DOI Heft:
No. 43
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.39126#0057
HEIDELBERGER
N°. 43. HEIDELBERGER 1838.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Das Mith reitai bei Heidelberg»
(Fortsetzung.)
16) ln der Abhandlung: Rückblick auf praktische Seiten
des antiken Münzwesens, in der Deutschen Yierteljahrsschrift,
Stuttg. u. Tüb. bei Cotta 1838, II. S. 10 ff. — Die angeführte
mythologische Anwendung dieser Münzclasse bezieht sich auf
die Symbolik I. Bd. dritter Ausg.
17) Herr K. 0. Müller in den Gött. Gel. Anzeigen 1838.
Nr. 24. S. 229 ff. Ich werde mir dabei einige kurze Anmer-
kungen erlauben.
18) Hier also auch ein rein menschlich gestalteter Mithras
auf asiatisch-griechischen Münzen. Da die Frage nahe lag,
wie die Perser und ihre Nachbarn den Mithras, den wir bis-
her nur aus römischen Monumenten kannten , abgebiidet, so
vermuthete Hr. Grotefend d. alt., eine orientalisch costumirte
heroische Gestalt, über welcher die Sonne mit 8 Strahlen
schwebt, auf einem Cylinder aus weifsem Achat, stelle den
Mithras dar. (s. Symbolik I. S. 347 dritter Ausg. und dazu
Tafel'II. Nr. 8.) Wenn Lutatius zum Statius einen Iöwen-
kopfigen Mithras kennt, so möchte Herr Bode zum Mytho-
graphus Vaticanus II. 19. p. 79 vielmehr einen Aeon darin
erkennen, (s. oben unsre Anm. 12.) Allein Porphyr, de Ab-
stin. IY. 16. kennt schon den Löwen als Symbol des Mithras,
und E. Q. Visconti (Mus, Pio-Clein. p. 168 sq. vergl. VII.
p. 179 ed. de Milan) bezieht wohl sehr richtig den Löwen-
kopf dieses Gottes auf die Sonnenkraft, die sich im Zeichen
des Löwen am wirksamsten zeigt. Vergl. auch den löwen-
köpfigen Mithras in dem Hilde bei Montfaucon Diar. Ital. p.
198 5 und ganz als Löwe inmitten zweier fackeltragenden
Genien erscheint Mithras im Monument von Salzburg, jetzt
im kaiserl. Museum in Wien. (s. von Hamraer’s Mithriaques
tab. XIII.) Als Stieropferer auf den Denkmalen römischer
Kaiserzeit erscheint er sonst immer wie auf dem unsrigen. —
So eben setzt mich eine Mittheilung des Herrn General v.
Minutoli in den Stand, noch Folgendes nachzutragen: Eine
XXXI. Ja big. 7. lieft. 43
N°. 43. HEIDELBERGER 1838.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Das Mith reitai bei Heidelberg»
(Fortsetzung.)
16) ln der Abhandlung: Rückblick auf praktische Seiten
des antiken Münzwesens, in der Deutschen Yierteljahrsschrift,
Stuttg. u. Tüb. bei Cotta 1838, II. S. 10 ff. — Die angeführte
mythologische Anwendung dieser Münzclasse bezieht sich auf
die Symbolik I. Bd. dritter Ausg.
17) Herr K. 0. Müller in den Gött. Gel. Anzeigen 1838.
Nr. 24. S. 229 ff. Ich werde mir dabei einige kurze Anmer-
kungen erlauben.
18) Hier also auch ein rein menschlich gestalteter Mithras
auf asiatisch-griechischen Münzen. Da die Frage nahe lag,
wie die Perser und ihre Nachbarn den Mithras, den wir bis-
her nur aus römischen Monumenten kannten , abgebiidet, so
vermuthete Hr. Grotefend d. alt., eine orientalisch costumirte
heroische Gestalt, über welcher die Sonne mit 8 Strahlen
schwebt, auf einem Cylinder aus weifsem Achat, stelle den
Mithras dar. (s. Symbolik I. S. 347 dritter Ausg. und dazu
Tafel'II. Nr. 8.) Wenn Lutatius zum Statius einen Iöwen-
kopfigen Mithras kennt, so möchte Herr Bode zum Mytho-
graphus Vaticanus II. 19. p. 79 vielmehr einen Aeon darin
erkennen, (s. oben unsre Anm. 12.) Allein Porphyr, de Ab-
stin. IY. 16. kennt schon den Löwen als Symbol des Mithras,
und E. Q. Visconti (Mus, Pio-Clein. p. 168 sq. vergl. VII.
p. 179 ed. de Milan) bezieht wohl sehr richtig den Löwen-
kopf dieses Gottes auf die Sonnenkraft, die sich im Zeichen
des Löwen am wirksamsten zeigt. Vergl. auch den löwen-
köpfigen Mithras in dem Hilde bei Montfaucon Diar. Ital. p.
198 5 und ganz als Löwe inmitten zweier fackeltragenden
Genien erscheint Mithras im Monument von Salzburg, jetzt
im kaiserl. Museum in Wien. (s. von Hamraer’s Mithriaques
tab. XIII.) Als Stieropferer auf den Denkmalen römischer
Kaiserzeit erscheint er sonst immer wie auf dem unsrigen. —
So eben setzt mich eine Mittheilung des Herrn General v.
Minutoli in den Stand, noch Folgendes nachzutragen: Eine
XXXI. Ja big. 7. lieft. 43