Heidelberger Jahrbücher der Literatur (34,2.1841)

1841

53. HEIDELBERGER
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Bade: Napoleon Im Jahr 1813. IV. Theil.
CB e Schluss.} »
Sollte Ref. etwas tadeln, so würde es seyn, dass Herr Bad©
die Ausrufungen auf St. Helena, Fain, Danilefsky nicht blos in
den Noten, sondern auch im Texte gebraucht, und deshalb auch
sowohl bei Wachau als bei Erfurt die rettenden grossartigen Be«
fehle dem Kaisnr Alexander, dem wir das nicht gerade Zutrauen;
alle Fehler dem F. von Schwarzenberg zuschreibt, gegen den er
sogar ßonapartes Ausspruch oder vielmehr vorgeblichen Ausspruch,
anführt, dass er nicht im Stande sey, 6000 Mann zu commandi-
ren. Warum vertraute er ihm dann so ungemein viel im russi-
schen Feldzuge, als es von ihm abhing, sich einen General zu
wählen? Ueberhaupt sind alle dicta verdächtig und unzuverläs-
sig, nur die Facta sollen reden. Schwarzenberg konnte überdem
nicht wissen, wie ungemein die hunderttausend Mann, die Napo-
leon noch übrig hatte, desorganisirt und demoralisirt waren, als
bei Erfurt Halt gemacht wurde und ein Theil der Franzosen ihm
die Stirn zu bieten schien. Wie ging es hernach Wrede bei Ha-
nau, als er das that, woran nach russischen Re richten
Schwarzenberg die Russen bei Erfurt hinderte?
Was S. 177. von dem Zustande der Armee vor und nach der
Schlacht bei Hanau gesagt wird, und von dem Anblick der Wege,
auf denen sie marschirt war, ist eher zu wenig als zu viel. Ref®
selbst hat damals einen Theil des Wegs von Frankfurt nach Ha-
nau mit Sterbenden und Todten, mit Pferden und zerbrochenen
Wagen bestreut gesehen, nicht wegen der Schlacht, sondern weil
die Elenden und Kranken, von keinem Feinde verfolgt (denn
Wrede ward ja auf das andere Mainufer getrieben und die Ko-
sacken erschienen erst später), sich zu retten suchten wie sie
konnten und wie Fliegen hinstürtzten, und die Pferde der Ermü-
dung und dem Mangel erlagen* Bei dieser Gelegenheit wollen
wir eine längere Stelle einrücken? wo, wie m Ref. scheint, w ieder
XXX1Y. Jahrgp 6. Doppelheft