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Nr. 54. HEIDELBERGER 1845.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR

ttämisehe EtUeratwr.

(Fortsetzung.)
In Nr. 1. erscheint die im Jahre 1826, also vor fast zwanzig1
Jahren, zum erstenmal gedruckte Gesammtausgabe der Werke Cicero’*
von J. B. Orelli, welche eine neue Epoche in der kritischen Behand-
lung und Gestaltung des Cicero herbeigeführt hat, in einer erneuerten
Gestalt, und keineswegs in einem blossen Wiederabdruck; ohne dass
darum die Grundsätze verlassen oder aufgegeben worden wären, welche
den Herausgeber früher bei dem Erscheinen der ersten Ausgabe, wie
bei den zahlreich inzwischen erfolgten Publicationen einzelner ciceronia-
nischen Schriften geleitet: es handelt sich vielmehr um ihre bessere und
sichere Durchführung, welche eben darin besteht, den vielfach im Mit-
telalter, zumal bei dem wieder erwachenden Studium der alten Literatur,
unter den Händen der Leser wie der Abschreiber entstellten und verän-
derten Text des Cicero auf seine ursprüngliche Gestalt, auf die Urschrift
möglichst zurückzuführen mittelst sorgfältiger Benützung eben derjenigen
Handschriften, welche, über diese Zeiten des Mittelalters hinausreichend,
jetzt als die ältesten und darum auch für uns zuverlässigsten Quellen des
Textes anzusehen sind. Wenn es kein geringes Verdienst jener Gesammt-
ausgabe, sowie der inzwischen erschienenen Ausgaben einzelner cieeroni-
schen Schriften war, auf diese allein sichere Basis die Kritik des Cicero
immer mehr hinzuleiten, und damit auch zur Nachforschung älterer hand-
schriftlichen Quellen, wie zu richtiger Würdigung der Quellen einen
Anstoss zu geben, der uns schon manche schöne Früchte gebracht hat,
so finden wir in dieser neuen Gesammtausgabe jene Grundsätze in ihrer
Durchführung wesentlich gefördert einerseits durch die zahlreichen Ein-
zelausgaben und Forschungen der beiden Herausgeber sowohl wie ande-
rer Gelehrten, welche auf der einmal gegebenen Grundlage weiter im
XXXVIII. Jahrg. 6. Doppelheft. 54
 
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