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Lattmann: Lateinisches Lesebuch.
kennen gelernt haben, nichts Eiligeres zu thun wissen, als sie mor-
gen ihren 10- und 11jährigen Schülern vorzutragen; im Gegentheil,
wir halten den Satz hoch in Ehren, dass der gute Lehrer sich
darin zeigt, dass er drei Viertel seines Wissens in der Schule un-
berufen lässt. Aber wenn zu dem oben erwähnten allgemeinen
Grund noch ein praktischer kömmt, wenn die jetzt in den Schulen
gebrauchten Schriftstellerausgaben alle die neuere Orthographie ge-
brauchen, kann da noch ein Zweifel sein, dass der Knabe noth-
wendiger Weise die neuere richtige Orthographie von Anfang an
zu lernen hat? Man vergleiche, was wir hierüber in Eos 1865 II.
p. 381 ff. gesagt haben; wir sehen eben, dass dort richtigerWeise
auf praktischen Gewinn, den sogar i statt j bringe, hingewie-
sen ist.
S. 212 ist ein Druckfehler im Verzeichniss der Druckfehler:
»I. S. 1. Z. 21 lies didäniat« (statt diläniat; corrigirt sollte wer-
den das Quantitätszeichen auf ä).
Das Wörterbuch, welches das Ganze abschliesst, ist sehr ge-
schickt gearbeitet; dieses Lob bezieht sich insbesondere auf Bei-
setzung oder Weglassung des Genetivs, des Geschlechts, der Stamm-
zeiten. Das ganze Buch wird durch seinen sorgsam ausge'wählten
Inhalt sowie dureh die gewandte Verknüpfung des aus verschiede-
nen Schriftstellern Zusammengetragenen einen hervorragenden Platz
unter den Büchern ähnlicher Art einnehmen.
An dem Schlüsse unserer Besprechung der beiden Lattmann-
schen Schriften angelangt, halten wir es für angemessen, die übri-
gen bis jetzt von Lattmann und Müller erschienenen Schulbücher
aufzuzählen:
a) Von Lattmann allein: Vorschule für den lateinischen Ele-
mentar-Unterricht. 2. Auflage.
Lateinisches Uebungsbuch für die unteren Klasse. 2. Auflage.
b) Von Lattmann und Müller: Kleine lateinische Grammatik.
2. Auflage.
Lateinische Schulgrammatik. 2. Auflage.
Griechisches Uebungsbuch. Erste Stufe (Quarta). (Darin die
praktische Neuerung, dass die in anderen derartigen Büchern am
unteren Rande angebrachten griechischen Vocabeln im Texte selbst
über dem jeweiligen deutschen Worte stehen).
Griechische Formenlehre für Gymnasien.
Carl Lang.
Lattmann: Lateinisches Lesebuch.
kennen gelernt haben, nichts Eiligeres zu thun wissen, als sie mor-
gen ihren 10- und 11jährigen Schülern vorzutragen; im Gegentheil,
wir halten den Satz hoch in Ehren, dass der gute Lehrer sich
darin zeigt, dass er drei Viertel seines Wissens in der Schule un-
berufen lässt. Aber wenn zu dem oben erwähnten allgemeinen
Grund noch ein praktischer kömmt, wenn die jetzt in den Schulen
gebrauchten Schriftstellerausgaben alle die neuere Orthographie ge-
brauchen, kann da noch ein Zweifel sein, dass der Knabe noth-
wendiger Weise die neuere richtige Orthographie von Anfang an
zu lernen hat? Man vergleiche, was wir hierüber in Eos 1865 II.
p. 381 ff. gesagt haben; wir sehen eben, dass dort richtigerWeise
auf praktischen Gewinn, den sogar i statt j bringe, hingewie-
sen ist.
S. 212 ist ein Druckfehler im Verzeichniss der Druckfehler:
»I. S. 1. Z. 21 lies didäniat« (statt diläniat; corrigirt sollte wer-
den das Quantitätszeichen auf ä).
Das Wörterbuch, welches das Ganze abschliesst, ist sehr ge-
schickt gearbeitet; dieses Lob bezieht sich insbesondere auf Bei-
setzung oder Weglassung des Genetivs, des Geschlechts, der Stamm-
zeiten. Das ganze Buch wird durch seinen sorgsam ausge'wählten
Inhalt sowie dureh die gewandte Verknüpfung des aus verschiede-
nen Schriftstellern Zusammengetragenen einen hervorragenden Platz
unter den Büchern ähnlicher Art einnehmen.
An dem Schlüsse unserer Besprechung der beiden Lattmann-
schen Schriften angelangt, halten wir es für angemessen, die übri-
gen bis jetzt von Lattmann und Müller erschienenen Schulbücher
aufzuzählen:
a) Von Lattmann allein: Vorschule für den lateinischen Ele-
mentar-Unterricht. 2. Auflage.
Lateinisches Uebungsbuch für die unteren Klasse. 2. Auflage.
b) Von Lattmann und Müller: Kleine lateinische Grammatik.
2. Auflage.
Lateinische Schulgrammatik. 2. Auflage.
Griechisches Uebungsbuch. Erste Stufe (Quarta). (Darin die
praktische Neuerung, dass die in anderen derartigen Büchern am
unteren Rande angebrachten griechischen Vocabeln im Texte selbst
über dem jeweiligen deutschen Worte stehen).
Griechische Formenlehre für Gymnasien.
Carl Lang.