Besprechung betreffend das
Wohltätigkeitsfest am 12. November, für dessen Betei-
ligung die einzelnen Vertreter im weiteren Ausschuss
in ihren Korporationen bezw. Fakultäten recht eifrig
wirken möchten. Der engere Ausschuss möge sich mit
drei Mitgliedern an dem vorbereitenden Komitee betei
ligen. Der weitere Ausschuss überlässt die Bestimmung
hiefür dem engeren Ausschuss.
Genehmigt:
Paul Kalchschmidt (Wingolf), 1. Vorsitzender.
Ernst Schumacher (theol. Fak.), Schriftführer
des Ferienausschusses.
II. Sitzung des weiteren Ausschusses am Dienstag,
12. Dezember 1905, 6 h. c. t. im Bremeneck.
Es sind nicht vertreten: Frankonia, Ghibellinia,
Guestphalia, Hasso-Rhenania, Karlsruhensia, Naturwiss.
Verein, Palatia, Rupertia, Saxo-Borussia, Teutonia, Vi-
neta, Zaringia. Äusser den Vertretern der Nichtinkor-
porierten im engeren /Ausschuss sind keine weiteren
Vertreter derselben anwesend. Während der Sitzung
stellen sich noch ein die Vertreter Saxo-Borussiae und
Vinetae.
Eröffnung 6 h. c. t. durch den Vorsitzenden, Herrn
Kalchschmidt.
Tagesordnung.
1. Protokoll.
2. Schriftsachen.
3. Bericht über die letzte Sitzung des Akademischen
Krankenvereins.
4. Definitive Anstellung des Ausschussdieners.
5. Festsetzung des Termins für den Kaiserkommers.
6. Allgemeines.
Zu Beginn der Sitzung gedenkt der Vorsitzende
des Hinscheidens zweier Kommilitonen, des Herrn stud.
phil. Brustein aus Perm und des Herrn stud. nat. Bun-
gert aus Mannheim. Die Anwesenden erheben sich zu
Ehren der Verstorbenen von ihren Sitzen.
Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen
und genehmigt.
Der weitere Ausschuss erteilt seine Zustimmung
zur definitiven Anstellung des provisorischen Ausschuss-
dieners Mack. Seine Gehaltsbezüge laufen vom 1. No-
vember an.
Der Schriftführer berichtet über eine Sitzung der
Krankenkommission und bittet die Herren Vertreter, in
ihren Kreisen Umfrage zu halten über die Geneigtheit,
den Krankenkassenbeitrag zum Zweck der Sanierung
der Krankenkasse eventuell um 50 Pfg. pro Semester
zu erhöhen. Eine Abstimmung soll auf einer späteren
Sitzung erfolgen.
Als Termin für den Kaiserkommers wird der
26. Januar genehmigt.
Unter „Allgemeines" wird von den Herrn Vertre-
tern der Nichtinkorporierten der Antrag eingebracht:
„Der weitere Ausschuss möge einem Antrag der
Freien Studentenschaft, dahingehend, dass 1) eine
mit Zeitungen, Zeitschriften etc. ausgestattete Lese-
halle eingerichtet und 2) die Benützungszeit des
Katalogsaales der Bibliothek, die für viele ungünstig
liege, erweitert werde, zustimmen."
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.
Winter-Halbjahr 1905/1906. Nr. 16. Samstag, 17. Februar 1906.
Theologische Fakultät.
Diejenigen Herren Studierenden der Theologie, welche
sich um das theologische Staatsstipendium zu bewerben ge-
denken, werden aufgefordert, ihre Gesuche an die Fakultät
unter Beilegung von Frequenzzeugnissen über ihren Kollegien-
besuch in diesem Semester sowie ihrer Anmeldungsbücher bei
dem Universitäts-Sekretariat spätestens bis zum 19. Februar,
mittags 12 Uhr, einzureichen.
Heidelberg, den 9. Februar 1906.
Der Dekan:
Deissmann.
Weiterer Ausschuss der Studentenschaft.
Protokolle.
I. Sitzung des weiteren Ausschusses am Dienstag,
7. November 1905, 6 h. c. t. im Bremeneck.
Vorsitzender: Herr Peter (Mathern. Fakultät).
Es fehlen: Arminia, F. W. V., Ripuaria, Saxo-Bo-
russia, Teutonia, Unitas, Zaringia, Vertreter der juristi-
schen Fakultät.
Tagesordnung:
1. Protokoll.
2. Bericht des Ferienausschusses.
3. Verschiedenes.
ad 1. Das Protokoll der IV. Ausschusssitzung im
S.-S. 1905 wird verlesen und genehmigt.
ad 2. Der Vorsitzende berichtet über die Tätigkeit
des Ferienausschusses und über die Kassenverhältnisse.
Er erwähnt die Teilnahme des Ferienausschusses an der
patriotischen Feier am 2. September und den Tod eines
Kommilitonen, des Herrn cand. chem. Richard Kolosser-
Zaringiae, an dessen Beerdigung in Berlin der Vorsitzende
als Vertreter der Ruperto-Carola teilnahm. Er ersucht die
Versammlung, sich zu Ehren des Verstorbenen von den
Sitzen zu erheben. Hiernach beantragt der Vorsitzende
Entlastung des Ferienausschusses. Der Vertreter
Hasso-Rhenaniae fragt an, ob der Ferienausschuss
befugt war, an dem Vaterlandsfeste, das er als eine
parteipolitische Feier betrachte, teilzunehmen. Der Vor-
sitzende weist diesen Einwand zurück, indem er betont,
dass bei der Feier des Sedanstages als eines Gedenk-
tages die Parteiinteressen vollkommen zurücktreten. —
Die Entscheidung über 60 eingelaufene Angebote zur
Besetzung der Ausschussdienerstelle wird Aufgabe der
nächsten Ausschusssitzung sein, da der Ferienausschuss
sich nicht für befugt hielt, darüber zu entscheiden. —
Darauf erfolgt Entlastung des Ferienausschusses durch
Akklamation.
ad 3. Herr Peter übergibt den Vorsitz dem neuen
Vorstand, Herrn Kalchschmidt-Wingolf. Herr Kalch-
schmidt berichtet von einer Besprechung betreffend das
Wohltätigkeitsfest am 12. November, für dessen Betei-
ligung die einzelnen Vertreter im weiteren Ausschuss
in ihren Korporationen bezw. Fakultäten recht eifrig
wirken möchten. Der engere Ausschuss möge sich mit
drei Mitgliedern an dem vorbereitenden Komitee betei
ligen. Der weitere Ausschuss überlässt die Bestimmung
hiefür dem engeren Ausschuss.
Genehmigt:
Paul Kalchschmidt (Wingolf), 1. Vorsitzender.
Ernst Schumacher (theol. Fak.), Schriftführer
des Ferienausschusses.
II. Sitzung des weiteren Ausschusses am Dienstag,
12. Dezember 1905, 6 h. c. t. im Bremeneck.
Es sind nicht vertreten: Frankonia, Ghibellinia,
Guestphalia, Hasso-Rhenania, Karlsruhensia, Naturwiss.
Verein, Palatia, Rupertia, Saxo-Borussia, Teutonia, Vi-
neta, Zaringia. Äusser den Vertretern der Nichtinkor-
porierten im engeren /Ausschuss sind keine weiteren
Vertreter derselben anwesend. Während der Sitzung
stellen sich noch ein die Vertreter Saxo-Borussiae und
Vinetae.
Eröffnung 6 h. c. t. durch den Vorsitzenden, Herrn
Kalchschmidt.
Tagesordnung.
1. Protokoll.
2. Schriftsachen.
3. Bericht über die letzte Sitzung des Akademischen
Krankenvereins.
4. Definitive Anstellung des Ausschussdieners.
5. Festsetzung des Termins für den Kaiserkommers.
6. Allgemeines.
Zu Beginn der Sitzung gedenkt der Vorsitzende
des Hinscheidens zweier Kommilitonen, des Herrn stud.
phil. Brustein aus Perm und des Herrn stud. nat. Bun-
gert aus Mannheim. Die Anwesenden erheben sich zu
Ehren der Verstorbenen von ihren Sitzen.
Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen
und genehmigt.
Der weitere Ausschuss erteilt seine Zustimmung
zur definitiven Anstellung des provisorischen Ausschuss-
dieners Mack. Seine Gehaltsbezüge laufen vom 1. No-
vember an.
Der Schriftführer berichtet über eine Sitzung der
Krankenkommission und bittet die Herren Vertreter, in
ihren Kreisen Umfrage zu halten über die Geneigtheit,
den Krankenkassenbeitrag zum Zweck der Sanierung
der Krankenkasse eventuell um 50 Pfg. pro Semester
zu erhöhen. Eine Abstimmung soll auf einer späteren
Sitzung erfolgen.
Als Termin für den Kaiserkommers wird der
26. Januar genehmigt.
Unter „Allgemeines" wird von den Herrn Vertre-
tern der Nichtinkorporierten der Antrag eingebracht:
„Der weitere Ausschuss möge einem Antrag der
Freien Studentenschaft, dahingehend, dass 1) eine
mit Zeitungen, Zeitschriften etc. ausgestattete Lese-
halle eingerichtet und 2) die Benützungszeit des
Katalogsaales der Bibliothek, die für viele ungünstig
liege, erweitert werde, zustimmen."