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]$o. 46. HEIDELBERGER 1842.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

ill* (Jaul und Alexander: Stimmen über Jerusalem«
(Beschluss.)
Gerade dieser Punkt sey von dem frommen Könige von Preus«
sen vorzüglich ins Auge gefasst worden, als derselbe die eng-
lische Kirche und das englische Volk zur Ernennung eines Bi-
schofes von Jerusalem angeregt habe» „Der königliche Vorschlag
bezog sich daher insbesondere auf das Werk der Predigt des
Evangeliums unter den Juden, und die Ueberwaehung derer, wel-
che hierbei thätig sind, wird einen nicht unerheblichen Theil der
Fürsorge und Berufspflicht des Bischofs bilden. Dass dies ein
hochwichtiger Gegenstand, eine von der Schrift getretene Pflicht,
der Aufmerksamkeit eines Monarchen, der Sorgfalt eines Bischofs,
den angestrengtesten Bemühungen einer christlichen Kirche wür-
dig sey, kann nur von denen bezweifelt werden, welche die Pro-
pheten missdeuten, oder das Evangelium missverstehen.“ Diese
Bestallung sey keine Einmischung in die Befugnisse des gegen-
wärtigen Patriarchen von Jerusalem. Sein gutes Recht erstrecke
sich nur auf die Gerichtsbarkeit über die Kirchen des griechischen
Bekenntnisses; ein Apostel der Beschneidung, ein Vertreter des
ersten Bischofes von Jerusalem, des heiligen Jakobus zu seyn,
darauf mache derselbe keine Ansprüche, er sey nur Nachfolger
der Heidenbischöfe von Jerusalem. Das Bekehrungswerk der Ju-
den zu betreiben, dazu sei aber die englische Kirche durch die
Liebe, welche ihre Angehörigen gegen das jüdische Volk an den
Tag legen, durch ihr Studium der Prophetie, durch die Angemes-
senheit ihrer Liturgie, durch ihre Stellung in der Welt, und vor
Allem durch die Reinheit ihres Glaubens und Kultus
am besten geeignet.“ Dass diese Missionsbemühungen
aber unter bischöfliche Leitung gestellt werdenmüs-
sen, können diejenigen, welche eine apostolische
Nachfolge anerkennen und in Ehren halten, nimmer-
mehr bedenklich finden.
XXXV, Jabrg. 5. Doppelheft.

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