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N°. 38. HEIDELBERGER 1842.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Limburg-Brouiver: Histoire de la civilisation des Grecs,
Tom. V,.
(BeschitissJ
Die Beziehung auf den Orient wird hier freilich nicht um-
gangen werden können, wömit die selbstständige Entwicklung und
Bildung des griechischen Pantheismus durchaus nicht geläugnet
wird, eben dieser auch gar nichts an seinem Gehalt verliert, wohl
aber besser erkannt und gewürdigt wird, wenn man Grund und
Boden, die Keime, aus denen er aufgewachsen, richtig erkannt
und aufgefasst hat. Doch hier scheiden sich die Ansichten des
Bef. ganz von denen des gelehrten Verf., der sich selbst, wie wir
glauben, den Standpunkt durch die zu Anfang seines Abschnittes
hingeworfene Aeusserung verrückt hat: „A la verite, les idees
transmises de l’Orient et de l’Egypte enrichirent la mythologie
des Grecs de plusieurs fahles jusqu’ alors inconnues: mais Fin-
fluence de ces idees ne se fait bien sentir qu’ apres les expedi-
tions d’Alexandre le Grand/4 Eine Bereicherung der griechischen
Mythologie mit neuen, ihr bis zu Alexanders des Grossen Zeit
unbekannten, also erst nach diesem eingetragenen Mythen, oder
vielmehr eine Verschmelzung gewisser hellenischen und orientali-
schenMythen und religiösen Anschauungen, wie sie aus dem in
jener Zeit erweiterten Verkehr mit dem durch Alexander aufge-
schlossenen Orient und aus der Verpflanzung griechischer Cultur
und Bildung in denselben nothwendig hervorgehen musste, wollen
wir nicht in Abrede stellen, aber wir suchen die Keime und die
Grundbegriffe der hellenischen Religionsbegriffe, die uns später
durch eine überaus schöpferische Phantasie so vielfach ausgebil-
det entgegentreten, in dem Orient, auf welchen uns, auch wenn
man auf die innere Uebereinstimmung keinen Werth legen wollte,
eben so sehr die historische Tradition als die ganze Entwicklung
der griechischen Kunst hinweist. Ist diese Grundlage angenom-
men, so werden sich auch die einzelnen Erscheinungen in der
XXXV. Jahrg. 4, Doppelheft 38

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