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Heidelberger Journal (65): Heidelberger Journal — 1871

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Nr. 127-151 (1. Juni - 30. Juni 1871)
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bcr 3nternationale entbecft, auf ©runb
beten Verhaftungen oorgenommen worben flnb.

SJufareft, 20. 3uni. Ser Senat Ijat auf bte
Sbionrebe ebenfalls eine Stbreffe ootirt, in weiter
er ben gürten feiner öoüften Soßalität unb Ergeben*
beit oerffhert. Sie Seputlrten* Kammer beratet
gegenwärtig über ein ©efeß, betreffenb bie Sluf-
nähme einer Stnieifie im Nominalbeträge oon 78
SMiUfonen, bie jum Sour« oon 75 emtttlrt, in 20
Sauren jurücfgejablt unb mit 8 ißrocent Derjinet
werben fotl. Sie Sinna^me be« ®efe§e« mit eini-
gen äftebiffeatfouen ifl gefiebert.

— |)ier bübete fiel) eine geheime bulgarifhe
Vationalvegterung, bie mit einem ÜJlanifefie auf*
trat, worin ffe auf’« Veue ben Äatnpf für bie 8e-
frtiung oon ber grcmbbevrfhaft anfunbigte.

$onftanttnoßcl, 20. 3uni. Ser Sultan oer* j
weigerte bie Empfangnahme ber Ernennung Srt= \
coupi’« 511m ©efanbten ©r'ichenlanbö bei ber Pforte,
weil berfelbe ben 9lufftanb in Sreta al« bamaliger
STiinifier beb 2leußertt in ©viehenianb offen unter«1
fiüfcte.

®ctttff5laßb.

Karlsruhe, 22. 3uni. Sc. Ä. H* ber ©roß*
tjrvjog haben Sieb unter bem 7. 2!uni b. 3. aller*
gnäbigft bewogen gefunben,

bem ©enevalmajor gret^errn oon Valoi«,
Hofmarfhctft unb Nfcjutant Seiner Vtajeftät be«
König« non Sßürttembcrg, ba« Kouimanbeurtrettj 1.
Klaffe 2lllerbbd)fiibreg Dcbcn« oom ßäßtinger 80-
wen ju oerleiben,

unter bem 12. Suni b. 3. bem Dherwahtracl* j
fier ber ©enbarmerie, ©ottlieb©imbel itt Karl«*
ruße, ba« Dlitterfreuj 2. klaffe Slffet’böffibre« Dr* f
ben« 00m 3ä^inger Soweit ju öerlcißen,

unter bem 16. 3«ni fe- 3* bem ©roßß. ßret«* \
unb |)ofgcrt(bt«=Sire!tor Sr. 5J5 ue 11 in Karl«* j
rube bie untertbänigft nacbgefud)te Erlaubniß 311 S
erteilen, ba« il;m oon ©einer Vtajeffät bem K6= ]
nig oon Portugal oerliebene CftittcrJreug beö por* 5
tugiefifeben <S^tifbuö=Orbenö annebmen unb tragen j
ju bürfen. j

— 21. 3uni. Sa« beute erfhtenene ©efeße«* u. {
S3erorbnung«blatt Vr. 22 enthält

I. SSefanntmacbung be« Vlinifterium« be« Snnern: ]

bie militärtfhen Sienffoerbältniffe ber großß- bab. |
©enbarmerie betr. j

II. Verovbnuitg be« gittanjminifierium«: bte;
Verabfolgung ber Ißenffonen in ba« 2lu«lanb betv. i
Sarnah beißen S. K. H- ber ©roßßerjog unterm i
8. b. 2Ä. ju befebtiefjen gerußt, baß bie Vefiim* f
mung in ber bohffen Entfhlteßung 00m 23. Stprit i
186i, wornacb fein Vcnftonär befugt ift, ebne \
bbbete Erlaubniß feinen ©obnfffc in« Stuälanb ju j
»erlegen, fortan nach Slrt. 3 ber Verfaffung be« >
Seutfcßen SReicße« in ben ggöett feine Slnwenbung j
meßr ftnbet, wo ein fßenffonär feinen ©oßnfth j
au« feem 3*ttattb in ein atibere« Sanb innerhalb«
be« Seutfcbcn Veicb«gebiet« oerlegt, baß im Ueb* j
rigen aber e« bei bem Snßalt ber gebauten höh* \
ften Entfhießung fein Verbleiben behält.

Karlsruhe. [Drbetiäoerleibungen.] Schluß.

IX. Sa« Diitteitreuä 2r Hlajfe mit Schmettern be« Dt ben«

00m 3äbringer Söroen:

bem ifkemierlieutenant $.iBalter, geugoßijier in fRaftatt,
bem ißremierlieutenant £. Hauff mann bei bet 2 ffnfan«
terie<5lÄumtion«'Holonne, bem ©econbelieutenant 3Ä. ^ a u t y
im gelb«iüttitletie«3legiment, bem öeconbetieutenant ßtnft
Salier im 5. Infanterieregiment, bem ©econbelieutenant
Honftantin (Staf oon Stennin im (1.) 8eib«$tagonet<iRe«
giment, ben ©econbelieutenanten SÄ. &off mann I. unb
3- öofbeinj im (1.) 8eib=t%enaDier«'Jiegiment, ben Se-
conbelieutenanten @. Önberltn, H. oon ®aoan«, 6b.
S>aa«, 8. $öct unb 6. 8a ttg im 2. @tenabiet«SRegiment,
bem ©econbelieutenant 31. SB i l f e t im 3. 3wanterie«SÄegi«
ment, ben ©econbelieutenanten St. ® re feer unb S?on|t. oon
6ancrin im 4. Qnfanletie«SÄegiment, bem geuerioert«»
8ieutenant 6. ©öbet bei bet 3eugbau«:®iretlion, bem
S)iOirton««2lubiteur d. Stauet, bem gelbarjt 3. 'Jteff
im 2. ©tenabiet=SÄegiment, bem jetbatst 3Jt. SÄottjermel
im 3. 3nfanletie«SHegiment, ben jelbätsten g. SÄeumann
unb g. Stuenjer im 4.3nfan(ene«iStegiment, bemgelbatjt
S>. Jtaifer im 5. 3nfanterie«SRegiment, bem gelbatjt 6.
6tten breefet im gelb=älttiüerie«iJ!egiment, ben gelbärjten
S). SBittmann, St. fjirliriger unb St. ©aiß« beim 1.
gelblajareth', bem gelbarst g. SÖtainharb beim 2. gelb«
lajareth, bem Sahlmeifter ©. Seift, bereit 8ajareth«3n-
fpettot in SÄaftatt, bem Obetinfpettor SÄ. ©i|felbrecht
beim 1. gelolaäareth, bem SRegiftrator Binjenj SÄägele
im Stab bc« 14. Strmeecorp«, bem Boftfetretät Stimm
bei bet gelbpoft, bem 3abtmeifter 3alob ©lunj im (1.)
8eib<©renabiet=SÄegiment, bem 3ablmeifter 31. ©rah im
(1J 8eib=©renabiet=sJiegiment, bem Sahimeifter ©. $ein*
reich im 1.3nfanterie ©rfafe=®eta(hement, bem 3ablmeifter
3t. S1015 im 2. ©renabier«SÄegiment, bem 3ablnteifier ©fe-
ge il im 2. 3nfanterie:©rfah=®etacfeement, bem 3afelmeifter
g. SB e ft e r m a n n im 3. 3nfanterie«6rfafe=3)etacbement, bem
3afelmeifter &. SBalfer im 4. Snfanletie.fÄegiment, bem
Bafelmeifter 6fe. 58übler im 4. 3nfanterie=@rfab ®etacbe-
ment, bem 3afelmeifter SÄ. St rem pp im 5. 3nfanterie«6r»
fafe=®etacfeement, bem 3afelmeifter SB. feetrmann bei ber
1. ©rfafe«6«tabron, bem Safetmeifter 8. S erbend? im
(1.) 8eib«S)ragoner»SÄegiment, toevjeit bei ber Unteroffizier«»
fcfeule in ©ttlingen, bem SÄenbanten Sapt. SÄubemann
beim 5. gelbtajaretfe, bem SlÄagastn«*2lffiftenten 3lnfelm
SfSoppele 00m SCrooiantamt ber ©orp«=2lrtiüerie, bem

gelbroebet 31. 6fe. SÄuppert im 5 3nfmtterie=6rfaß=Se>

taefeement.

X. Sa« SÄitterfreuj 2t Klaffe mit ßiihenlaub be« Orben«

oom Säfetinger Söroen:

bem Bremterlieutenant 6. ©traub oom 5. 3nfanterie-
©rfah=®etacfeement, bem ©tab«guiben 2. Strieg.

XI. SDa« SÄittettteuz 2r Klaffe be« Orben« oom Säfetinger
Söroen

näheren 2lu«fübrung«befl{mtnungtn. Sa«
wirb ofel getabelt unb bilbet wohl feen Slnfang j«
aHerfei SSorfenßeuern. 3n ber Ueberwucberung be«
Vorfenfpiel« liegt allerbing« ein ©runbübel unferet
wirtbfcbgftlicben 3«fiärtbe. Slber um e« ju heilen,
muß e« tiefer unb namentlich auf bem gelbe be«
®rünbung«f<hwtnbel« gefaßt werben. (33. 8b«jtg.)

Karlsruhe, 19. 3uni> 35er Ultramontani«mu«
trägt ftch mit fefer wunberbaren Hoffnungen, näm*
lieh mit ber Hoffnung auf SOBieberaufrihtung bet
weltlihen 3Jtaht bureb ein franjöftfhe« Heer, oiel*
leiht mit Hülfe oon Defierrelcb , ba« eben roiebet
burh ben 3lbfoluti«mu« unb burh bie flifefcerbrüfs
fung be« beutfhen ©lement« unter ba« ungarifhe
unb ejehifhe feltg werben will. Ser „politifhe"
©ebanfengang bei biefer Slngelegenbeit iff äht fran*
jofifh. Unter öden ernffen unb unabweiölicfeen
Slufgaben, bie ihnen obliegen, um bie moralifhe
unb wittfefcfeaftlicbe ßerrüttnng in ©twa« jn heilen,
iff nicht fine einzige, bie ifenen jum Herjen fprfeßt.
3hr auf Sleußerlihteit unb Shein gerichteter Sinn
iff weitauö am meiffen »erlebt burh ba« ©efüßl
ber beifpiellofenJUieberlagen, oon weihen ißr ge-
bätfhelte« unb über alle Slrmeeit bcr SBelt erhöbe*
ne« Heer betroffen u. in bemSBcltrubm burh bie ernffen,
hoben Sugenben be« beutfeßen Volle« tn
©affen erfefet würbe. Ser Shein fotl nun
wieberbergeffetlt werben burh einen Born Saun ge*
brohenen Krieg mit 3talien. Sie Sähe ift ent*
fernt noch nicht fo weit, aber fte ffeßt ben granjo*
fen außerorbcntlih ähnlich; fte brauchen einen Sieg
unb mochten ißn holen, wo er unter ben großen
Staaten am hfUigften ju ßaben iff. 2lm Vapff
unb feiner weltlihen Niaht liegt ihnen bahei feßr
wenig unb auch ber Vaßff twirb nicht feßr heilet
fein, oon wem er wieber jum weltlichen Herrßßer
gemäht wirb, wenn er nur wieber baju gemäht
wirb. 9?iht umfonft liebäugelt unter biefen Um*
ftänben bie gefantmte ultramontane Vartei mit bem
beutfhen ffleih, ba« wiffen Sille, baß in ben näh*
ften 10 3‘tßeen oßne Einwilligung oon Seutfhlanb
Ictne« Solbaten guß bie ßeimifhe ©renje feinbfeltg
üfeerfhreitet. ©tr bähen aber abfolnt leinen ©rnnb,
Europa in neuen Vranb ffnrjen ju laffen, nur ba*

bem ©econbelieutenant oom Sltmeeforp« SÄ. Heller, Oeto«

nontteoffijier bei ber 6rfafe:3lbtfeeilung be« gelb=3lrtiUerie« j m;t bcc g,.amDfcn hnrm“ v^prh,.,;

Regiment«, bem geuerroefer«lieutenant SJJfe. 3Sfer0n, Bor= i “’t£ cte tfranjofen Wteber Warm Werben. -Dtcfe
ftanß Der SOtumtionSanltalteri, öem Oberlazaretfeinfpettor ; -eUjnet ift JU Wiberfinnig Unb JU loftfptclfg.

3. ©ped, ■ in Oiaitatt, bem äafetmeifter 3. iDiaurer bet j fS3ab 8b«tta 1

ber 3Kilitär«©traf=2lbtfeeilung. RartSruße, 20. 3unt. ÜRit »««nähme bet

SüBrlSruße, 20. 3unt. Sa« ©efeß über bie geifflihen ©abl in Dberbeibelherg, wo, wie »or
Nrämienioofe iff fe^t ocrlünbigt. ©ir mähen f 5 3abren, eine ©ablanfehtupg wegen anffäffiger
affe Veft^ct barauf aufraerffam, baß oom 15.3ult j ©ablanorbnungen beoorffeben fotl, unb bet weit-
ab affe au«länbifhen Vrämienloofe nur bann wei*; lihen ©alil in Hemberg flnb nun affe ©eneral*
ter oerlauft werben fonnen, wenn fte juoor abgc* Spnobalwablcn oollenbet. Sie liberale Vtoteffan*
ffempelt ftnb. Sie Stempelgebüjjr beträgt für Soofe f ten=ff3artei barf auf 8 geifflthe unb auf 17 bi«
bt« 100 Sfeder nn 2ßcrtl) 5, für Soofe oon höbe* j 18 weltlihe Stimmen mit Sicherheit rechnen, alfo
rem Vctrag j[atfo j. V. offerr. 500 ff. Soofe) 10 j auf 25 bi« 26 Stimmen. Sie ortßobore Vartef

©tofhett. ©ec benttoh ein folhe« 8oo« oßne
Stempelung oerlauft ober tauft, oerfäfft in ©elb*
ffrafe oon tninbeffen« 100 SEt)aler. Söer alfo ben
beutfhen ©arft für bie bi«bev erfhientnen Soofe,

oevfügt über 11 geifflicße unb 5 weltlihe Stirn*
men, alfo 16. Von 4—5 ©timmen iff e« jweifel*
ßaft, ob fte mit ber fftehten ober Sinten geßen
werben. Saju tommen bann noh ber Vrälat unb

bie er hefi^t, bewahren will, muß folhe recßtjeltig 7 ©ftglfeber oon großberjogliher Ernennung. Von
ffempeln laffen, b. ß. fpäteffeu« am 15. 3ult 511 ©eifflihett iff Vfaerer ©ilg, oon ©eltlthen Sr.
biefem 3roecf einreihnt. 3» ben nähffen Sagen Vluntfcßli, Dberamtmann glabt unb Sr- Scffentcl
erießeint oom Vunbeoratl) eme 3nfftuftion über bie jweimal gewält; Sr. Vluntfcßli außerbem jmeimal

ten bie Einleitung«fäfce, oon bem Drhefferpcvfonal ,
au«gefüfert, burh ben ©aal. V«h Vcenbigung j
betfelben begannen bie Solofät^e. Sie erffe Viece ■
beffanb in einem brifltanten Nonbo, oon einem be*,
rühmten neueren Eontpoftteur für Violine unb Harfe !
al« Snett arrangirt. E« machte in hoßem ©rabe |
Effett, ehenfo bie barauf folgcnbe Quoertüre jur
Dper: „Oberon", obgleich biefelhe oon bem ge* |
fammten IfSevfonal au«gefüßrt wttrbe unb bie Äon* [
jerigehet nur bie anmutßige ©efanggruppe oortru* f
gen. H'emtt fhloffen ft* einige größere Äonjerte
berühmter Hatfei>tomponiffcn unb ein ^3aav ber s
berrlihfftn Sonaten Oon Veetßooen. 3ebe Vte§e
gefiel unb würbe am Schluß ffürmifh applaubirt.
Sa« Sluge ber fungen grau leuhtete. Ser unge*
tßeilte Veifaff be« Vublltum« beraufhte ißr HetJ,
Wäßrenb ber ©alte talt unb unempftnblfh jebc Hu^ j
biguttg an ffh oorühcrgleiten ließ, oßne glelhwoßl.j
bie Ehrerbietung gegen bie 3uböver au« bem 2luge i
ju fe^en. ©enan unb eratt fpielte er febe Votc i
nah ben SSorfhrifien be« Äompottiffen, aber e« ge* j
fhaß mehattifh, Sone tarnen oßne fene ©ärme j
be« ©efüßl« jum 3lu«brud, weihe bewet«t, baß .
man ben ©eiff eine« Sonffücfe« ffh ju eigen gemäht ;
hat. 3)?it fo oollenbeter ©eifferfhaft in Sehttif i
unb Vogenffrih er fein 311Prument 3U beßanbeln i
»erffanb, — er war hei «liebem boh fein Vhcftfer.
— So tarn man jur Shl«^^^citun3- ©enwr

oerließ mit einer Verbeugung bie Sribünc in bem

Slugenblicfe, in weihem feine ©attin in ben Vor*
bergrunb trat, um ißre herrlichen Nbantafieen über
bie Sieber ißre« Heimatblanbe« oorjutragen. Sie
tiefffe Stille ßerrfhte im 3lff)oeerraum, al« unter
ben feinen, fräftigett gingern ber Hünfflerin ba«
Sbema ooll unb glocfettreitt ertiang, ffh flar unb
mächtig abßebenb oon ben wilb baßerraufeßenben
Vegleitaccorben. Vteßr al« fc fhfen ßeute bie Junge
talentooHe grau oon ißrer Empffnbung forfgeriffen.
©ie bte gebrohenen Slccorbe baßtu wirbelten, wie
bie Hürpeggio’« tn rafenbtm Sturm affe Saiten
oom tiefffen Vaß bi« in ben ßöhffett Si«cant fcttrh*
liefen, wie weih unb lußrenb, wie berjergreifettb
bie Vtdobie bajwtfhett Hang, halb geifferßaft jart,
balb im 3nbel be« Entjücfen« aufjauhjenb; halb
alle Vuancnt be« bitterfien ©cß’«, be« tiefffen ©eßmer*
je« burhlaufcttb! ©erncr, Weiher ffh unter bie
Süßerer gemifeßt hatte, fanb ißr Spiel oollenbeter
beim Je. Verffoßlen ließ er fetue Vlicfe burh beit
©aal feßweifen. Sie Spannung, bie ffh auf al*
len ©effhtern funbgah, oerriefb ißm, baß e« hier
fein Oßr gah, weihe« nicht mit ber fcßärfffen 2luf*
uterffamfeit ber wunberbaren 3Wufff laufhte, bie
in ißrer föfflihett 3<trtßeit unb melobiöfen Sonfolge
ben Spßärengefang ber Engel yergegenwärttgte.
Sa mähte plößlih ein febriffer, unbefhteiblih miß*
tönenber ^lang alle Herjcn erbeben. E« war, al«

■ “et'« fäntmtlihe Saiten be« prähtigen 3>tffrutncnt«
mit einem ©cfelage oon einer gewaltigen ffttefen*
ßanb jerriffen worben wären. 3Jtit bem Vibrirett
be« Vahflange« mif*te ffh ein wilber Shvei.
S 3111er Slugen waren auf bte Stibüne gerihtet.
i 2luh ©ertter wanbte erfhreeft ben VlicE bortfein
! unb wa« er faß, mähte fein Vlut ftarren. Sie
! Harfe war beit gefehlten H^ben bcr Virtuoffn
entfallen. Sie leitete ffanb einen Nugenblict bleich,
: an allen ©liebem jitternb. Sen ftarren Vitcf wie
| oon einer unerflärltcßen Iffaht gefeffelt, in ben
j Sufhauerraum gerihtet. SJJit einem Sprunge war
l er an ihrer ©eite, noeß jeitig genug, um bie Shtoan*
j fenbe, Oßnmähtfge in feinen Sltmen aufjufangen.

Unter ben ßufeßauent ßerrfhte eine nicht geringe
) Aufregung, bentt Niemanb oermohte ffh bie Ur*

• fahe biefe« Swtfhenfaff« jtt erflärcn. SGBertter
j fühlte bie Votßwenbigfeit, burh einige ©orte ba«

; Vublifum ju berußfgen. Er trat rafcß Bor nnb
‘ erfiärte, baß ein piö^lihe« Unwcßlfein bie ©attin
i an ber ooffffänbigen ätuSfüßrung ißrer Slufgahe
| oerßinbere, baß bie« Jeboh fln einem anberen noh
; ju befihmnenben Sage gefheßen foffe.

(gortfefeung folgt.)

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