DOI Heft:
No. 55
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41335#0408
Rost: Wörterbuch der elatssisclien Grucität,
880
Zeugung* unterschreiben und uns freuen, dass ein auf diesem Felde
so ehrenvoll erprobter Mann sich der herculischen Arbeit, eia
neues vollständiges Wörterbuch zu gründen, mit frohem
Muthe und frischer Kraft unterzieht. Wir werden uns daher in
dem Berichte, den wir über das bereits ausgegebene erste Heft
erstatten wollen, vorzüglich an die von Herrn R. selbst aufge-
stellten Gesichtspunkte halten,und untersuchen, wie weit die an
dem Pariser Thesaurus vermissten Grundtugenden dem neuen Werke
aufgedrückt worden sind.
Von diesen Eigenschaften finden wir besonders die zwei zu-
letzt genannten, Schärfe in Ermittlung der Grundbedeu-
tung, PJanmässi gk eit und Uebersiehtlichkeit in der
Anordnung der abgeleiteten Bedeutungen der Worte
auf sehr befriedigende Weise erreicht, und es macht wirklich Ver-
gnügen, zu sehen, mit welcher Natürlichkeit und Ungezwungen-
heit die verschiedenen Bedeutungen von der Grundbedeutung ab-
geleitet sind. Die Arbeit bestätigt vollkommen, was in der Vor-
rede gesagt ist: „Die Uebersiehtlichkeit suchte ich neben einem
einfachen Schematismus im Aeusseren durch Fernhaltung alles
Künstlichen oder Gesuchten zu gewinnen. Es klingt lächerlich,
aber ich muss es doch sagen: fast nie habe ich, nachdem ich den
vollständigen Apparat, der zu verarbeiten war, mehrmals durch-
gelesen und am Rande mit correspondirenden Zeichen versehen
hatte, darüber nachgedächt, welche Ordnung der Bedeutungen
ich wählen sollte, sondern Alles hat sich mir als ein natürliches
Gesetz aufgedrungen.“ In minderem Grade finden wir die zwei
anderen €ardi nal-Tugenden, Gleichmässigkeit in der
Behandlung der einzelnen Partieen, Verfolgung al-
ler Abstufungen des Wortgebrauchs in einzelnen
Gattungen und Perioden der schriftlichen Darstel-
lung erreicht. Um dieses Urtheil zu begründen, beginnen wir
mit den Eigennamen. Dass diese in das griechische Wörterbuch
gehören, darüber ist man seit Passow’s geistreicher Schrift:
„Ueber Zweck, Anlage und Ergänzung Griechischer Wörterbü-
cher. Berlin, 1812.“ allgemein einverstanden, und Herr Rost setzt
dies mit Recht als anerkannt voraus, und bemerkt nur, dass es iß
seinem Plane liege, sie in möglichster Vollständigkeit
aufzuführen.
(Der Beschlu** folgt 1
880
Zeugung* unterschreiben und uns freuen, dass ein auf diesem Felde
so ehrenvoll erprobter Mann sich der herculischen Arbeit, eia
neues vollständiges Wörterbuch zu gründen, mit frohem
Muthe und frischer Kraft unterzieht. Wir werden uns daher in
dem Berichte, den wir über das bereits ausgegebene erste Heft
erstatten wollen, vorzüglich an die von Herrn R. selbst aufge-
stellten Gesichtspunkte halten,und untersuchen, wie weit die an
dem Pariser Thesaurus vermissten Grundtugenden dem neuen Werke
aufgedrückt worden sind.
Von diesen Eigenschaften finden wir besonders die zwei zu-
letzt genannten, Schärfe in Ermittlung der Grundbedeu-
tung, PJanmässi gk eit und Uebersiehtlichkeit in der
Anordnung der abgeleiteten Bedeutungen der Worte
auf sehr befriedigende Weise erreicht, und es macht wirklich Ver-
gnügen, zu sehen, mit welcher Natürlichkeit und Ungezwungen-
heit die verschiedenen Bedeutungen von der Grundbedeutung ab-
geleitet sind. Die Arbeit bestätigt vollkommen, was in der Vor-
rede gesagt ist: „Die Uebersiehtlichkeit suchte ich neben einem
einfachen Schematismus im Aeusseren durch Fernhaltung alles
Künstlichen oder Gesuchten zu gewinnen. Es klingt lächerlich,
aber ich muss es doch sagen: fast nie habe ich, nachdem ich den
vollständigen Apparat, der zu verarbeiten war, mehrmals durch-
gelesen und am Rande mit correspondirenden Zeichen versehen
hatte, darüber nachgedächt, welche Ordnung der Bedeutungen
ich wählen sollte, sondern Alles hat sich mir als ein natürliches
Gesetz aufgedrungen.“ In minderem Grade finden wir die zwei
anderen €ardi nal-Tugenden, Gleichmässigkeit in der
Behandlung der einzelnen Partieen, Verfolgung al-
ler Abstufungen des Wortgebrauchs in einzelnen
Gattungen und Perioden der schriftlichen Darstel-
lung erreicht. Um dieses Urtheil zu begründen, beginnen wir
mit den Eigennamen. Dass diese in das griechische Wörterbuch
gehören, darüber ist man seit Passow’s geistreicher Schrift:
„Ueber Zweck, Anlage und Ergänzung Griechischer Wörterbü-
cher. Berlin, 1812.“ allgemein einverstanden, und Herr Rost setzt
dies mit Recht als anerkannt voraus, und bemerkt nur, dass es iß
seinem Plane liege, sie in möglichster Vollständigkeit
aufzuführen.
(Der Beschlu** folgt 1