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Nr. 50. HEIDELBERGER 1845.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Harze Anzeigen.

(Schluss.)
Das andere Bändchen bringt desselben E in har d Annalen, sammt der
Einleitung und den Noten in einem eben so correcten, durch ein angenehmes
Aeussere ansprechenden Abdruck. Eine genauere Durchsicht derselben hat uns
von Neuem überzeugt, wie sehr der Herausgeber das Rechte erkannt zu haben
scheint, wenn er in diesen Annalen keineswegs das Produkt irgend eines an-
dern Chronisten oder Annalisten jener oder einer andern Zeit finden kann,
wohl aber im Styl, im Ausdruck und manchen andern Beziehungen den Bio-
graphen Karls des Grossen wieder erkennt, der die ihm zugekommenen Lor-
scher Annalen durchgesehen und überarbeitet, besonders im Styl, und dann
auch mit einer Fortsetzung versehen, die jedenfalls für sein eigenes Werk gel-
ten muss. Was namentlich den Styl betrifft, so hat auch unlängst R. v. Rau-
mer (Einwirkung des Christenthums auf althochdeutsche Sprache, S. 205. 206.)
auf diese durch Einhard erfolgte Umgestaltung in einigen passenden Beispie-
len hingewiesen und damit den Satz gerechtfertigt, den wir mit voller Ueber-
zeugung unterschreiben: „Vergleicht man nun die ursprünglichen Laureshamer
Annalen mit der Umarbeitung des Eginhard, so sieht man recht, wie Dieser
überall bemüht ist, den mönchischen Ausdruck seines Vorgängers dem klassi-
schen möglichst anzunähern, und wie tief ein solches Bestreben in Eginhard’s
Gesinnung wurzelte u. s. w.“ Ueber die historische Wichtigkeit dieser Annalen
brauchen wir uns nicht besonders noch hier auszusprechen; freuen wir uns,
dass diese wichtige Quelle der Geschichte des Frankenreichs jetzt in einem so
schön ausgestatteten Separatabdruck Allen leicht zugänglich gemacht, na-
mentlich der Privatgebrauch dadurch so sehr gefördert und erleichtert ist.

Die Amerb ach’ sehe Handschrift des V eile jus Pater culus und ihr
Verhältniss zum Murbacher Codex und zur Edilio princeps. Eme Unter-
suchung von Dr. D. A. Fechter, Lehrer am Gymnasium zu Basel. Ba-
sel, Druck und Verlag von J. G. Neukirch. 1844. 70 S. in gr. 8.
W ir würden fast befürchten, mit der Anzeige dieser Schrift zu spät zu
kommen, wenn nicht das in derselben gewonnene Resultat als ein bleibendes
anzusehen wäre, wodurch eine in neuester Zeit viel besprochene Frage zu ihrer
XXXVIII. Jahrg. 5. Doppelheft. 50
 
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