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400 Steininger: Geognostische Beschreibung etc.
in Folge von Hebungen und Senkungen, welche ebenso, wie der
Meeres-Rückzug, von allgemeinen Ursachen abhängig und mit
dem Erkalten der Erde in Verbindung seyn mochten. Die Niveau-
Verhältnisse des Bodens wurden dadurch bedeutend verändert und
die Thalbildung, deren ersteres Beginnen schon in ältere Zeit
fällt, vollendet,; am Schlüsse dieser ganzen Reihe von Aenderun-
gen entstanden die neuern, nun erloschnen Vulkane, deren Thä-
tigkeit zum grossen Theile dem gegenwärtigen Erd-Zustand an-
gehört, so dass die noch brennenden Feuerberge sich in ihrer
Wirksamkeit, denselben unmittelbar anschliessen
Mit diesen und ähnlichen allgemeinen Betrachtungen schliesst
Hr. Steininger seine geognostische Beschreibung des Landes
zwischen Saar und Rhein, welche wir, wie unser Auszug bewei-
set, nicht ohne wahres Interesse, auch keineswegs ohne Belehrung
durchgangen haben.
Was besonders Dank verdient, ist die beigegebene geogno-
stische Karte, welche, mit gutem Grunde, auch als fiir sich be-
stehendes Werk betrachtet werden darf. Sie ist eine Frucht der
vom Verf. seit mehrern Jahren unternommenen Ferienreisen. Bei
der Grösse des Distriktes, beim Mühevollen seiner Untersuchungen,
konnte, wie leicht zu erachten, auf einigen Wanderungen nicht
Alles mit zureichender Genauigkeit durchforscht werden. Indes-
sen sah sich Hr. St. durch manche Angaben theilnehmender Freunde
unterstützt, auch leisteten ihm die früheren Arbeiten von Oeyn-
hausen, Dechen, Burckart u. A. nicht unwesentliche Dien-
ste. Es enthält die Karte — bei deren Entwurf eine möglichst ge-
treue Darstellung des Porphyr- und Flötztrapp-Gebildes auf der
Südseite des Hundsrückens zwischen Saar und Rhein beabsichtigt
wurde — viele schätzbare und neue Thatsachen. Welche beson-
dere Gründe zu dem etwas sehr grossen Massstabe bestimmten,
den man für die Karte wählte, wissen wir nicht; darum möge die
Aeusserung, es hätte sich das Ganze, unbeschadet der Deutlich-
keit, auf kleinerem Raume darstellen lassen, keineswegs als Tadel
gelten.

Leonhard.
 
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