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N°. 73. HEIDELB. JAHRB. D. LITERATUR. 1831.

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Sehr wichtig für die Bildung zum christlichen Leben
ist die zweckmäfsige Einrichtung der äulsern Gottesvereh-
rung oder der Liturgie. Das Erste ist zwar immer die
innere Religiosität, der auf redlich geprüfte Ueberzeu-
gung gegründete religiöse Glaube und die reine gott-
andächtige Liebe. Soll aber dieser Glaube und diese
Liebe lebendig und fruchtbar in guten Handlungen wer-
den, so bedarf sie auch im Oeffentlichen um! Gemein-
samen einer steten Anregung und Erneuerung. Unter die
wirksamsten und gemeinnützigsten äufseten Weckungs-
und Stärkungsmittel der innern Religion gehört daher die
Liturgie. Die christliche Kirche, welche das Menschen-
geschlecht zu dem religiös-sittlichen Denken und Wollen
zu erziehen hat, soll deswegen für eine zweckmäfsige
Einrichtung derselben eine wachsame Sorge tragen. Was
den Aberglauben und Unglauben befördert, den guten
Geschmack und die guten Sitten beleidigt, einen geist-
tödtenden Mechanismus oder sogar irreligiöse Gedanken
und unsittliche Gesinnungen hervorbringt, das soll mit
strengem Ernste beseitigt und jede liturgische Function
geistweckend und geistveredelnd eingeleitet werden. All-
gemeine Forderungen an die Liturgie sind , dafs sie auf
eine einfache, eindringliche Belehrung über die wich-
tigsten Wahrheiten des übersinnlichen Lebens gebauet
sey, aber auch durch weise Benutzung der schönen
Künste, die Dicht- und Redekunst, Musik, durch wohl-
gefällige Schönheit des Tempels die Gefühle und die
Phantasie der Gläubigen ergreife. Sie soll durch Unter-
richt, Gesang, Gebet und passende religiöse Symbole
zu ehrfurchtsvoller Liebe gegen Gott und zur wohlthätig
XXIV. Jahrg. 12. Heft. ?S
 
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