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Sii Reuss: Geognostisclie Skizzen ans Böhmen.
charakteristische Beimengung- der Felsart betrachtet wissen)
zeigt sich die Verwitterung- gewöhnlich zuerst. Eigenthüralich ist
die Veränderung der Augite in einem thonigen, röthlichgrauen
Basalte von Morwan. Sie behalten ihre Form bei, verwandeln
sich aber in eine ziemlich feste holzbraune Substanz. Auffallend
ist dagegen, in andern Fällen, der Widerstand, den gewisse Ein-
schlüsse der Verwitterung leisten So findet man schöne Augit-
uud Hornblende-Krystalle ganz unversehrt, wenn Basalte und Con-
glomerate, welche dieselben umschlossen, längst zerstört sind.
Hierher gehört auch das Frischbleiben der Feldspath-Krystalle in
aufgelösten Phonolithen.
Dass das ganze Mittel - Gebirge durch vulkanische Kraft in
die Höhe gehoben worden, unterliegt keinem Zweifel. Nur bleibt
es, wie schon erwähnt worden, merkwürdig, dass sich in den, die
Basalt-Gebilde zunächst begrenzenden, Formationen so sparsam,
wenig ausgedehnte und auffallende Störungen der Schichten und der
andern mechanischen und chemischen Verhältnisse entdecken las-
sen, was doch bei Emporhebung einer Masse von 30 bis 40 Qua-
drat-Meilen im Umfange zu erwarten wäre. Der Verf. lässt es
dahin gestellt, ob das langsame und allmähiige Aufsteigen Schuld
sey, oder ob schon, durch Erschütterungen und nachbarliche Aus-
brüche und durch wiederholte Revolutionen vergrösserte, Spalten
vorhanden waren, durch welche die Basalte ihren Weg fanden.
Die Erhebung geschah aus SW. nach NO , sie stimmt demnach
mit der Richtung deutscher Basalt-Gebilde im Allgemeinen über-
ein. Aus SW. nach NO. scheinen sich die vulkanischen Revolu-
tionen weit über Böhmens Grenze hinaus mehrfach wiederholt zu
haben.- Es lässt sich diese Richtung nicht nur am Mittel-Gebir-
ge, als Ganzem, sondern auch fast an allen einzelnen Bergen be-
obachten ; letztere haben ebenfalls, mit geringen Abweichungen,
meist ihre grösste Längen-Ausdehnung von SW. nach NO. —
Als Folgen der Durchbrüche geben sich vorzugsweise zu erken-
nen: die einzelnen zerstückten Kreide-Mergel-Schichten, welche
häufig in so sehr verschiedenem Niveau getroffen werden, die oft
hoch an Basalt-Bergen hinauf sich ziehende Masse tertiärer Sand-
stein, endlich die mannigfaltigen, in Basalt eingeschlossenen,
Trümmer durchbrochener Felsarten. Ist das ganze Mittel-Gebirge
als ungeheures, durch Spalten hervorgetretenes, Gang-Gebilde an-
zusehen, so verbreitete sich dennoch die emporgequollene, glühen-
de, zähflüssige Masse auf verechiedene Weise über die Oberfläche
durchbrochener Schichten und bedingte so eine grössere Ausdeh-
 
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