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JV°. 35. HEIDELBERGER 1842.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Frölich: Des differends entre les natiom civilisees.
Beschluss.)
Ir diesem leiste ist das Buch des Verf. auf seiner Reise
geschrieben und kann als ein von Oesinnungstüchtigkeit, Kennt-
niss und klarem Blick nicht nur in politischen Bingen überhaupt,
sondern insbesondere auch in kommerziellen und industriellen, re-
ligiösen und gar manchen andern Verhältnissen zeugender Beitrag
zur Lösung jener grossartigen Aufgabe der Beherzigung denkender
Leser aller Nationen nicht genug empfohlen werden. Nur, um es
allen Solchen zugänglich zu machen, hat auch der Verf. die fran-
zösische Sprache gewählt, weiche freilich hie und da den Flug
seiner Gedanken sichtlich beengt hat. Mehr noch wird leider dem
Bekanntwerden der geistreichen Schrift in Deutschland (wofür
Ref. durch eine nicht ailzukurze und möglichst treue Relation so
gern, wenn auch noch so wenig wirken mögte) ihr Erscheinen in
Paris im Wege stehen. Und doch ist es gerade Deutschland, dem
sich der Verf. mit besonderer Vorliebe zuwendet, dessen Zukunft
ihm besonders am Herzen liegt und mit dem er ganz vorzug-
weise sein Vaterland, Schweden, und die übrigen skandinavischen
Reiche in jener engeren, namentlich auch kommerziellen Verbin-
dung sehen mögte, auf welche die Lage der Länder und Ver-
wandtschaft der Völker ihm hinzuweisen scheint (S. 163). —
Schade nur, dass der Verf. den Gegenstand seiner Abhandlung,
wenn auch nicht erschöpft — denn wie wäre Das möglich —
doch nicht erschöpfender und weniger rhapsodisch behandelt hat;
gewiss nicht leicht dürfte ein Anderer sich finden, der dazu fähi-
ger wäre, als er. Er bescheidet sich ohne Grund nur ein Frag-
ment zu geben. Am Lebhaftesten vermisst man ein besonderes
Kapitel über Frankreich, dessen soziale und politische Stellung
nach ihrer Bedeutung für Europa’s Zukunft näher zu würdigen
der Verf. für jetzt, wo er noch nicht lange französischen Boden
betreten hatte, sich versagen zu müssen glaubte (S. 33). Wir
XXXV. Jabrg. 4. Doppelheft 35
 
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