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HEIDELBERGER

N°. 56. HEIDELBERGER 1838.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Niclaus Manuel. Leben und Werke eines Malers und Dichters, Kriegers,
Staatsmannes und Reformators im sechszehnten Jahrhundert. Mitge-
theilt von Dr. C. Grüneisen. Mit einer Steinzeichnung. Stuttgart
u. Tübingen. Cotta. 1837. gr. 8. XF und 4(i5 S.
In der bescheidenen Form einer Monographie liefert das
vorliegende Werk einen ausgezeichneten, auf sorgfältiges
und unermiidetes Quellenstudium gegründeten Beitrag zur Re-
ligions-, Staats-, Kunst- und Sittengeschichte der Reforma-
tionszeit, während es sich zu seiner besondern Aufgabe macht,
darzustellen, wie das Wort Gottes gegen diejenigen, die ihm
in der Schweiz entgegenwirken, durch Niclaus Manuel,
den Stammvater eines in Bern noch blühenden Patricierge-
schlechts (vergl. S. 285 — 288), mit Wort, Lied, Bild und
That verfochten worden ist (vergl. S. 77). Der Verf., Herr
Oberconsistorialrath und Hofprediger Grüneisen zu Stuttgart,
hat als Dichter, Theolog und Kunstschriftsteller seinen eigen-
tümlichen Beruf zu dieser Arbeit längst beurkundet, und man
kann sich nur freuen, dafs die Enthüllung einer so bedeuten-
den Gestalt jener grofsen Zeit, und die damit verbundene
teilweise Beleuchtung des ganzen Zeitraums, durch einen
Gelehrten bewerkstelligt worden ist, welcher die zu solchem
nicht leichten Unternehmen notwendige, aber nicht häufige
Mehrseitigkeit wissenschaftlicher und künstlerischer Bildung
besitzt.
Die Vorrede verbreitet sich über das Wenige, was für
Manuel seit des Bernerischen Professors Samuel Scheurer vor
100 Jahren erschienener Lebensbeschreibung in seinem Ber-
nerischen Mausoleum (Bern 1740 — 42. fünftes Heft) gesche-
hen ist, und beweist, dafs fast noch Alles zu thun war, wenn
der seltene Mann im Ganzen, in der Vereinigung und Durch-
dringung seiner mehrfachen Eigenschaften und Verdienste
dargestellt werden sollte. An diesen „Versuch“ hat sich der
Verf. unter dem gehörigen Beistände der nötigen Hülfsquel-
len gemacht. Diese sind : ein Manuscript des seitdem ver-
storbenen Obercommissärs Rud. Gabr. Manuels, Nachkommen
des Reformators, worin die urkundlichen Notizen Seheurers
XXXI. Jahrg. 9. Heft. 56
 
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