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Nr. 53. HEIDELBERGER 1845.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR

Römische WAteratur·

De inscriptionibus, quae ad numerum Satiirnium referuntur. Scripsit
Gail. Theod. Str euber, Basiliensis. Turici, sumptus fece-
runt Meyer et Zeller. MDCCCXXXXV. 50 S. in kl. 4.
Die verschiedenen Versuche neuerer Zeit, mit dem sogenannt sa-
turnischen Versmass aufs Reine zu kommen, Natur und Bestand dieses
jedenfalls ältesten Metrums in der römischen Poesie auf eine verlässige
Weise zu ermitteln und das Ergebniss auf einzelne, in diesem Metrum
abgefasste Reste älterer Poesie anzuwenden, veranlassten den Verfasser,
das Ganze einer nochmaligen und genauen Prüfung zu unterziehen, und
liier insbesondere zu untersuchen, in wiefern in diesen Resten älterer
Poesie wirklich ein saturnisches Metrum erkennbar und nachweisbar sey
oder nicht. Die vorstehende Schrift bringt das Resultat dieser Untersu-
chung; sie liefert zur Aufklärung eines so vielfach in neuerer Zeit
besprochenen und so verschiedenartig aufgefassten Gegenstandes einen
sehr dankenswerthen Beitrag, der, so negativ im Ganzen auch das Re-
sultat ist, eben darum zu doppelter Vorsicht in allen solchen Punkten
den gelehrten Forscher des Alterthums mahnen kann. Und diese Vor-
sicht wird um so nothwendiger, wenn man erwägt, wie in der späteren
Zeit der Name „Saturnischer Vers“ oft unbestimmt genommen, und
jedenfalls auf alle der Zeit des Ennius und der durch ihn in seinen
Annalen bewirkten und für die Folge herrschend gewordenen Einführung
des Hexameter vorangehende Poesien, von welcher Art sie auch waren,
angewendet worden ist. Auf die nach den Zeugnissen der Alten in dem
Saturnischen Versmass abgefassten, freilich jetzt fast spurlos verschwun-
denen Gedichte des Livius Andronicus und des Nävius hat sich inzwischen
der Verf. hier nicht weiter eingelassen. Lieder und Inschriften, in wel-
XXXVIII. Jalirg. 6. Doppelheft. 53
 
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