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57. HEIDELBERGER 1843.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Txschirner: Panyasidis fragmenta*
CBe Schluss.')
Wir möchten daher eher das Gegentheil annehmen, dass nem-
lich in dem grossen Ansehen, in welchem der Dichter hei seinen
Zeitgenossen durch seine epischen Leistungen gestanden, der
Grund zu suchen ist, warum die spätere Zeit auf ihn zurück kam
und ihn benutzte; und damit stimmt die Angabe des Suidas voll-
kommen überein, der ihn als den Wiedererwecker der [mit Pisan-
der, hundert fünfzig Jahre früher] erstorbenen epischen Poesie
bezeichnet; daraus erklärt sich auch seine Aufnahme in den Kanon
der Epiker, wo er neben Homer, Hesiod, Pisander und Antima-
chus eine Stelle fand, ja von Manchen (denn über die Reihen-
folge dieser fünf kanonischen Epiker liegen verschiedene Anga-
ben vor, s. S. 24.) zunächst nach und neben Homer gestellt ward.
Dies Alles lässt uns glauben, dass sein Ansehen und sein Dich-
terruhm bei der Mitwelt nicht minder gross gewesen als bei der
Nachwelt, die ihn den ersten und ausgezeichnetsten Dichtern der
alten Zeit beigezählt hat. Eben darum stellen ihn auch Diony-
sius von Halicarnass und insbesondere Quintilian (Instit. Orat. X.,
1, 52 lf.) mit Hesiodus wie mit Antimachus vergleichungsweise
zusammen; das ürtheil des römischen Kritikers, das wir in der
Note*) beifügen, findet auch in den Augen des Verfassers, und
wir stimmen ihm darin vollkommen bei, grösseren Anklang, als
das des griechischen Sophisten aus Halicarnass; eine ausführliche
Untersuchung der dichterischen Eigenschaften des Panyasis und
seines Verhältnisses zu den beiden genannten älteren Dichtern,
der Aehnlichkeit wie der Verschiedenheit mit beiden, füllt den

*) „Panyasin ex utroque (nemlich Hqeiodo et Antimacho, die unmittel-
bar vorher eharacterisirt werden) mixtum putant in eloquendo neu-
„triusque aequarc virtutes: alterum tarnen ab eo materia, alterum
„disponendi ratione superari.“
XXXV. Jabrg. 6, Doppelheft.
 
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