DOI Heft:
No. 28
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41297#0443
N°- 28. HEIDELBERGER 1840.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Jomard: Etüdes sur l'Arabie.
(Besch l uf s.)
Diese beiden Dokumente, verbunden mit andern Berichten von
der seit mehrern Jahren mit abwechselndem Glücke hier kämpfen-
den egyptischen Armee, "bildeten die Grundlage zur Beschreibung
und Karte der Provinz Assyr. Was die allgemeine Karte von
Arabien betrifft, so ist sie nicht nur durch die nähere Angabe der
Provinz Assyr vollständiger, sondern auch noch in den übrigen
Theilen Arabiens durch Aufnahme und Zusammenstellung der
suesten Entdeckungen, reichhaltiger als alle frühem Karten. Die
Englische Karte von Moresby wurde für den arabischen Meerbu-
sen benutzt, und die von Wellsted für die Küste von Mahrah und
Hadramant und die ganze Provinz Oman. Für das steinigte Ara-
bien wurde die Karte von Leon de Laborde zu Rath gezogen und
für das wüste Arabien so wie für den persischen Meerbusen die
von Berghaus. Der kurzen Einteilung Arabiens in acht Provin-
zen nach Edricy folgen dann einzelne Notizen über verschiedene
Punkte der altern arabischen Geschichte und Geographie, über den
Damm von Marab (Seyl el Arim), über die alte Hauptstadt Ma-
riaba, über die arabischen Dynastien vor Mohammed etc., in de-
nen wir aber wenig Erhebliches finden, das nicht vor dem Verf.
schon Pokoke, de Sacy und Fresnel gesagt hätten. In dem letz-
ten Kapitel, Ethnologie überschrieben, wiederholt der Verf. seine
schon früher geäusserte Meinung, dass das alte Egypten seine
Bevölkerung nicht, wie man allgemein glaubt, aus Indien, Ethio-
pien oder Nigritien, sondern aus Arabien erhielt. Die Araber in
Oberegypten, nicht die Kopten, gleichen den übrig gebliebenen
Bildern der alten Egyptier; jene allein sind die unveränderten
Ueberbleibsel der einst so weit in der Cultur vorgeschrittenen Be-
wohner der Nilufer, Gleichheit des Clima, der Physiognomie und
des Charakters bilden die Grundlage dieser Meinung. Fragt man
aber, woher der besondere Typus der Kopten, deren Herkunft von
den alten Egyptiern unläugbar ist? so antwortet er: „c’est une
question grave, compliquee, que je n’entreprendrai point d’exami-
XXXIII. Jahrg*. 3. Heft. qq
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Jomard: Etüdes sur l'Arabie.
(Besch l uf s.)
Diese beiden Dokumente, verbunden mit andern Berichten von
der seit mehrern Jahren mit abwechselndem Glücke hier kämpfen-
den egyptischen Armee, "bildeten die Grundlage zur Beschreibung
und Karte der Provinz Assyr. Was die allgemeine Karte von
Arabien betrifft, so ist sie nicht nur durch die nähere Angabe der
Provinz Assyr vollständiger, sondern auch noch in den übrigen
Theilen Arabiens durch Aufnahme und Zusammenstellung der
suesten Entdeckungen, reichhaltiger als alle frühem Karten. Die
Englische Karte von Moresby wurde für den arabischen Meerbu-
sen benutzt, und die von Wellsted für die Küste von Mahrah und
Hadramant und die ganze Provinz Oman. Für das steinigte Ara-
bien wurde die Karte von Leon de Laborde zu Rath gezogen und
für das wüste Arabien so wie für den persischen Meerbusen die
von Berghaus. Der kurzen Einteilung Arabiens in acht Provin-
zen nach Edricy folgen dann einzelne Notizen über verschiedene
Punkte der altern arabischen Geschichte und Geographie, über den
Damm von Marab (Seyl el Arim), über die alte Hauptstadt Ma-
riaba, über die arabischen Dynastien vor Mohammed etc., in de-
nen wir aber wenig Erhebliches finden, das nicht vor dem Verf.
schon Pokoke, de Sacy und Fresnel gesagt hätten. In dem letz-
ten Kapitel, Ethnologie überschrieben, wiederholt der Verf. seine
schon früher geäusserte Meinung, dass das alte Egypten seine
Bevölkerung nicht, wie man allgemein glaubt, aus Indien, Ethio-
pien oder Nigritien, sondern aus Arabien erhielt. Die Araber in
Oberegypten, nicht die Kopten, gleichen den übrig gebliebenen
Bildern der alten Egyptier; jene allein sind die unveränderten
Ueberbleibsel der einst so weit in der Cultur vorgeschrittenen Be-
wohner der Nilufer, Gleichheit des Clima, der Physiognomie und
des Charakters bilden die Grundlage dieser Meinung. Fragt man
aber, woher der besondere Typus der Kopten, deren Herkunft von
den alten Egyptiern unläugbar ist? so antwortet er: „c’est une
question grave, compliquee, que je n’entreprendrai point d’exami-
XXXIII. Jahrg*. 3. Heft. qq