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HEIDELBERGER

1842

56.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

C. Co tri elii Taciti. Be Origine, Situ, Moribus ac Populis Gerniano-
rum libellus. Ad fidem Codicis Perizoniani nunquam adhuc collati
edidit et notas adiecit Lu dovicus Tross. Hammone, typis Schul-
%ianis. MBCCCXLI. IV. und 51 pp. 8. nebst einem Facsimile der
Handschrift. — [Beilage zu dem Programm des Gymnasiums zu
HammJ.
Wie unter den lateinischen Dichtern der unzählig oft bear-
beitete Horatius jedem neuen Bearbeiter, und gerade dem scharf-
sinnigem mehr, als Andern, immer noch unaufgelöste Probleme
zu lösen, missverstandene oder halbverstandene Stellen zu erläu-
tern und zu erklären, falsch gelesene oder auch nur falsch in-
terpungirte Stellen zu verbessern darbietet, so geht es unter den
Prosaikern dein Tacitus, und namentlich der Germania desselben,
die, fast bis zum Uebermaass erläutert und herausgegeben, den-
noch theils an längst besprochenen Stellen immer wieder die Nach-
folger zu neuen Versuchen reizt, ja aofforderf, theils neüe, bisher
falsch gelesene oder falsch verstandene, Stellen darbietet, an de-
nen man bisher ohne Änstoss, ohne Ahnung einer Verderbnis»
oder eines Knotens vorbeigegangen war. Wundern wir uns da-
her nicht, dass nach so vielen, zum Theil sehr vorzüglichen , Be-
arbeitungen, die wir unsern Lesern nicht zu nennen brauchen,
abermals eine neue erscheint, oder hier vielmehr nur der Vorläu-
fer einer neuen, da Herr Tross verspricht „propediemu (was also
vielleicht schon geschehen ist)*), eine grössere, nebst dem Dia-
logus de Oratoribus und dem Suefoniüs de Viris illustribus, her-
auszugeben. Kommt nun vollends dazu, dass der neue Bearbeiter
so glücklich ist, ein neues kritisches Hülfsmittel zu bekommen,
wie es unserm neuen Herausgeber gelungen ist, so kann man sich

*) Wir haben irgendwo die Notiz gelesen, die Ausgabe der Germania
von Tross koste 20 Gr. Das kann doch nicht diese Beilage zum
Programm scyn; denn da würde jeder Bogen xu 5 Gr. berechnet
werden.
XXXV. Jahrg 6 Doppelheft 56
 
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