DOI Heft:
No. 69
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.34670#0474
1090
Marx, über Cholera.
Ceylon, der mascarenischen Insel und auch in Europa
auf gleiche Weise der Fall war.
Sechster Abschnitt. Von der Natur der Krankheit.
Zuerst sey es umgestimmte und erschöpfte Nerventhä-
tigkeit, durch welche eine Umänderung der Blutmi-
schung und des Kreislaufes bedingt werde , dies gehe
daraus hervor, weil man in den meisten Fällen gleich
Anfangs Niedergeschlagenheit, Muthlosigkeit, Einge-
nommenheit des Kopfes, Schwindel, Angst, äufserste
Schwäche, selbst Krämpfe und Zuckungen bemerke,
worauf erst die Verlangsamung und der Stillstand des
Herzens, wie der Lungen sich zu bilden scheine. Wer
kann ohne schmerzliches Gefühl die trockene Aufzäh-
lung der verschiedenen Vorstellungsarten.der Aerzte
lesen, von welchen jede die andere wieder aufhebt,
und deren keine streng an denVerein der Erscheinungen
sich hält, sondern immer nur einzelne Symptome heraus-
greift und diese mit irgend einer Theorie gewaltsam zu-
sammen zwängt?
Ueber die Etymologie und Benennung, zumal in
China, Indien und Persien, wollte der mit dem Studium
des Ursprungs der contagiosen Krankheiten, laut Vor-
rede, längst beschäftigte Verfi nichts Neues mittheilen,
sondern kommt am Ende blos darauf: bei uns sollte die
Benennung der Krankheit von ihrem wesentlichen und
unveränderlichen Kennzeichen ausgehen, darum nenne
man sie confcrg/os#, auf deutsch: die anstek-
kende Brechruhr.
Entstehungsweise. Es sey ein Contagium, denn
in Travancore sey man davor geflohen. Eine
könne nicht beschuldigt werden, diese dauerte
seit 181? etwas zu lange (!!). Wenn etwas allgemein
Wirkendes der Krankheit zu Grunde liege, so sey es
wunderbar, dals Solches seine Gewalt nicht auch in den
abgeschlossenen Orten entfalte (!!). Der Verf. habe, um
einen wesentlichen Beitrag zur näheren Kenntnils der
Epidemien überhaupt liefern zu können, auf die Ge-
schichte des in dieser Beziehung höchst merkwürdigen
Marx, über Cholera.
Ceylon, der mascarenischen Insel und auch in Europa
auf gleiche Weise der Fall war.
Sechster Abschnitt. Von der Natur der Krankheit.
Zuerst sey es umgestimmte und erschöpfte Nerventhä-
tigkeit, durch welche eine Umänderung der Blutmi-
schung und des Kreislaufes bedingt werde , dies gehe
daraus hervor, weil man in den meisten Fällen gleich
Anfangs Niedergeschlagenheit, Muthlosigkeit, Einge-
nommenheit des Kopfes, Schwindel, Angst, äufserste
Schwäche, selbst Krämpfe und Zuckungen bemerke,
worauf erst die Verlangsamung und der Stillstand des
Herzens, wie der Lungen sich zu bilden scheine. Wer
kann ohne schmerzliches Gefühl die trockene Aufzäh-
lung der verschiedenen Vorstellungsarten.der Aerzte
lesen, von welchen jede die andere wieder aufhebt,
und deren keine streng an denVerein der Erscheinungen
sich hält, sondern immer nur einzelne Symptome heraus-
greift und diese mit irgend einer Theorie gewaltsam zu-
sammen zwängt?
Ueber die Etymologie und Benennung, zumal in
China, Indien und Persien, wollte der mit dem Studium
des Ursprungs der contagiosen Krankheiten, laut Vor-
rede, längst beschäftigte Verfi nichts Neues mittheilen,
sondern kommt am Ende blos darauf: bei uns sollte die
Benennung der Krankheit von ihrem wesentlichen und
unveränderlichen Kennzeichen ausgehen, darum nenne
man sie confcrg/os#, auf deutsch: die anstek-
kende Brechruhr.
Entstehungsweise. Es sey ein Contagium, denn
in Travancore sey man davor geflohen. Eine
könne nicht beschuldigt werden, diese dauerte
seit 181? etwas zu lange (!!). Wenn etwas allgemein
Wirkendes der Krankheit zu Grunde liege, so sey es
wunderbar, dals Solches seine Gewalt nicht auch in den
abgeschlossenen Orten entfalte (!!). Der Verf. habe, um
einen wesentlichen Beitrag zur näheren Kenntnils der
Epidemien überhaupt liefern zu können, auf die Ge-
schichte des in dieser Beziehung höchst merkwürdigen