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Nr. 42.

HEIDELBERGER

1861.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Verhandlungen des naturhistorisch-medizinischen Vereins zu
Heidelberg.
(Schloss.)
Der Druckwechsel in der Tiefe des Ansatzrohrs ist nun pro-
. , . 2 n (1 4- a) , . .
portional sin ——4—!also ein Maximum, wenn
z
1 —J— ä — 2 (i —
4
und ein Minimum, wenn
1 = (2ft 4~ !) 4"
Im ersten Fall ist die Kraft des Luftdrucks nicht ausreichend, um
die Zunge zu bewegen, im zweiten Falle genügt sie bei nicht zu
schweren und widerstehenden Zungen. Daher sprechen gut an die
Töne, bei welchen nahehin
1 4. a = (2 a 4 1) j
bei denen also die Luftsäule des Ansatzrohrs wie die einer gedeckten
Pfeife schwingt. Gleichzeitig sieht man, dass diese Töne fast un-
abhängig sind von der eigenen Tonhöhe der Zunge.
Von dieser Art sind die Töne der Clarinette; auch membranöse
einschlagende Kautschukzungen an Glasröhren bis zu 16 Fuss Länge
sprechen leicht an, und lassen verschiedene Obertöne hervorbringen,
die der Gleichung 1 gut entsprechen. Ausschlagende Zungen müssen
sehr tief gestimmt sein, um reine Töne des Rohrs zu geben, daher
die menschlichen Lippen dazu geeignet sind, in denen die elasti-
schen Faserzüge mit einer grossen Masse wässrigen unelastischen
Gewebes belastet sind. Cylindrische Glasröhren können leicht wie
Trompeten angeblasen werden und geben die Töne einer gedachten
Pfeife. Von diesen sind die höheren, in denen die Differenz L2 — ä2
gross ist, fest anzugeben, und rein gestimmt, die unteren dagegen
Dicht ganz unabhängig vom Werthe von L, d. b. der Spannung und
Dicke der Lippen, daher unsicher und veränderlich.
2) Zungen mit kegelförmigem Ansatzrohr ohne
Windrohr. Es findet ein sehr merkwürdiger Unterschied statt
zwischen cylindrischen und kegelförmigen Ansatzröbren. Die Luft-
bewegung im Innern der letztem lässt sich nach denselben Grund-
sätzen bestimmen, welche ich für die cylindrischen Röhren gebraucht
LIV. Jahrg. 9. Heft. 42
 
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