N: 63. 7
Sonntag 14. März
1852.
Auskuͤnft erthetlt, die Spaltzetle in Petttſchrtft 4 Ffr.
Kammerverhandlungen.
Karlsruhe, 12. März. 37. Sitzung der
zweiten Kammer.
Den Bericht uber die geſtrigen Sitzung tra-
gen wir nach. — In der heutigen Sitzung
wurden zunächſt Petitionen übergeben, wor-
auf der Abg. Denntg muͤndlichen Bericht
uͤber das proviſoriſche Geſetz vom 5 Marz,
zollfreie Einfuhr des Getraides 20. betreff,
erſtattete, und auf Berathung in abgekürzter
Form antrug. — Die Kammer nahm das
Geſet ohne Discuffion einſtimmig an —
BöhHme bemerft + Laut öffentlichen Blättern
fet in Preußen das Geſetz bereits am 2,
März in Wirkſamkeit getreten, bei uns erſt
am 6. Es ſei vorauszuſetzen, daß in der
Zeit vom 2.—6, in Preußen Getraide ohne,
und bet uns mit Entrichtung des Zolls ein-
gegangen ſei. &3 werde billig fein, für
dieſen Fall den bei uns erhobenen Zoll zu-
ruckzuerflatten. Staatsrath Regenauer:
Er habe keine ſichere Kunde daxon, ob in
Preuͤßen das Gefetz ſchon am 2, in Wirk-
famkeit getreten ſei; er werde ſich deshalb
erfundigen und das Weitexe dann anordnen.
— Die Tagesordnung führt zur Discuſſion
des Berichto des Abg. Hagelin, die Auf-
ſuchung proviſoriſcher Gefetze betr.
erſie Antrag, der Commiſſion geht dahin:
Die Kammer wolle den Wunſch in das Pro-
tocoll niederlegen, die großh. Regicruns
möge durch das Regierungoͤblalt verfünden,
daß das Geſetz vom 3, Auguſt 1849 außer
Wirkſamkeit getteten fet (das Geſes, die
Rechtsverhältniſſe der Eivit und Militär-
Stantsdiener bhetr.), Die Kammer nimmt
den Antrag an. — Zweiter Antrag, betr.
die großh. Berordnung vom 25. Dit, 1850,
die Strafe bei Umgehung der Stempelab-
gabe in Verwaltungsſachen. Die Commiſ-
ſion beantragt: Die Kammerx wolle durch
eine Erklärung, 3u Protocoll ausſprechen,
daß die fragliche Verordnung, als in den
Bereich der Geſetzgebung gehoͤrig, der ſtän?
diſchen Zuſtimmung bedürfe, und ſonach von
ihr, ſo laͤnge ſolche nicht erfolgt if, als
rechtsgiltig nicht betrachtet werden könne. —
Schaaff hebt, hervor, wie vedenklich es
ſei wenn die Kaͤmmer Beſchluͤſſe faſſe, die
feine Folge haben könnten. Sie könne ein-
feitig. bier nicht verfahren und dürfe die
Mitwirkung der 2 Kammer nicht umgehen.
Zunächſt habe die Regierung zu beuͤrthei-
len, ob Etwas in den Bereich der Gefetz-
gebung gehöre, oder der Berordnung ; ent-
ſtehe ein Conflict, ſo habe die 2. Kainmer
nicht das Recht der Entſcheidung allein;
wolle ſie Beſchwerde erheben, ſo ſei die 1,
Kammer beizuziehen, ehen ſo wenn ſie eine
Weg, eine Reclamation zu verlangen. Er
fele daher den Antrag darauf. Pre-
ſinari theilt die Anſicht des Redners,
ſtellt aber den Antrag: von der Reelama-
tion Umgang 3u nehmen. — Geh. Ref.
Weizel erläutert den Inhalt und das Eni-
ſtehen der Veroxdnung, das Recht der Re-
zierung, ſie zu laſſen und legt entſchiedene
Verwahrung gegen das im Commiſſtons-
antrag enchaliene Princip als ein verfaſ-
fungswidriges ein. Nachdem noch Trefurt
2 Blätter an.
Preis Halbjährlim in Geidelberg: 2 fl 6 E,
und Hägelin geſprochen, zieht Schaaff ſei-
nen Antrag zutück und die Kammer nimmt
den des Abg! Preſtinari an. Ein dritter
Antrag beirlfft die Verordnung v. 2, Juli
1851, die Lusübung der Diseiplin gegen
Anwälte in Gerichtsſitzungen betreffend. Die
Majorität der Commiffion will von der
Reciamation Umgang nehmen. Die Minos
rität dagegen beantragt a) den Abſatz 2
des $ 2 zu reclamiren, oder doch wenig-
ſtens b) zu Protocoll zu erklären; daß die
Kammer die Androhung der Entziehung der
Anwaltſchaft auf dem angegebenen Disci-
plinarweg, wegen der Art der mündlichen
Vertheidigung eines Angeklagten, als dem
Zweck der möglichſt freien und vollſtändi-
gen Vertheidigung widerſprechend erkenne
und daͤher von der großb. Reglerung er-
warte, daß ſie die beireffende Verfügung
der Verordnung auf entſprechende Weiſe
abändere, etwa dahin, daß dieſe Disciplin
einer zu errichtenden Advocatenkammer über-
tragen werde. Weller findet in der
Entziebung der Anwaltſchaft einen Angriff
auf das Eigenthum und die Freiheit; Ver-
fuͤgungen ſoͤlcher Art ſeien peinlichex Natur
und koͤnnten nur auf dem Wege der Ge-
ſetzaebung erlaſſen werden! Die erworbene
Wiſſenſchaft ſei ein Eigenthum wie jedes
andere. — Junghanns führt aus, daß
die fragliche Berordnung im Einklang ſtehe
mit der beſtehenden Geſetzgebung! welche
jeder BrancdHe der Staatsverwaltung das
Recht der Disciplinhandhabung über ihre
Antergebenen ertheile.. So _ habe auch das
Juſtiʒininiſterium von jeher das Rechtege-
haͤbt die Advoraten anzuſtellen und zu ent-
laſſen. Die Verordnung vom 2 Juli ſei
nur ein Ausfluß der Disciplinargewalt,
die das Geſetz von 1809 dem Juſtizmini-
ſterium übertrage. (Schluß folgt.)
Deutſchlaud.
Karlsruhe, I2. März. Das heute er-
ſchienene Regierungsblatt! Nr. 10, enthält
eine allerhoͤchſtlandesherrliche Verordnung,
wodurch die nach dem Geſetze vom 12. Febr.
1849 zum Dienſt in der Neſerve berufenen
Pflichtigen dieſer Dienſipflicht entbunden wer-
den, Bieſelben treten in das Verhältniß
nicht übernommener Pflichtiger ihrer Alters-
klaſſe zuruͤck. Ferner Erldubniß zur An-
nahme fremder Orden und Dienſtnachrich-
ten. (Schon mitgetheilt,) Ferner Bekannt-
madung des gr. Miniſtertums der Yufiz,
die Berleihung des Advokatentitels an den
Schriftverfaffer v Bellt, und des arı Mini-
ſteriums „Des Innern, Staatsgenehmigung
von Stiftungen im Unterrheinkreiſe betref-
fend. Endlich Dienſterledigung! Das Aints-
chirurgat Säckingen.
Kartsrahe 11. März. Aus der Hand-
laſſe Sr. Kön. Hoh. des Großherzogs iſt
die Summe von 5000 fl., und ang fener
Ihrer Kön, Hoh. der Frau Grohherzogin
die Summe von 1500 fl. dem Praͤſidenten
des Miniſteriums des Innern gnädigſt zu-
geſtellt worden zur Linderung der Noth,
von welcher verſchiedene Geßenden auch un-
ſeres Landes dermalen heimgeſucht ſind.
Die Bewohner Badens werden hierin einen
neuen Beweis fehen, wie nahe ihr Wohl
und Wehe dem edlen Fürſtenhauſe, dem die
göttliche Vorſehung ihre Führung in guten
wie in ſchlimmen Tagen vertraut hat, am
Herzen liegt; ſie werden erkennen, wie auch
das ſchmerzlichſte Krankenlager nicht {im
Stande iſt, die wirkſame Hilfe zu hemmen,
welche der gütige Regent den Leiden der
Bedrängten ſtets zugewendet hat; wie die
theure Landesmutler neben der Sorge und
Pflege des erhabenen Gemaͤhls auch Troſt
uud Linderung bringt in die Wohnungen
der Armuth, mit Liebe in der Nähe wie in
die Ferne wirkend. Mit doppelter Inbrunſt
werden darum aus Paläſten und aug Hüt-
ſten Wünſche für die baldige Wiederher-
ſiellung des hohen Erkrankten emporſteigen,
an Hoͤchſtwelchen und ſein Haus jeder Bas -
dener ſich um ſo feſter gekettet fühlen wird,
je heiliger die Weihe ift, welche die wechſel-
wirkende Liebe in Freud und Schmerz über
das Land ausgießt. ($8. 3
Freiburg, 12. März. So eben ver-
nehmen wir, daß das großh. Kriegsminis
ſterium gegen Rechtsanwalt Salomon Feh-
renbach daͤhier eine, in den Caſematten
zu erſtehende Kriegsgefangenſchaft von drei
Monaten ausgeſprochen hat. Fehrenbach
iſt heute zum Antritt feiner Strafe nach
Raſtatt verbracht worden. (& 3.)
Mannheim, 10. März. Ueber den Bere
kehr und den Gejchäftsgang der hiefigen
Dampfſchleppſchifffahrtsgeſellſchaftgehenuns
naͤchſtehende erfreuliche Notizen zu: Fol-
gende Schiffe find bexeits ſeit Eröffnung
der Schifffahrt in dieſem Jahre hier ein-
getroffen: Den 29. Januar im Schlepp-
rau des Remorqueurs Mannheim Nr, 1,“
Schiff „Caroline“, Capitän W. Baumeiſter
von Rotterdam, mit 4429 Zentner, Schiff
„Wahrheitsfreund“ Capitän H. Sandhö-
wel von Amfterdam, mit 3335 3tr. Den
31 Januar mit Schleppboot Mannheim
Nr. 4,“ von Rotterdam kommendz Schiff
„Beauharnais“, Capitän Nicol. Reiß, mit
4163 3tr. Schiff „Fortuna“, Captıän Iı
M. Stfchert, mit 4429 Zutr. Schiff „Fr.
Yauer“, Capitän %. &, Bonfk, mit 4443
Ztr. Diefe 5 Schiffe waren am 17. — 26,
December v. S. von Holland abgefahren,
mußten aber theils in Köln, theils in Em-
merich des Froſtes wegen in den Hafen
einlaufen und übermintern. Ferner kamen
an: Mit Remorqueur „Mannheim Nr. 47
Den 24. Februar, abgefahren von Rotter-
dam den 15. Febr., Schiff „Kaufbandel“,
Capitän A. van Bunningen, mit 4203 Ctr.
Schiff „Edmund“ Capitän L. Stammel,
mit 3610 3tr. Den 27, Febr. mit „Mannz
heim Nr. 1,“ abgefahren den 18., von Am-
ſterdam kommend: Schiff „Hoffnung“, Ca-
pitaͤn J. G. Kröll mit 4366 Zentn, Bon
Rotlerdam kommend: Schiff Pauline?
Capitãn A. Praſſel, mit 5972 Zentn. Den
3. März mit „Mannheim Nr. 3, abge-
fahren den 23, Febr,, von Amſterdam Foms
mmend: Schiff „Deean“, Capitän &. Neff,
mit 5872 3ir. Bon Amfterdam kommend:
Schiff „Sacob“, Capitän I. Dörzenbach,
mit 3372 3tr. Bereits befinden ſich wie-
Sonntag 14. März
1852.
Auskuͤnft erthetlt, die Spaltzetle in Petttſchrtft 4 Ffr.
Kammerverhandlungen.
Karlsruhe, 12. März. 37. Sitzung der
zweiten Kammer.
Den Bericht uber die geſtrigen Sitzung tra-
gen wir nach. — In der heutigen Sitzung
wurden zunächſt Petitionen übergeben, wor-
auf der Abg. Denntg muͤndlichen Bericht
uͤber das proviſoriſche Geſetz vom 5 Marz,
zollfreie Einfuhr des Getraides 20. betreff,
erſtattete, und auf Berathung in abgekürzter
Form antrug. — Die Kammer nahm das
Geſet ohne Discuffion einſtimmig an —
BöhHme bemerft + Laut öffentlichen Blättern
fet in Preußen das Geſetz bereits am 2,
März in Wirkſamkeit getreten, bei uns erſt
am 6. Es ſei vorauszuſetzen, daß in der
Zeit vom 2.—6, in Preußen Getraide ohne,
und bet uns mit Entrichtung des Zolls ein-
gegangen ſei. &3 werde billig fein, für
dieſen Fall den bei uns erhobenen Zoll zu-
ruckzuerflatten. Staatsrath Regenauer:
Er habe keine ſichere Kunde daxon, ob in
Preuͤßen das Gefetz ſchon am 2, in Wirk-
famkeit getreten ſei; er werde ſich deshalb
erfundigen und das Weitexe dann anordnen.
— Die Tagesordnung führt zur Discuſſion
des Berichto des Abg. Hagelin, die Auf-
ſuchung proviſoriſcher Gefetze betr.
erſie Antrag, der Commiſſion geht dahin:
Die Kammer wolle den Wunſch in das Pro-
tocoll niederlegen, die großh. Regicruns
möge durch das Regierungoͤblalt verfünden,
daß das Geſetz vom 3, Auguſt 1849 außer
Wirkſamkeit getteten fet (das Geſes, die
Rechtsverhältniſſe der Eivit und Militär-
Stantsdiener bhetr.), Die Kammer nimmt
den Antrag an. — Zweiter Antrag, betr.
die großh. Berordnung vom 25. Dit, 1850,
die Strafe bei Umgehung der Stempelab-
gabe in Verwaltungsſachen. Die Commiſ-
ſion beantragt: Die Kammerx wolle durch
eine Erklärung, 3u Protocoll ausſprechen,
daß die fragliche Verordnung, als in den
Bereich der Geſetzgebung gehoͤrig, der ſtän?
diſchen Zuſtimmung bedürfe, und ſonach von
ihr, ſo laͤnge ſolche nicht erfolgt if, als
rechtsgiltig nicht betrachtet werden könne. —
Schaaff hebt, hervor, wie vedenklich es
ſei wenn die Kaͤmmer Beſchluͤſſe faſſe, die
feine Folge haben könnten. Sie könne ein-
feitig. bier nicht verfahren und dürfe die
Mitwirkung der 2 Kammer nicht umgehen.
Zunächſt habe die Regierung zu beuͤrthei-
len, ob Etwas in den Bereich der Gefetz-
gebung gehöre, oder der Berordnung ; ent-
ſtehe ein Conflict, ſo habe die 2. Kainmer
nicht das Recht der Entſcheidung allein;
wolle ſie Beſchwerde erheben, ſo ſei die 1,
Kammer beizuziehen, ehen ſo wenn ſie eine
Weg, eine Reclamation zu verlangen. Er
fele daher den Antrag darauf. Pre-
ſinari theilt die Anſicht des Redners,
ſtellt aber den Antrag: von der Reelama-
tion Umgang 3u nehmen. — Geh. Ref.
Weizel erläutert den Inhalt und das Eni-
ſtehen der Veroxdnung, das Recht der Re-
zierung, ſie zu laſſen und legt entſchiedene
Verwahrung gegen das im Commiſſtons-
antrag enchaliene Princip als ein verfaſ-
fungswidriges ein. Nachdem noch Trefurt
2 Blätter an.
Preis Halbjährlim in Geidelberg: 2 fl 6 E,
und Hägelin geſprochen, zieht Schaaff ſei-
nen Antrag zutück und die Kammer nimmt
den des Abg! Preſtinari an. Ein dritter
Antrag beirlfft die Verordnung v. 2, Juli
1851, die Lusübung der Diseiplin gegen
Anwälte in Gerichtsſitzungen betreffend. Die
Majorität der Commiffion will von der
Reciamation Umgang nehmen. Die Minos
rität dagegen beantragt a) den Abſatz 2
des $ 2 zu reclamiren, oder doch wenig-
ſtens b) zu Protocoll zu erklären; daß die
Kammer die Androhung der Entziehung der
Anwaltſchaft auf dem angegebenen Disci-
plinarweg, wegen der Art der mündlichen
Vertheidigung eines Angeklagten, als dem
Zweck der möglichſt freien und vollſtändi-
gen Vertheidigung widerſprechend erkenne
und daͤher von der großb. Reglerung er-
warte, daß ſie die beireffende Verfügung
der Verordnung auf entſprechende Weiſe
abändere, etwa dahin, daß dieſe Disciplin
einer zu errichtenden Advocatenkammer über-
tragen werde. Weller findet in der
Entziebung der Anwaltſchaft einen Angriff
auf das Eigenthum und die Freiheit; Ver-
fuͤgungen ſoͤlcher Art ſeien peinlichex Natur
und koͤnnten nur auf dem Wege der Ge-
ſetzaebung erlaſſen werden! Die erworbene
Wiſſenſchaft ſei ein Eigenthum wie jedes
andere. — Junghanns führt aus, daß
die fragliche Berordnung im Einklang ſtehe
mit der beſtehenden Geſetzgebung! welche
jeder BrancdHe der Staatsverwaltung das
Recht der Disciplinhandhabung über ihre
Antergebenen ertheile.. So _ habe auch das
Juſtiʒininiſterium von jeher das Rechtege-
haͤbt die Advoraten anzuſtellen und zu ent-
laſſen. Die Verordnung vom 2 Juli ſei
nur ein Ausfluß der Disciplinargewalt,
die das Geſetz von 1809 dem Juſtizmini-
ſterium übertrage. (Schluß folgt.)
Deutſchlaud.
Karlsruhe, I2. März. Das heute er-
ſchienene Regierungsblatt! Nr. 10, enthält
eine allerhoͤchſtlandesherrliche Verordnung,
wodurch die nach dem Geſetze vom 12. Febr.
1849 zum Dienſt in der Neſerve berufenen
Pflichtigen dieſer Dienſipflicht entbunden wer-
den, Bieſelben treten in das Verhältniß
nicht übernommener Pflichtiger ihrer Alters-
klaſſe zuruͤck. Ferner Erldubniß zur An-
nahme fremder Orden und Dienſtnachrich-
ten. (Schon mitgetheilt,) Ferner Bekannt-
madung des gr. Miniſtertums der Yufiz,
die Berleihung des Advokatentitels an den
Schriftverfaffer v Bellt, und des arı Mini-
ſteriums „Des Innern, Staatsgenehmigung
von Stiftungen im Unterrheinkreiſe betref-
fend. Endlich Dienſterledigung! Das Aints-
chirurgat Säckingen.
Kartsrahe 11. März. Aus der Hand-
laſſe Sr. Kön. Hoh. des Großherzogs iſt
die Summe von 5000 fl., und ang fener
Ihrer Kön, Hoh. der Frau Grohherzogin
die Summe von 1500 fl. dem Praͤſidenten
des Miniſteriums des Innern gnädigſt zu-
geſtellt worden zur Linderung der Noth,
von welcher verſchiedene Geßenden auch un-
ſeres Landes dermalen heimgeſucht ſind.
Die Bewohner Badens werden hierin einen
neuen Beweis fehen, wie nahe ihr Wohl
und Wehe dem edlen Fürſtenhauſe, dem die
göttliche Vorſehung ihre Führung in guten
wie in ſchlimmen Tagen vertraut hat, am
Herzen liegt; ſie werden erkennen, wie auch
das ſchmerzlichſte Krankenlager nicht {im
Stande iſt, die wirkſame Hilfe zu hemmen,
welche der gütige Regent den Leiden der
Bedrängten ſtets zugewendet hat; wie die
theure Landesmutler neben der Sorge und
Pflege des erhabenen Gemaͤhls auch Troſt
uud Linderung bringt in die Wohnungen
der Armuth, mit Liebe in der Nähe wie in
die Ferne wirkend. Mit doppelter Inbrunſt
werden darum aus Paläſten und aug Hüt-
ſten Wünſche für die baldige Wiederher-
ſiellung des hohen Erkrankten emporſteigen,
an Hoͤchſtwelchen und ſein Haus jeder Bas -
dener ſich um ſo feſter gekettet fühlen wird,
je heiliger die Weihe ift, welche die wechſel-
wirkende Liebe in Freud und Schmerz über
das Land ausgießt. ($8. 3
Freiburg, 12. März. So eben ver-
nehmen wir, daß das großh. Kriegsminis
ſterium gegen Rechtsanwalt Salomon Feh-
renbach daͤhier eine, in den Caſematten
zu erſtehende Kriegsgefangenſchaft von drei
Monaten ausgeſprochen hat. Fehrenbach
iſt heute zum Antritt feiner Strafe nach
Raſtatt verbracht worden. (& 3.)
Mannheim, 10. März. Ueber den Bere
kehr und den Gejchäftsgang der hiefigen
Dampfſchleppſchifffahrtsgeſellſchaftgehenuns
naͤchſtehende erfreuliche Notizen zu: Fol-
gende Schiffe find bexeits ſeit Eröffnung
der Schifffahrt in dieſem Jahre hier ein-
getroffen: Den 29. Januar im Schlepp-
rau des Remorqueurs Mannheim Nr, 1,“
Schiff „Caroline“, Capitän W. Baumeiſter
von Rotterdam, mit 4429 Zentner, Schiff
„Wahrheitsfreund“ Capitän H. Sandhö-
wel von Amfterdam, mit 3335 3tr. Den
31 Januar mit Schleppboot Mannheim
Nr. 4,“ von Rotterdam kommendz Schiff
„Beauharnais“, Capitän Nicol. Reiß, mit
4163 3tr. Schiff „Fortuna“, Captıän Iı
M. Stfchert, mit 4429 Zutr. Schiff „Fr.
Yauer“, Capitän %. &, Bonfk, mit 4443
Ztr. Diefe 5 Schiffe waren am 17. — 26,
December v. S. von Holland abgefahren,
mußten aber theils in Köln, theils in Em-
merich des Froſtes wegen in den Hafen
einlaufen und übermintern. Ferner kamen
an: Mit Remorqueur „Mannheim Nr. 47
Den 24. Februar, abgefahren von Rotter-
dam den 15. Febr., Schiff „Kaufbandel“,
Capitän A. van Bunningen, mit 4203 Ctr.
Schiff „Edmund“ Capitän L. Stammel,
mit 3610 3tr. Den 27, Febr. mit „Mannz
heim Nr. 1,“ abgefahren den 18., von Am-
ſterdam kommend: Schiff „Hoffnung“, Ca-
pitaͤn J. G. Kröll mit 4366 Zentn, Bon
Rotlerdam kommend: Schiff Pauline?
Capitãn A. Praſſel, mit 5972 Zentn. Den
3. März mit „Mannheim Nr. 3, abge-
fahren den 23, Febr,, von Amſterdam Foms
mmend: Schiff „Deean“, Capitän &. Neff,
mit 5872 3ir. Bon Amfterdam kommend:
Schiff „Sacob“, Capitän I. Dörzenbach,
mit 3372 3tr. Bereits befinden ſich wie-