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Nr. 11. HEIDELBERGER 1851.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

John Stephens Incidenls of Travel in Central - America, Chiapas and
Yucatan, illustrated by numerous Engravings. London, 1841.
2 Voll, in 8.
John Stephens Incidenls of Travel in Yucatan, illustrated bg 120 En-
gravings. London, 1843. 2 Voll.
Catherivood Views of ancient Monuments in Central - America, Chiapas
and Yucatan. New-York, 1844. in Fol.
(Fortsetzung von Nr. 8.)
Bei der nicht zu verkennenden Aebnlichkeit, die zwischen den al-
ten amerikanischen und assyrischen Bauwerken obwaltet, gewinnt die
schon von Emanuel de Moraez, Robert le Comte, A. Rhode, Cabrera
u. a. ausgesprochene Behauptung von Neuem an Wahrscheinlichkeit, dass
die Phönizier, Tyrier und Sidonier bereits an den östlichen Küsten Ame-
rikas gelegene Länder besucht haben. Bei ihren Fahrten durch die Strasse
von Gibraltar nord- und südwärts, und bei ihrem ausgebreiteten Handel,
durch den sie die Produkte ferner Länder in ihre Heimath brachten,
konnten sie auch den neuen Continent erreicht, und dort Niederlassungen
gegründet haben. Vielleicht lag auch das räthselhafte Goldland Ophir in
jenem Welttheil, von wo das Gold kam, das Hiram aus Tyrus dem Kö-
nig Salomon in so reichem Maass zum Ausschmücken des Tempels sen-
dete. Von den Fahrten der Phönizier nach jenen Ländern mögen sich
auch die alten Sagen der Griechen von der Atlantis herschreiben. Bei
weitem ausgebreiteter noch als bei jenem Volke war die Schifffahrt und
der Handel der unternehmenden mächtigen Carthager.
Gegen die Annahme, dass an der Oslküste Amerikas liegende Län-
der bereits von den Phöniziern und Carlhagern besucht worden sind, haben
zwar Gosselin, Männert, Heeren u. a. Zweifel erhoben. Da es aber er-
wiesen ist, dass jene kühnen Seefahrer sich äusser der Ruder auch der
Segel bedienten, und die hohe See befuhren, so konnten sie bei ihren
Fahrten an den afrikanischen Küsten, in die Region der Passatwinde ge-
langend, leicht durch einen frischen Nordostwind nach den Küsten des
neuen Continents getrieben worden sein. Und diese Meinung gewinnt an
Wahrscheinlichkeit durch das, was Herr v. Humboldt (^Ansichten der Na-
tar B. I. S. 253} über die Fahrt auf dem Atlantischen Ocean sagt:
XL1Y. Jahrg, 2. Doppelheft. j J
 
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