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256 Neueste Schriften über deutsche Universitäten.
Nunmehr nothwendig gewordene neue Statuten wurden von den
Lehrern entworfen und von Philipp bestätigt. Die Ausführung
derselben fällt in die Jahre 1545 — 1547 (S. 193). Dass Philipp
der Universität (1559) eine neue Ausstattung gegeben, haben wir
oben S. 254 schon berichtet.
Darauf folgt die Geschichte der Universität unter den Herzogen
Ernst Ludwig (1560 —1592), Philipp J u 1 i u s (1592 —1625).
Unter ihrer Regierung wurde das Geistliche Consistorium in Greifs-
wald errichtet; die medicinische Facultät erhielt neue Statuten (1596)
und das neue Collegium Ernesto-Ludovicianum wurde (1596) ein-
geweiht.
Unter Herzog Bogislaw XIV. (1625—1637), welcher der
Universität (1626) reiche Schenkungen machte, rückte das Wallen-
steinische Kriegsvolk (1627) in Pommern ein und das Land wurde
verwüstet. Die Lehrer der Universität litten die äusserste Noth, be-
gingen aber nichts desto weniger am 25. Juni 1630 die Jubelfeier
der Augsburgischen Confession und an demselben Tage landete G u-
stav Adolph mit dem Schwedischen Heere auf Usedom.
Auf die Zeit der Pommerschen Herzoge folgte die Zeit der
Schwedischen Könige.
Die Reihe derselben eröffnet die Königin Christina und Kö-
nig Carl Gustav (1637 —1660). Die Erste setzte eine Pom-
mersche Regierung ein und unterstützte die Universität, welche im
Jahre 1656 die Feier ihres 200jährigen Bestehens beging.
Unter der Regierung des Königs Karl’s XI. (1660—1697)
brach der Schwedisch - Brandenburgische Krieg aus (1674—1679).
Der Kurfürst Friedrich Wilhelm schoss Greifswald in Brand
und eroberte es, gab es aber (1679) wieder an Schweden zurück.
Die Concordienformel erhielt zu dieser Zeit in Schwedisch Pommern
Gültigkeit.
Weiter folgt nun die Geschichte der Universität unter den Kö-
nigen Karl XII., Friedrich, Adolph Friedrich, Gustav III.
und IV. und Karl XIII. (1697-1815).
Im Jahre 1815 wurden die Bewohner Schwedisch-Pommerns
ihrer Pflicht gegen die Krone Schweden entbunden (S. 321) und
die Krone Preussen verpflichtete sich durch den zwischen Preussen
und Schweden abgeschlossenen Wiener Vertrag (7. Juni 1815), „die
Universität zu Greifswald in vollem Genüsse ihres gegenwärtigen
Grundbesitzes, ihrer Capitalien und sonstigen Einkünfte ungestört
zu erhalten.“

gierung Theil zu nehmen. Doch ermahnte ihn bei seiner Abreise von Heidel-
berg der ruhige und bedächtige Onkel, „er möge in der Religion keine rasche
und gewaltsame Aenderung vornehmen und derhalben kein Blut vergiessen“;
welchem Rathe Philipp auch getreulich nachkam (S. 185).
(Schluss folgt.)
 
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