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N°. 54. HEIDELBERGER 1834.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Bischof/, Handbuch der Arzneimittellehre.
(Fortsetzung.)
Die S. i—37. umfassende Einleitung geht von allgemeinen
Ansichten über die menschliche Erhenntnifs und über die philo-
sophische Naturbetrachtung aus zur allgemeinen Betrachtung der
Arzneimittellehre, indem sie nicht sowohl ihr Verhältnis zur ge-
sammten Naturkunde unter allgemeine Gesichtspunkte stellt, son-
dern auch die allgemeinen Beziehungen ihrer Wirkungen auf den
Organismus und die Reaction desselben darstellt. Der Verf. zeigt
hier von vorn herein, wie sich jegliche Arzneiwirkung auf den
Organismus, auf die drei bestimmten Gesetze, welche in der
Wechselwirkung aller Naturkörper, sowohl der organischen, als
der unorganischen, als wesentliche Momente zu bezeichnen sind,
nämlich auf die Gesetze der Positivität, der Negativität und der
Indifferenz zurückführen lasse. Diesen entspricht in der Thätig-
keitsäufserung des Organismus die Sensibilität, die Irritabilität
und in dem Gleichgewichte beider die Bildung oder Vegetation
des Thierkörpers.
Diese von den elektrisch - galvanischen Gesetzen entnommenen
Begriffe sind zwar schon hin und wieder mit den Wirkungen der
Arzneimittel in Relation gezogen worden, doch nie in der syste-
matischen Durchführung, wie sie der Verfi versuchte. Wenn
wir auch zugeben, dafs sie bei der speciellen Wirkungsweise der
einzelnen Arzneikörper in praktischer Beziehung weniger Vortheil
verspricht, so ist doch nicht zu leugnen, dafs sie mit Bezug auf
die damit correspondirenden Begriffe ihrer chemischen Verhält-
nisse, wonach sie als vorwaltend sauer, basisch oder neutral (in-
different) erscheint, für die allgemeine systematische Eintheilung
der Arzneikörper einen passenden, dem gegenwärtigen Stand-
punkte der Wissenschaft entsprechenden, Anhaltspunkt gewährt.
Eintheilung der Heilmittel: 1) in dynamische (psychische,
organische, physische), 2) in mechanische, 3) in chemische. Die
dynamisch-organischen Heilmittel werden hier als an eine Mit-
wirkung des leiblichen Organismus gebunden deiinirt. Wir sind
aber der Meinung, dafs hiervon auch die chemischen Heilmittel,
XXVII. Jahrg. 9, lieft. 54
 
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