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N°. 52. HEIDELBERGER 1842,
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

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Niederländisches Archiv für Kirchengeschichte.
(Beschluss.')
geworden seyn würde. Alle die Beschwerden und Anklagen,
welche die Sectcn und Schwärmer des Mittelalters, welche die
christlichen Fürsten und Völker gegen den Druck der Hierarchie
geltend gemacht hätten, beruheten auf dem Rechte des Protest!-
rens. Die Sache sey dagewesen lange schon vor dem Namen»
Als eine protestantische habe sich die neue Kirche der alten rö-
mischen gegenübergestellt, um das erwachte Bewusstseyn der
christlichen Freiheit, und um ihre eigne Freiheit und Selbststän-
digkeit geltend zu machen, auf dass sie eine evangelische und
reformirte wäre. Leider jedoch sey in eben dieser Kirche die
protestantische Freiheit bald wieder dem Autoritätsglauben gewi-
chen, katholisches Princip aufs Neue an die Stelle des protestan-
tischen Princips getreten. Nachdem hierauf die protestantischen
Richtungen der neueren Zeit kurz erwähnt, das Rühmliche und
Wohlgemeinte einer vernünftigen Würdigung und Prüfung des
Cbristenthums hervorgehoben, aber auch mit Recht jene Richtung
als verfehlt und auf Uebertreibung beruhend bezeichnet worden
ist, welche sich über alles Positive hinwegsetzend nur allein die
Leitung der Vernunft gestatten will, worüber gesunde Glieder zu-
gleich mit kranken entfernt würden; schliesst Herr Kist diesen
dritten Tfeeil seiner Erörterung* mit der leider nur zu wahren Be-
merkung :
Doch scheint es fast, als müsse der Protestantismus immer
von einem Aeussersten zum Andern überschlagen. Während man
von einer Seite rücksichtslos alles Bestehende umzustürzen sich
angelegen seyn lässt, erwacht von der andern wieder das Verlan-
gen nach dem Veralteten und schon längst mit Recht Beseitigten.
Längst verschollene Bücher werden wieder hervorgeholt und mit
Jubel als die Prüfsteine für christliche Wahrheit begrüsst. Werth-
los wird das Wirken von Männern erachtet, die segensreich für
XXXV. Jahrg, 6* Doppelheft gg
 
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