Plautus Miles von Lorinz.
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virorum non sernper pateat. Weiter oben p. 10 lernen wir noch :
»quid sibi »condimenta« velint, satis ex ipso horto apparet: sunt
autem amoris condimenta (φίλτρα), oscula, amplexus, ipse concu-
bitus.« — Dann vides allegoriam eamque talem esse, in qua cum
horto res venerea comparetur — quumque hic versus corruptus sit,
inprimis hoc tenebimus, quod criticos fugit, in allegoria persisten-
dum esse — also »substantivuni redintegrandum est eiusmodi, quod
ab ipsa allegoria non abhorreat«. Sehr wohlwollend fügt er dann
hinzu: non invidebo lectoribus meam conjecturam, quae a Vetere
codice (B) unius tantum literae discrimine abest. conjicio: domi
habet hortum et condimenta ad omnis colis maleficos. Abgesehen
von der lächerlichen Idee, die als mentulae gedachten coles als
malefici zu charakterisiren ist weder zuzugeben, dass eine Allegorie
immer vollständig durchgeführt werde, noch diese Beziehung auf
etwaige Verführbarkeit des Pyrgopolinikes hier am Platze sei. Was
schrieb nun aber Plautus ? weder ad omnes mores noch ad omnes
artes, sondern ad omnimodis res maleficas, d. h. zur Ausführung
jeglichen Schelmenstreichs sind sie von Hause aus trefflich ausge-
rüstet. Für siquidem (189 R.) sähen wir gerne etsi oder si vel
im Text. Andere Conjecturen, welche Fritzsche in der Abhand-
lung macht, mögen eher ihren Platz behaupten, wie das jetzt auch
von L. angenommene, früher von Fleckeisen Ep. crit. 23 gebilligte
estue advorsum huc qui advenit, Palaestrio, man vergleiche jetzt
Studemund Festgruss der pbilol. Gesellschaft zu Würzburg an die
XXVI. Versammlung deutscher Philologen etc. p. 72 sq. Einigen
Schein hat die Conjectur 69 orant ambae et obsecrant, doch er-
hält das an die Stelle von ambiunt tretende ambae dadurch einen
minder gefälligen Nachdruck, dass schon 66 dasselbe Wort voraus-
geht. Wir lesen lieber orant, adeunt, opsecrant. Für das incorrecte
quam (comoediam) modo acturi sumus (84) hat bereits Pylades ver-
langt nos zu lesen; in 117 ist fit quod di volunt richtig, aber in
der Hauptsache schon gefunden von Lipsius, der id quod di volunt,
vorschlug.
Eines Verdienstes von Lorenz müssen wir noch gedenken: es
besteht in der Aufnahme früher vernachlässigter Correcturen älterer
Kritiker, wie der von Acidalius 293 scapulisque für capitique, 427
men rogas, homo für men rogas hem, 709 ei tibi sunt gemini et
trigemini. si te bene habent, filii, sonst et — habes, filii; 875
quin egomet nitro, dem Zusammenhang angemessener als Bothes
quid? egone frustra, und von der Corruptel der Handschriften quin
ego in frustro oder ego insustro kaum weiter entfernt; 1102 ec-
quid für ecqui, 1365 set für et. Auch hat schon Acidalius auf
die richtige Interpunction in 753 nach dimidiati aufmerksam ge-
*) Der Uebergang von omnimodis res zu omnis modi res, und dann
durch Correctur dieser unmetrischen Variante in omnis mores, wie A hat,
ist erklärlich; der Begriff von mores abemhier unpassend.
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virorum non sernper pateat. Weiter oben p. 10 lernen wir noch :
»quid sibi »condimenta« velint, satis ex ipso horto apparet: sunt
autem amoris condimenta (φίλτρα), oscula, amplexus, ipse concu-
bitus.« — Dann vides allegoriam eamque talem esse, in qua cum
horto res venerea comparetur — quumque hic versus corruptus sit,
inprimis hoc tenebimus, quod criticos fugit, in allegoria persisten-
dum esse — also »substantivuni redintegrandum est eiusmodi, quod
ab ipsa allegoria non abhorreat«. Sehr wohlwollend fügt er dann
hinzu: non invidebo lectoribus meam conjecturam, quae a Vetere
codice (B) unius tantum literae discrimine abest. conjicio: domi
habet hortum et condimenta ad omnis colis maleficos. Abgesehen
von der lächerlichen Idee, die als mentulae gedachten coles als
malefici zu charakterisiren ist weder zuzugeben, dass eine Allegorie
immer vollständig durchgeführt werde, noch diese Beziehung auf
etwaige Verführbarkeit des Pyrgopolinikes hier am Platze sei. Was
schrieb nun aber Plautus ? weder ad omnes mores noch ad omnes
artes, sondern ad omnimodis res maleficas, d. h. zur Ausführung
jeglichen Schelmenstreichs sind sie von Hause aus trefflich ausge-
rüstet. Für siquidem (189 R.) sähen wir gerne etsi oder si vel
im Text. Andere Conjecturen, welche Fritzsche in der Abhand-
lung macht, mögen eher ihren Platz behaupten, wie das jetzt auch
von L. angenommene, früher von Fleckeisen Ep. crit. 23 gebilligte
estue advorsum huc qui advenit, Palaestrio, man vergleiche jetzt
Studemund Festgruss der pbilol. Gesellschaft zu Würzburg an die
XXVI. Versammlung deutscher Philologen etc. p. 72 sq. Einigen
Schein hat die Conjectur 69 orant ambae et obsecrant, doch er-
hält das an die Stelle von ambiunt tretende ambae dadurch einen
minder gefälligen Nachdruck, dass schon 66 dasselbe Wort voraus-
geht. Wir lesen lieber orant, adeunt, opsecrant. Für das incorrecte
quam (comoediam) modo acturi sumus (84) hat bereits Pylades ver-
langt nos zu lesen; in 117 ist fit quod di volunt richtig, aber in
der Hauptsache schon gefunden von Lipsius, der id quod di volunt,
vorschlug.
Eines Verdienstes von Lorenz müssen wir noch gedenken: es
besteht in der Aufnahme früher vernachlässigter Correcturen älterer
Kritiker, wie der von Acidalius 293 scapulisque für capitique, 427
men rogas, homo für men rogas hem, 709 ei tibi sunt gemini et
trigemini. si te bene habent, filii, sonst et — habes, filii; 875
quin egomet nitro, dem Zusammenhang angemessener als Bothes
quid? egone frustra, und von der Corruptel der Handschriften quin
ego in frustro oder ego insustro kaum weiter entfernt; 1102 ec-
quid für ecqui, 1365 set für et. Auch hat schon Acidalius auf
die richtige Interpunction in 753 nach dimidiati aufmerksam ge-
*) Der Uebergang von omnimodis res zu omnis modi res, und dann
durch Correctur dieser unmetrischen Variante in omnis mores, wie A hat,
ist erklärlich; der Begriff von mores abemhier unpassend.