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914

Literärgeschichte.

das besondere Ganze einer griechischen oder römischen Li-
teratur besitzen, in dieser Beziehung also eine grofsc Un-
gleichheit wahfzunehmen ist, so lag darin für den Vörf., wie
er uns selbst S. VIII versichert, ein wichtiger Grund, „eine
ganz genau sich über alle Theile der Wissenschaften ver-
breitende und die Literatur aller bekannten Völker umfassende
Literärgeschichte zu schreiben“, mithin in seine Darstellung
nicht hlos etwa die gebildetsten Völker der alten und neuen
Welt, Griechen und Römer, sondern auch Assyrer und Ägyp-
ter, Neger und Mongolen aufzunehmen, und über alle einzel-
nen Wissenschaften und deren Behandlung gleichmäfsig sich
zu verbreiten. Dies ist im Allgemeinen der grofse und um-
fassende Plan, den der Verf. seinem Werke zu Grunde ge-
legt hat, von dem hier die erste Abtheilung in einem über
fünfhundert Seiten starken Octavbande erscheint, dem man
gerne das Zeugnifs geben wird, dafs der Verf., um den oben
bemerkten Zweck zu erreichen, es weder an Zeit noch an
Mühe hat fehlen lassen, um seinen Angaben und Literatur-
notizen eine Vollständigkeit zu verleihen, wie sie bei spicken
Leistungen immerhin verlangt wird, schwerlich aber Jfc wird
erreicht werden können. Lud so wird es denn auch hier,
unbeschadet der Anlage und dem Plan des Ganzen, nicht an
einzelnen Nachträgen, an ergänzenden oder berichtigenden
Bemerkungen fehlen, auf die der thätige Herausgeber bei
einiger Aufmerksamkeit vielleicht noch eher fallen dürfte, als
die, welche sein Buch aus kritischen Absichten durchgehen
oder bei ihren Studien gebrauchen und benutzen wollen. Wenn
daher auch Ref. bei dem Durchgehen des Buches Manches
bemerkt, was in seinem Sinne geändert, Manches was hin-
zugesetzt werden könnte (obwohl die Grenzlinie Dessen, was
gegeben werden soll, zu bestimmen nicht leicht, ja kaum mög-
lich ist), so wird man von ihm für jetzt hier nicht verlangen,
solche Berichtigungen oder Nachträge in langer Reihe zu
liefern oder die oft bunt durcheinander aufgehäuften Bücher-
titel (vgl. z. B. 8. 20. 107 ff. oder S. 116) zu durchsichten,
zumal da wir keineswegs eine umfassende Kritik des Buches,
wohl aber eine solche Anzeige beabsichtigen, die unsern Le-
sern einen Begriff von dem Inhalt des Buches und der darin
herrschenden Behandlungsweise geben und sie damit einiger-
mafsen bekannt machen, den Verf. aber bei seinem mühevollen
Geschäfte in der That nicht entmuthigen, sondern vielmehr
zu gleicher Ausdauer, wie sie für die noch folgenden Theile
seines Werkes wahrhaftig nicht minder nöthig ist, ermuthi-
gen soll.
Auf eine Einleitung von zwei und zwanzig §§., in wel-
cher die allgemeinen Begriffe in fafslicher Weise kurz dar-
gestellt werden, auch Einiges über die Eintheilung und Be-
handlung der Literärgeschichte bemerkt wird (wo Ref. doch
auch F. A. Wolfs Ansicht erwähnt hätte) u. dgh in., folgt
 
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