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Nr. 32.

HEIDELBERGER

1845.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Jttirchliehe Xustände·

(Fortsetzung-.)
Statt dessen und bis dieser Th eil der alten Kirchen-
zucht, wie es sehr zu wünschen wäre, wieder ein-
geführt sein wird, hat man für gut befunden, dass zu dieser Zeit die,
aus dem 27. Capitel des 5. Buches Mose’s und andern Stellen der Schrift ge-
sammelten allgemeinen Aussprüche des göttlichen Fluch’s gegen unbussfertige
Sünder in eurer aller Gegenwart vorgelesen werden, und ihr einen jeg-
lichen derselben mit A m e n! beantworten sollt, damit ihr an den grossen
Zorn Gottes erinnert, zu ernstlicher und aufrichtiger Busse bewogen und
ermuntert werden möget, in diesen gefährlichen Zeiten vorsichtiger zu
wandeln und die Laster zu fliehen, von welchen ihr mit eurem eignen
Munde bekennet, dass sie den Fluch Gottes verdienen. Verflucht sei,
wer einen Götzen oder gegossen Bild macht, solches anzubeten.
Und das Volk soll antworten und sprechen: Amen! Verflucht sei,
wer seinen Vater und Mutter flucht. — Amen !
Verflucht sei, wer seines Nächsten Grenzen enge macht. —-
Amen!
Verflucht sei u. s. w.
Verflucht sind die Unbarmherzigen, Eurer und Ehebrecher, Geizige,
Abgöttische, Lästerer, Trunkenbolde und Räuber. Amen!
Da ihr nun sehet, dass, wie auch der Prophet David bezeugt, alle
diejenigen verflucht sind, die in der Irre gehen u. s. w.
Mein Gott, das ist ja ganz unchristlich, ganz jüdisch, und ist zu-
gleich eine furchtbar strenge Zucht! Da muss es ja den Anglikanern,
die in allen diesen Stücken nicht eben Tugendmuster sind und dem en ■
glischen Staate, der Jahr aus Jahr ein seine Grenzen auf Kosten seiner
Nachbarn erweitert, schlimmer noch als den Juden und ihrem Staate er-
XXXVIII, Jahrg. 4. Doppelheft. 32
 
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