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8*i!S Schlosser: Geschichte des IS. Jahrhunderts, Jli 1«
den Arbeiten Nachricht zu geben, denen er seine Zeit widmet,
wäre es auch nur, um zu beweisen, dass er es an Fleiss nicht
fehlen lässt, wenn ihn gleich nach und nach das Alter beschleicht.
Er wird sich dabei strenge innerhalb der Schranken einer blossen
Anzeige halten, um den Lesern des Buchs aber nützlicher zu seyn,
versuchen deutlich zu machen, nach welchem Grundsätze er die
Thatsachen und Geschichten, die es enthält, geordnet hat, und
welche allgemeine Beziehungen er in den vielen Einzelheiten wahr-
zunehmen glaubt. Ehe er zu dieser Art Angabe des Inhalts über-
geht, muss er jedoch bemerken, dass er dies Mal keine Ankün-
digung im eigentlichen Sinne schreibt, weil er nur das Erschei-
nen des dritten Theile eines ziemlich bekannten und verbreiteten
Buchs anzukündigen hat, welches Buch selbst nur die zweite ver-
mehrte und sehr erweiterte Ausgabe einer 1822 erschienenen Ar
beit ist
Die Aufgabe der Abfassung einer einigermassen genügen-
den Geschichte der Zeit, die der Verfasser selbst erlebt hat,
ist seit der Erscheinung der ersten Ausgabe besonders durch
die starke Reaction in den letzten Jahren und durch die Wieder-
kehr der Zustände von 1770—1790 so schwierig geworden, dass
es oft scheinen kann, als wollte man nicht Geschichte, sondern
Satyre schreiben; dies hat der Verf. in der Vorrede sagen wol-
len, wenn er von möglichen Missverständnissen redet. Er ist sich
indessen bewusst, dass er durchaus an keine unmittelbare Nutzan-
wendung gedacht hat, und führt die Thatsachen, worauf er sich
stützt, ganz genau an. Was Glauben und Gehorsam angeht, so
mag es ihm allerdings hie und da am rechten Glauben, oder an
der wahren und ächten politischen Weisheit fehlen; er ist aber
ruhig darüber, da Gott duldsamer ist als die Menschen. Dieser
wird ihn, wenn er auch die kurze Zeit, die ihm vom Leben übrig’
ist, im Dunkeln verharrt, in einem andern Leben nach nicht gar
vielen Jahren gewiss seines Lichtes würdigen, nach welchem er
treu, wenn auch nicht immer glücklich, gestrebt hat.
Der neuen Ausgabe seines Buchs und insbesondere diesem
Theile eine grössere Ausführlichkeit zu geben, ward der Verf.
bewogen, theils durch die Erkenntniss der Mängel der ersten Aus-
gabe, theils durch den Wunsch, dem Publicum das Resultat von
zwanzigjährigen Studien mitzutheilen; da er seit der Erscheinung’
des Buchs fast jedes Jahr einmal über die Geschichte des acht-
zehnten Jahrhunderts Vorlesungen gehalten hat. Die einmal vom
 
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