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Nr. 48,

HEIDELBERGER

1845.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Des Aeschylos Eumeniden. Deutsch mit Einleitung und Anmerkungen von
G. F. Schömann. Greifswald, hei C. A. Koch. 1845. VIII,
und 232 S. 8.
Aeschyli Tragoediae superstites et deperditarum fragmenta ex
recensione G. Dindorfii. Totnus II. Annotationes. Oxonii e
typograplvico academico MDCCCXLI. 655 S. gr. 8.
Der Streit, welchen die Bearbeitung· der Eumeniden durch den
seligen Ottfried Müller hervorrief, hat unter Andern den grossen
Nutzen nach sich geführt, dass durch die vollständige Bekanntwerdung
der Verbesserungen Herrn ann’s ein wahrer Wetteifer entstanden ist,
zur Lösung der nicht geringen kritischen Probleme, welche diese Tra-
gödie noch immer bietet, die mannigfaltigsten Kräfte in Bewegung zu
setzen. Denn geschweige dass die Ueberlegenheit der Her mann’sehen
Kritik einen Stillstand in der in den ersten Decennien dieses Jahrhunderts
nur langsam fortschreitenden Forschung erzeugt hätte, ist dieselbe durch
die festere Basis, die ihr geworden ist, erst jetzt zur rechten Lebendig-
keit erwacht. Als die reifste Frucht dieser Anregung erklären wir un-
bedenklich die vorliegende schöne Arbeit des Herrn Professor Schö-
mann. Sie soll nach den Aeusserungen des Herrn Verfassers einerseits
eine grössere und umfassendere Arbeit über diese Tragödie ankündigen,
anderseits solchen Lesern, für weiche eine vollständige kritische und
exegetische Ausgabe von keinem Interesse wäre, das Verständniss dieser
grossartigen und tiefsinnigen Schöpfung des erhabensten aller alten Dich-
ter vermitteln und erleichtern. Der letztere Zweck, den Herr Schö-
mann verfolgte, hat die besondere Einrichtung des Buches veranlasst.
Es besteht nämlich aus vier gesonderten Theilen, 1) einer Einleitung
mit einer Reihe von Excursen; 2j) der Uebersetzung des Stückes mit
einer Zugabe, die über die Versmaasse der lyrischen Stücke Rechen-
schaft gibt; 3]) aus erklärenden Anmerkungen, die zum grossen Theil
XXXVIII. Jahi'g. 5. Doppelheft. 48
 
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