Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 53. HEIDELBERGER 1852.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

TiarRsi Ilie Universität Uanabricige.

(Schluss.)
2) Die Universitäts - Druckerei, oder the Pitt Press. Nach William
Pitt’s Tode sammelten Freunde und Verehrer desselben eine Summe Gel-
des zur Errichtung eines Denkmals. Zuerst wurde daher eine marmorne
Statue in der Westmünster-Abtei errichtet und später eine eherne in Ha-
nover Square, London. Es blieb aber noch eine beträchtliche Summe
übrig, und die Committee, welche darüber zu verfügen hatte, beschloss
diese zum Besten der Universität zu verwenden, auf welcher Pitt studirt
hatte, und machte derselben das Anerbieten, ihr eine Druckerei zu bauen,
welche Pitt’s Namen trage. Die Universität kaufte den Grund. Der erste
Stein wurde 1831 gelegt und das Gebäude 1833 vollendet. Es ist nicht
weit vom Senatshause gelegen. Der Universitäts-Drucker ist John Wil-
liam Parker. Die Verwaltung ist in den Händen einer Committee, an de-
ren Spitze der Vice-Chancellor steht. Die Druckerei beschäftigt bestän-
dig eine grosse Menge Leute, obgleich mit Dampfmaschinen gearbeitet
wird. Der reine Gewinn fliesst in die Universitätskasse. Fremde und Un-
dergraduates werden Dienstags, Donnerstags und Freitags zwischen 12
und 1 Uhr zugelassen, wenn sie mit einem Μ. A. kommen.
3j Das Fitzwilliam Museum. Richard, Viscount Fitzwilliam, Μ. A.
Trinity Hall, welcher 1816 starb, vermachte der Universität seine pracht-
volle Bibliothek, seine Gemälde, Kupferstiche, Zeichnungen u. s. w. sammt
den jährlichen Zinsen eines Kapitals von 100000 L. zur Errichtung eines
Museums. Als die Zinsen des Kapitals bis auf mehr als 40000 L. ange-
wachsen waren, wurde der Bau desselben 1837 unternommen, konnte
aber mit der disponiblen Summe noch nicht ganz nach dem ursprüngli-
chen Plane ausgeführt werden. Die Zinsen mussten erst wieder anwach-
sen. Die geschenkte Bibliothek, die Gemälde u. s. w. und andere Ga-
ben wurden 1847 ins neue Gebäude gebracht. Auch ein Herr Mesman
vermachte eine schätzbare Gemäldesammlung und die ganze Sammlung ent-
hält jetzt 248 Gemälde, viele von den grössten Meistern, Vandyck, Hol-
bein u. s. w. und 33 Kupferstiche von bedeutendem Werthe. Am 16.
April 1850 schenkte ein Herr Disney, dessen schon oben gedacht wor-
den ist, eine Sammlung von 83 alten Statuen und am 20. Juli fügte ein
XLY, Jahrg. 6, Doppelheft. 53
 
Annotationen