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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 35,2.1842

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No. 45
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https://doi.org/10.11588/diglit.41337#0248
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220 M’ Caul u. Alexanders Stimmen über Jerusalem.
von Dr. M’ Cauls’s Predigt die zweite, von Dr. Alexander’®
die dritte Auflage vergriffen war. Die englischen Originale sind
dem Ref. nicht zu Gesichte gekommen.
Besonders ist es die erste der beiden Predigten, die des Dr.
M’ Caul, welche unser Interesse in Anspruch niirimt. Sie wurde
gehalten in der Kapelle des Lambcth-Palastes, der Residenz des
Erzbischofes von Kanterbury, bei der Weihe des Lordbischofes
der vereinigten Kirche von England und Irland in Jerusalem, trägt
insofern einen öffentlichen Charakter und zeigt uns, von welchem
Standpunkte aus in England die Ernennung eines Bischofs der
englischen Hochkirche für Jerusalem betrachtet wird. Als allge-
meinen Zweck dieser Bestallung bezeichnet der Redner: „den
Kirchen des Ostens eine Botschaft des Friedens und ein Anerbie-
ten der Freundschaft zu überbringen; nach siebzehn Jahrhunder-
ten der Yersäumniss die zerstreute Herde des ersten christlichen
Bischofes wieder in die Hürde zu sammeln.“ Die erste und nach-*
ste Befugniss des neuen Bischofes besteht darin, dass er die in
den Ländern des Unglaubens und der Finsterniss zerstreuten Glie-
der der englischen Kirche unter sein Hirtenamt nimmt, sie besucht
und geistig stärkt. Zweitens soll der neue Bischof die Mis-
sionsanstalten der englischen Kirche unter seine Obhut nehmen.
Drittens soll er den unter den Christen des Morgenlandes herr-
schenden unseligen Missverständnissen in Betreff der reformirten
Lehre entgegen arbeiten, und eine Wiederherstellung der Einheit
der morgenländischen Kirche mit der reformirten englischen be-
treiben. Beide Kirchen seyen ja einig im Widerspruche gegen
Rom, eine Vermittelung zwischen der morgenländischen und re-
formirten Kirche sey aber nur durch einen Bischof möglich, da
die Morgenländer eine Kirche ohne Bischöfe gar nicht anerkenn-
ten. Der neue Bischof werde daher als ein Bote der Liebe und
des Heils zu den morgenländischen Christen gesandt. Es stehe
zu erwarten, dass der Anblick des geläuterten Gottesdienstes der
englischen Kirche, die an Zahl bedeutenden Ketzerkirchen des
Ostens anziehen, sie geistig erneuern werde, ohne der englischen
Kirche irgend etwas zu vergeben, denn das dürfe um keinen Preis
geschehen. Viertens sey ein H auptzweck der Bestallung der,
den Juden das Evangelium zu predigen.

([Der Schluss folgt)
 
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