DOI Heft:
No. 39
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.33003#0661
N= 39. Heidelberger 1821.
Jahrbücher der Literatur.
Reise nach dem hohen Norden dnrch Schweden, Norwegen nnd Lapp-
land. In den Jafaren 1810, 1811, 1812 nnd 1814* von Vargas Be-
dEMAlU Frankfurt a. M. 1819,. Erster Bch XXII. und 57o S. Zwei-
ter Bd. XII. und 374 S* 8. mit einer Charte von Norwegen.
Reisen, durch welche Gegenden der Erde sie auch gemacht
werden, haben alle Zeit etwas Interessantes, insofern sie die
Menschen mitihren verschiedenen, durch mannigfaltige Bedingun-
gen, modificirten, Eigenthümlichkeiten darstellen. Inzwischen
besuchen die meisten Rei'senden vorzugsweise diejenigen Ge-
genden, vvelche ausser der Befriedigung einer lohenswerthen
Wifsbegierdeauch eine Menge von Bequemlichkeiten ge\vähren,
und nur Gewinnsucht oder Durst nach Erweiterung unserer
Kenntnisse der Erde und ihrer Bewohner trieb kühntÄ Geister
in die unwirthbaren Regionen des heissen Erdgiirtels oder des
heeiseten Nordens. Wenn gleich minder heschwerlich als
der Aufenthalt in Grönland und Spitzbergen, ist doch eine
Reise durch die nördlichsten Gegenden Norwegens und Schwe-
dens allezeit mit grossen Gefanren und zahllosen Unannehm-
lichkeiten verbunden, und die berühmten Gelehrten, Pontoppi-
dan, Linne, Gelsius, Wahlenberg, L, v. Buch, Hausmann und
der Verfasser der vorliegenden Erzählung verdienen daher un-
sern grossen Dank, dafs sie die bedeutenden Mühseligkeiten
einer solchen Reise nichl scheuten, um sich selbst und andern
eine geliaue Kenntnifs jenev Gegenden; zu verschaffen. Der
Letztere hat am langsten dort verweilt, zeigt sich überall als
einen sorgfältigen Beobachter, fügt sich leicht in unvermeidli-
che Entbehrungen, sieht daher die Gegenstände meistens
von ihrer bessern Seite, und wenn er gleich bescheiden
genug blos Nachträge zu den anerkannt schätzbaren Arbeiten
seiner nächsten Vorgänger, L, v. Buch und Hausmann geben
will; so wird doch jeder Leser seinen Reisebericht nicht ohne
vielen Genufs und mannigfache Belehrung aus der Hmd le-
gen* Um übrigens das Interesse, welches jede nur etwas gut
geschriebene Rsise in sofern gewährt, als man den Reisenden
bey seinen verschiedenen Ereignissen überall begleitet, nicht
zu unterbrechen, läfst der Verf. zuerst den historischen Theil
vorangehen, und fügt dann seine, in wissenschaftiicher Hin-
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Jahrbücher der Literatur.
Reise nach dem hohen Norden dnrch Schweden, Norwegen nnd Lapp-
land. In den Jafaren 1810, 1811, 1812 nnd 1814* von Vargas Be-
dEMAlU Frankfurt a. M. 1819,. Erster Bch XXII. und 57o S. Zwei-
ter Bd. XII. und 374 S* 8. mit einer Charte von Norwegen.
Reisen, durch welche Gegenden der Erde sie auch gemacht
werden, haben alle Zeit etwas Interessantes, insofern sie die
Menschen mitihren verschiedenen, durch mannigfaltige Bedingun-
gen, modificirten, Eigenthümlichkeiten darstellen. Inzwischen
besuchen die meisten Rei'senden vorzugsweise diejenigen Ge-
genden, vvelche ausser der Befriedigung einer lohenswerthen
Wifsbegierdeauch eine Menge von Bequemlichkeiten ge\vähren,
und nur Gewinnsucht oder Durst nach Erweiterung unserer
Kenntnisse der Erde und ihrer Bewohner trieb kühntÄ Geister
in die unwirthbaren Regionen des heissen Erdgiirtels oder des
heeiseten Nordens. Wenn gleich minder heschwerlich als
der Aufenthalt in Grönland und Spitzbergen, ist doch eine
Reise durch die nördlichsten Gegenden Norwegens und Schwe-
dens allezeit mit grossen Gefanren und zahllosen Unannehm-
lichkeiten verbunden, und die berühmten Gelehrten, Pontoppi-
dan, Linne, Gelsius, Wahlenberg, L, v. Buch, Hausmann und
der Verfasser der vorliegenden Erzählung verdienen daher un-
sern grossen Dank, dafs sie die bedeutenden Mühseligkeiten
einer solchen Reise nichl scheuten, um sich selbst und andern
eine geliaue Kenntnifs jenev Gegenden; zu verschaffen. Der
Letztere hat am langsten dort verweilt, zeigt sich überall als
einen sorgfältigen Beobachter, fügt sich leicht in unvermeidli-
che Entbehrungen, sieht daher die Gegenstände meistens
von ihrer bessern Seite, und wenn er gleich bescheiden
genug blos Nachträge zu den anerkannt schätzbaren Arbeiten
seiner nächsten Vorgänger, L, v. Buch und Hausmann geben
will; so wird doch jeder Leser seinen Reisebericht nicht ohne
vielen Genufs und mannigfache Belehrung aus der Hmd le-
gen* Um übrigens das Interesse, welches jede nur etwas gut
geschriebene Rsise in sofern gewährt, als man den Reisenden
bey seinen verschiedenen Ereignissen überall begleitet, nicht
zu unterbrechen, läfst der Verf. zuerst den historischen Theil
vorangehen, und fügt dann seine, in wissenschaftiicher Hin-
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