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1284

Phaedri Fabb. ed. J. C. Orclti.

Fabeln enthält, wie es scheint, nach einem sehr ver-
stümmelten Codex des Phädrus, wahrscheinlich Itali-
schen Ursprungs, copirt. Demungeachtet zeigt diese
Handschrift an vielen Stellen auf eine auffallende Weise
die wahre Lesart, und enthält selbst ganze Verse, welche
in den beiden ersten Handschriften fehlen.
5) Die UcF/tio von 1596, höchst selten
und bisher noch nicht einmal genau collationirt; der
Herausgeber, indem er mit bekanntem Eifer diesem be-
schwerlichen Geschäft sich unterzog, hat durch seine
genaue Collation manche Zweifel gehoben und gerechten
Anspruch auf unsern Dank sich erworben. Nach diesen
Hülfsmitteln hat Orelli den Text des Phädrus gestaltet
und ihm die eben bemerkte urkundliche Grundlage zu
geben versucht; er hat sich überall an die Lesart der
Handschriften gehalten, deren Varianten unter dem Text
nebst den Abweichungen von Schwabens Ausgabe und
den wesentlichen Verbesserungen, welche in schwierigen
oder verdorbenen Stellen seit dem ersten Erscheinen des
Phädrus gemacht worden sind, angeführt werden. Grofse
Vorsicht in Aufnahme von Conjecturen, denen eine hand-
schriftliche Begründung abgeht, konnte man von einem
so umsichtigen Kritiker, als der Herausgeber sich überall
bewährt hat, erwarten. Und so hoffen wir, wird in
dieser Hinsicht gewifs nicht den Herausgeber begrün-
deter Tadel treffen können. Auf die Fabeln des Phädrus
folgt S. 113 ff. ein Abdruck der zwei und dreifsig zu
Neapel aus einem Coc?ea? zuerst zu Tage ge-
förderten , angeblichen Fabeln des Phädrus, über deren
Aechtheit oder Unächtheit seitdem vielfach gestritten
worden ist. Ref. hat darüber in seiner Röm. Lit. Gesch.
§. 15?. 8. 315 ff. der n. Ausg. ausführlicher gehandelt,
und führt deshalb hier nun unseres Herausgebers un-
mafsgebliches Urtheil an, wornach diese Fabeln keines-
wegs für ein Werk des Erzbischofs von Manfredonia
gelten dürfen , da sie vielmehr in Absicht auf Anlage
und Erfindung, so wie selbst hinsichtlich des Ausdrucks
und der Sprache von den ächten Fabeln des Phädrus
 
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