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Ir. 4. IEIDILBER6S1 1849.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

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(Schluss.)
Havre Pecket ist eine der günstigsten Oertlichkeiten, um die For-
mationen kennen zu lernen, welche den Boden im südlichen Theile von
Patagonien zusammensetzen. Man trifft deren zwei, denen bedeutende
Mächtigkeit eigen : die „patagonische^ Tertiär-Formation, auf der überall
eine ansehnliche Lage von Rollsteinen und von Kies ruht, die durch
eine sehr mächtige und höchst interessante erratische Formation bedeckt
wird. Der Boden um Havre Pecket stellt sich als weit erstreckte Ebene
*dar, ohne Waldungen, ohne strömende Wasser, und in geringer Ent-
ernung von der Küste sieht man Sand-Dünen, zwischen welchen Brack-
wasser-Sümpfe vorhanden sind. Das Land steigt allmälig von Westen
gegen Norden an. Nur die oberen Lagen der Tertiär-Gebilde konnten
erforscht werden ; sie bestehen aus mehr oder weniger feinkörnigen Sand-
stein-Schichten , mit durch kalkige Incrustationen zusammengehaltenen
Massen; Gyps - Bruchstücke gehören zu den häufigen Erscheinungen.
Längs der ganzen Küste ist jenen Schichten eine wagerechte Lage eigen.
Von fossilen Resten kommen vor: Ostrea patagonica cTOrb., ferner Car-
dium, Venus, Mactra, Voluta Qmeist schlecht erhalten), Fusus pata-
gonicus, Turritella ambulacrorum und T. patagonica. Ueber diesen Ter-
tiär-Formationen nimmt eine, mitunter zwanzig Fuss mächtige Rollstein-
Lage ihre Stelle ein; die Trümmer, zuweilen Blöcke von ungeheuerer
Grösse, bestehen aus Porphyren, Graniten, Dioriten und Schiefern. Die
Rollstein-Lage wird hin und wieder durch erratisches Gebiet bedeckt,
das sich weithin erstreckt, zumal gegen W., und auf der Insel S. Eli-
sabeth bis zur Mächtigkeit von 35 Metern anwächst. Den Rollsteinen
und Blöcken ist ihre vollkommene Frische geblieben, theilweise sind Kan-
ten und Ecken der letztem nur wenig abgerundet. Organische Ueber-
bleibsel fanden sich nicht.
Port Famine. Vom Cap Negro an, wo das Tertiär-Gebiet endigt,
gewinnt die Meerenge ein ganz verändertes Ansehen; der unermesslichen
Ebene, deren Einförmigkeit ermüdet, folgt ein pittoreskes Gebirgsland.
XIII. Jahrg. 1. Doppelheft. 4
 
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