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N°. 69. HEIDELB. JAHRB. D. LITERATUR. 1831.

Leichen-Untersuchung. Nicht nur keine den Tod
unmitteibar bedingende Veränderung der festen Theile,
noch irgend etwas der Cholera Eigenthümiiches wird
hier angegeben , da der Verf. sich auch nur an das rein
Mechanische, wie sich soiches durch das anatomische
Messer ergiebt, hält, so kann auch nicht die Rede von
einem Total - Habitus und von den Eigentümlichkeiten
des Aussehens seyn, namentiich der Haut und der Ge-
därme, ihrer eigentümlichen Welkheit, Blutunterlau-
fungen unter der Schleimhaut und ähnliches; dem Verf.
eigentümlich ist, dals die Nackenmuskeln mehr aus einer
coagulirten Masse B!uts, als aus Muskelfasern zu be-
stehen schienen, und die aufsteigende Hohlader im
Durchmesser nicht selten dem Zwölffingerdarm gegli-
chen habe.
Um vollkommen schulgerecht zu seyn, durfte auch
der Abschnitt über die Diagnose nicht fehlen. Diese
mochte freilich da, wo die Cholera nicht wie zu Jes-
sore, Astrachan und Orenburg frisch ansetzt, sondern
von einem Orte zum andern wandert, sich leicht erge-
ben, und die Raschheit des Verlaufs gleich die Aecht-
heit des Uebels erweisen , wobei sich wieder die Eigen-
tümlichkeit der Krankheit ergiebt, dafs sie überall
unter denselben Erscheinungen auftritt. Sollte aber
wirklich dieser Abschnitt nicht fehlen, so hätte der Verf.
ein Verdienst sich erwerben können, wenn er aus der
Fülle seiner Materialien gezeigt hätte, wie meist dem
Ausbruch der Krankheit einzelne verdächtige schnelle
Todesfälle vorangehen, ja wie selbst einzelne wirkliche
Cholerafälle Vorkommen, und es wieder einige Zeit an-
steht, bis dann die Epidemie ausbricht, wie dies auf
XXIY. Jahrg. 11 Heft. 69
 
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