26%. " Die Zeiten von Runge,
Iſt ein Werk daher in ſich geſchloſſen und vollendet, es
gehoͤrt, wie der Himmel und die Erde und die Seftirne,
nicht Einem an, es Ht-nicht die enge BehHaufung eines Daz
mons, es iſt aller guten Seiffer Himmelsburg; cs tönen viele,
viele Stimmen aus ihm Heraus, jeder der da Fömmt und
Horcht, Hört das - Bild in feiner Mutterfprache ſprechen? es
ift wie Manna in der Wüfe, das jedem den Sefchmac giebt,
den ev eben hHaden mögte. '
Ein tief verhuͤllt, wunderſam Geheimniß iſt im Inner⸗
ſten der Welt verborgen, und gegenuͤber dem heiligen Raͤthſel
ſteht die Natur, und ſucht es zu ergruͤnden immerdar; jeder
Stein und jedes Kraut, und alles Gethier iſt eine Loͤſung,
die ſie dem Geheimnißvollen abgewonnen, jede ganz gelun—
gen, jede fchlagend‘, treffend, und doch bleibt ihr ewig das
Geheimniß unergründlich, weil jede Löfung immer wieder
zum neuen Näthfel wird.
So ſteht die Kunft, ein gleiches Myfterium über der
MWundermwelt, vor ihr laufcht neugiertg der Sinn, und mögte
gern erforfchen, was ſeltſames der DBufen Heat; diefe giebt
auch) offen und neidlos fich der Neugier hin, und der fchaut
nun emſig überall umher, und mögte alles prüfen, alles wiſ⸗
fen, alles erfhauen uud ergründen, Aber vor ihm flieht die
Sränze, fie haftet weiter, weiter fort, und die Erde geht un
tev hinter im, und bald findet ev allein fh fehiwebend in
den tiefen Näumen; Himmel oben Himmel Unten, weithin
ausgefpahnnt, Sterne ausgefät, fo weit die Blicke reichen,
Sterne gleichend Saamkorn hingeſtreut, ſo weit ſchwindelnd
niederwaͤrts die Blicke fallen; viele Stimmen, die ihm rufen,
daß er komme, ſie ergruͤnde, und wenn er dieſen folgt, tau—
ſend muß er laſſen, die ſich hinter ihm verbergen, tauſend
neue winken ihm wieder neckend zu, und er kann nimmer
ſich hinſetzen, und zu ſich ſprechen: Gott ſey Dank, nun bin
ich fertig, weiß nun Alles, hab beſunden, daß Alles eitel
ſey.
Bildet daher der Geiſt wahrhaft ſchaffend und begeiſtert,
Iſt ein Werk daher in ſich geſchloſſen und vollendet, es
gehoͤrt, wie der Himmel und die Erde und die Seftirne,
nicht Einem an, es Ht-nicht die enge BehHaufung eines Daz
mons, es iſt aller guten Seiffer Himmelsburg; cs tönen viele,
viele Stimmen aus ihm Heraus, jeder der da Fömmt und
Horcht, Hört das - Bild in feiner Mutterfprache ſprechen? es
ift wie Manna in der Wüfe, das jedem den Sefchmac giebt,
den ev eben hHaden mögte. '
Ein tief verhuͤllt, wunderſam Geheimniß iſt im Inner⸗
ſten der Welt verborgen, und gegenuͤber dem heiligen Raͤthſel
ſteht die Natur, und ſucht es zu ergruͤnden immerdar; jeder
Stein und jedes Kraut, und alles Gethier iſt eine Loͤſung,
die ſie dem Geheimnißvollen abgewonnen, jede ganz gelun—
gen, jede fchlagend‘, treffend, und doch bleibt ihr ewig das
Geheimniß unergründlich, weil jede Löfung immer wieder
zum neuen Näthfel wird.
So ſteht die Kunft, ein gleiches Myfterium über der
MWundermwelt, vor ihr laufcht neugiertg der Sinn, und mögte
gern erforfchen, was ſeltſames der DBufen Heat; diefe giebt
auch) offen und neidlos fich der Neugier hin, und der fchaut
nun emſig überall umher, und mögte alles prüfen, alles wiſ⸗
fen, alles erfhauen uud ergründen, Aber vor ihm flieht die
Sränze, fie haftet weiter, weiter fort, und die Erde geht un
tev hinter im, und bald findet ev allein fh fehiwebend in
den tiefen Näumen; Himmel oben Himmel Unten, weithin
ausgefpahnnt, Sterne ausgefät, fo weit die Blicke reichen,
Sterne gleichend Saamkorn hingeſtreut, ſo weit ſchwindelnd
niederwaͤrts die Blicke fallen; viele Stimmen, die ihm rufen,
daß er komme, ſie ergruͤnde, und wenn er dieſen folgt, tau—
ſend muß er laſſen, die ſich hinter ihm verbergen, tauſend
neue winken ihm wieder neckend zu, und er kann nimmer
ſich hinſetzen, und zu ſich ſprechen: Gott ſey Dank, nun bin
ich fertig, weiß nun Alles, hab beſunden, daß Alles eitel
ſey.
Bildet daher der Geiſt wahrhaft ſchaffend und begeiſtert,