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Nr. 9-

HEIDELBERGER

1848.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Stillfried und Merker: Holtenzoller’sclie
Forschungen«


(Schluss.)
Leider konnte auch über das Schicksal des Hohenbergischen Archives
wenig Tröstliches gesagt werden; ein Theil der Archivalien liegt — für Zol-
ler’sche Zwecke noch unbenützt in Wien; ein anderer ist spurlos verschwunden. —
Hier erhebt Ref. die Frage, ob von dem durch einen Grafen von Hohen-
berg gestifteten Kloster St. Märgen, über welches noch Graf Albrecht
zu Ende des XIII. Jahrhunderts die Vogtei besass, äusser den wenigen (nach
§. 63) in Carlsruhe befindlichen Urkunden Nichts mehr anderswo vorhanden
sei ? — Auf den Wink M o n e ’ s hat Ref. selbst im Kloster Rheinau alten
Necrologien der Schwarzwälder Benedictiner Klöster nachgespürt, aber äusser
einer Abschrift der alten Necrologien von S. Peter zum Gebrauch des letzten
Priors dieses Klosters, P. M e i c h e 1 b e c k, nur die unerquickliche Nachricht er-
halten, eine gute Anzahl Original - Pergamentschriften von St. Peter und St. Mär-
gen, welche der nemliche Pater in der rheinauischen Statthalterei Mammern mit
seiner sterblichen Hülle zurückliess, seien in Privathände gewandert und so der
Wissenschaft entrissen, weil man sie der beaufsichtigenden Cantonalbehörde Zürich,
die keinen Anspruch daran hat, nicht gönnen wollte. Dieses ist zwar
wenig, aber doch Etwas mehr, als dem Verf. (S. 51) dort zu Theil wurde.
Möchte ein glücklicher Fund sie wieder an den Tag bringen! — Das
dritte Hauptstück (S. 48 — 55) betrifft die „Forschungen, in ver-
schiedenen Schwäbischen und anderen Archiven“. Wir freuten
uns an der Spitze der Männer, welche darin die Verf. unterstützten, den Nestor
südteutscher — insbesondere badischer — Spezialgeschichte, v.Lassberg, er-
wähnt zu finden, dessen Schloss zu Meersburg für die Wissenschaft das geworden
ist, was einst unter Hans von Schellenberg die Schlösser Hüfingen und
Randeck waren, ein gastliches Dach, wo fast jeder Forscher freundliche Auf-
nahme und die uneigennützigste Unterstützung in seinem Werke findet. — Sonst
zeugt die Angabe derFunde in St. Gallen, Kreuzlingen, Schaffhausen
und Donaueschingen genügend von dem unermüdeten Fleisse der Ver-
fasser. —
Die kleinen Archive der Stadt und des Spitals zuConstanz, zu Ueber-
lingen, zu Villingen hat Ref. nicht erwähnt gefunden. Sie enthalten viel
Schätzbares, da aber der Benützung noch mancherlei Schwierigkeiten im Wege
stehen, so kann Ref. nur von dem letztem mit Bestimmtheit angeben, dass
für die Zwecke der Hohenzoller’schen Forschungen — Nichts zu finden sei.
Ueberlingen besass u. A. aus dem XVI. Jahrhundert einen für die
Haus- und Landes - Geschichte bedeutsamen Pfand-Vertrag, dessen Original aber
XLI. Jahrg. 1. Doppelheft. 9
 
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