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Heidelbergische Jahrbücher der Literatur — 1.1808 (Abtheilung 5: Philologie, Historie, schöne Literatur und Kunst)

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https://doi.org/10.11588/diglit.30036#0092
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84 Platons Werke von Schleiermacher.

Unwuͤrdiger einſt geben wollte, wie ein geiſtvoller Hellene von
einem geiſtvollen Deutſchen zu uͤberſetzen ſeye? Die Einrich—
tung des Buches iſt bekannt; vor allem ragt die allge—
meine Cinfeitung mirt den einzelnen hervor: zu
dieſer Quelle laſſet uns hingehen, ihr Philologen; verſtehen
wir das Ganze nicht, wozu frommt uns das Einzelne? Dan—
ken wir ihm, daß er das Verſtaͤndniß geloͤſt hat, welches
zwey Jahrtauſende ſo nicht loͤſen konnten; von der Zukunft
laͤßt ſich weder Gutes noch Boͤſes verbürgen; aber haͤtte er
ſich ihrer nicht angenommen, wer weiß, τοῖς lange die Philo;
Jogen noch nach dem Schluͤſſel zum Platon, wie die Ar—
men nach Brod haͤtten gehen muͤſſen? Aber auch er ſelbſt
iſt nicht leicht zu verſtehen, und auch darin, und daß er ſo
vielfach mißverſtanden wird, gleicht er ſeinem Urbilde (S. 6):
wenn δο nicht daffelbe auch mit diejen Einleitungen der
Fall mare, und daß doch vor allen auch wir vor diefem Uns
Heil Hewahrt feyn mögen? Zirgleich erbitten wir uns die dop⸗
pelte Verguͤnſtigung, dieſen Einleitungen, da fe für den Sort;
ſchritt der Wiſſenſchaft das Wichtigſte, fuͤr das Studium das
Schwerſte in dem Buche ſind, die gebuͤhrende Ausfuͤhrlichkeit
widmen, ſodann, was wir fuͤr unſtatthaft halten, wenn es
uns wichtig genug duͤnkte, den Einfluß, welchen ſolche Auto—
vitaͤt haben koͤnnte, ſtaͤrker zu bekaͤmpfen, einer genauern Un—
xerfuchung unterwerfen zu Dürfen. )
παρ Ὁ. Fein Leben des Platon — ἫΝ ſon⸗
dern nur auf Tennemann verwieſen hat (S. 5), daruͤber
mürde ein Streitfüchtiger, vielleicht aus tiefgeſchoͤpfter Philo—
ſophie, mit ihm rechten; daß die Unterlaſſung bey ihm ge—
ſtanden habe, laſſen wir ihm gerne gelten; aber dieſes wird
er nicht in Abrede ſeyn, daß aus einer ſolchen Datiſtellung,
von einer Hand, wie unſers Erachtens die ſeinige iſt, mit
ſleiſſiger Zuſammenforſchung jener einzelnen Vermuthungen,
von welchen er ſagt (S. H, „ſie wuͤrden beſſer unmittelbar
vorgetragen, wo ſie vielleicht einiges Licht verbreiten koͤnnen,“
manchr neue Anſichten uͤber Leben und Schriften des Philo—
 
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