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N°. 36.

HEIDELBERGER

i 840.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Schödet’s Josephns de Jesu Christo testatus-, und über den
Christenverein jener 'Leit.
(B e s c h luf«.)
Daher lässt es sich z. B. allerdings erklären, wie Origenes,
welcher contra Cels. I, 16. p. 18. ed. Würzh. die zwei Bücher
des Josephus vom Alter der Juden gegen Apion wohl kennt, doch
in der Folge, wo I, 31. p. 77. vom Bezweifeln der Wunder und
der Weissagungen die Rede ist, nicht auch auf die Stelle des Jo-
sephus von Jesu Wundern und von den auf Ihn bezogenen Pro-
phezeihungen sich berufen hat. Wenn er es konnte, so folgt
freilich nicht, dass er daran denken musste.
Aber viel sonderbarer wäre es doch, dass Origenes bald nach-
her (B. I. K. 47. p. 106.) dem bei Celsus als redend eingeführten
Juden aus Josephus (Arch. 18, 5. 2.) die Existenz eines Johan-
nes des Täufers, welcher zur Erlassung der Sünden taufte, nach-
weist, und dass er unmittelbar darauf versichert: „Josephus sage,
das äusserste Unglück sey den Judäern begegnet zur Rache
für Jakob us den Rechtschaffenen, welcher ein Bruder
Jesu, des Christus genannten, war, indem sie ihn, den Rechtschaf-
fensten getödtet haben“ — dass er aber dennoch durch diese Ci-
tationen nicht daran erinnert worden seyn sollte, was für eine
Stelle über Jesus selbst eben dort zwischen diesen beiden Anfüh-
rungen, Arch. 18, 3. 3., zu lesen sey.
Mich dünkt deswegen, nur zweierlei sey als möglich anzu-
nehmen. Entweder nämlich, dass Origenes die Stelle über Jesus
noch nicht in der Archäologie gefunden, oder dass er sie als
nicht günstig genug verstanden und daher nicht be-
nutzt habe. Das Letztere ist mir das Wahrscheinlichste. Denn
dass die Stelle erst zwischen der Zeit von Origenes und Eusebius
in den Text gekommen seyn sollie, scheint mir nicht glaublich,
a) weil sie, wie Daubüz gezeigt hat, in den einzelnen Ausdrü-
cken ganz der Phraseologie des Josephus gemäss ist, b) sie seit
XXXIII. Jahrg 4. Heft 36
 
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