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Nr. 48. HEIDELBERGER 1854.'
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Robin et Verdeilt Tratte de Chiinie.

(Schluss.)
Das zweite Buch handelt (T. II mit pp. 581 und T. III, p. 1—400)
von den einzelnen unmittelbaren Bestandteilen, worunter auch
Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Kohlensäure, Kohlenwasserstoff,
Schwefelwasserstoff, Schwefelammonium, Wasser aufgezählt werden —
das dritte (T. III, p. 401—414) von den „zufälligen“ unmittelbaren
Bestandteilen, — das vierte (T. III, p. 415—573) von den „wenig
bekannten (mal determines)“ und „zweifelhaften“ Bestandteilen, und
von solchen Körpern, welche keine eigentlich chemischen Bestand-
teile sind (corps qui ne sont pas des principes). Warum das dritte
Buch, welchem ohnehin nur der unverhältnissmässig beschränkte Raum
von 14 Seiten gewidmet ist, nicht lieber ganz weggelassen wurde,
ist nicht einzusehen, — werden doch in diesem ganzen Buche nur
zwei Stoffe: Acide nitro - hippurique und der Rohrzucker abge-
handell! Eine solche Verkennung des obersten Grundsatzes jeder
Einteilung spricht nicht für den systematischen Geist der Verfasser,
welcher übrigens auch bei der Ausscheidung des dem zweiten und
vierten Buche zugewiesenen Materials vermisst wird. Denn wer
würde z. B. Serolin, Pankreatin, Mucosin, Ptyalin, Musculin, Elasti-
cin, Cartilagel’n, Ostein, Melanin, Urrosacin [Urosacin] u. s. w. nicht
eher im vierten als im zweiten Buche suchen? — vom „Acide pneu-
mique“ gar nicht zu reden, welches die Verff., schon als Entdecker
dieses Stoffes, natürlich zu den sicher constatirten Bestandteilen
des Organismus rechnen und (T. II, p. 460 — 466) ausführlich be-
schreiben.
Gehen wir nun näher auf die Einzelnheiten des Werkes ein,
so können wir nicht umhin, den wahrhaft erstaunlichen Fleiss zu
bewundern, mit welchem die Verff. aus den Werken aller Zeiten
und aller Völker das literarische Material für ihre Arbeit zusammen-
trugen. Am Ende jedes Artikels ist sogar eine Uebersicht über die
besondere Geschichte und Literatur desselben angegeben. Eigent-
liche Vollständigkeit ist übrigens bei alle dem doch nicht erreicht,
wie die genaue Vergleichung einzelner Artikel bald zeigt; auch
sind die Cilate und die Rechtschreibung nicht selten verfehlt. Diese
Mängel wären jedoch weit eher zu verzeihen, als die oft unnöthige
Weitschweifigkeit über längst abgethane Dinge und die häufige Kri-
tiklosigkeit in der Benützung des vorhandenen Materials. Ohne auf
Allbekanntes weiter einzugehen, wollen wir nun in Kürze noch Das-
jenige hervorheben, was das Werk an Eigenthümlichkeiten
darbietet. Da begegnen wir denn vor Allem einer Anzahl neuer
Benennungen für längst bekannte und benannte Gegenstände. So
nennen die Verff. den Krümelzucker jetzt „Leberzucker“ (sucre du
LXYII, Jahrg. 5. Doppelheft, 48
 
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