Zur Mainzer Geschichte,
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sehen Alterthumskunde überhaupt, wie der römischen Epigraphik,
Numismatik und Museographie in Mainz insbesondere. Recht sehr
aber bleibt zu wünschen, dass der Verfasser hierbei, so weit mög-
lich, schärfer geschieden und übersichtlicher geordnet hätte: man-
ches wäre dabei in die Anmerkungen zu verweisen, anderes aus
den letzteren in den Text aufzunehmen gewesen. Die chronologi-
sche Reihenfolge der Funde hätte überdies durch Scheidung nach
Jahrhunderten und jedesmalige Voranstellung der Jahreszahl als
Grundlage des Ganzen und zur Gewinnung einer leichteren Ueber-
sicht den zeitlichen Fortschritt oder Stillstand der Funde von Sub-
struktionen, Inschriften, Münzen und kleineren Anticaglien, wie die
gleichzeitigen Anläufe zur Gründung von Sammlungen der Stein-
denkmäler und Münzen entschiedener hervortreten lassen. Einen
von dem Verfasser nicht erwähnten Erstlingsversuch einer solchen
chronologischen Zusammenstellung der antiquarischen Studien in
Mainz machte bekanntlich Η. E. Heim in seinem mehrfach ver-
dienstlichen Schriftchen über die Alterthümer von Aschaffenburg
S. 31—42. Die Ausfüllung des hier aufgestellten Rahmens würde
allmählich auch zu einer Fund- und Literaturgeschichte der Mainzer
inschriftlichen Alterthümer und Anticaglien, insbesondere aber der
Inschriften sich gestalten, wobei auch die Biographien der Forscher
und Antiquare selbst die erforderliche Berücksichtigung finden wür-
den. Wievieles hier noch von Theodorich Gresmund an bis auf
Wilhelm Brambach herab zu thun bleibt, ist jedem der Sache näher
stehenden bekannt. Dass in allen diesen Hinsichten weder das
Brambach’sche Corpus Inscriptionum Rhenanarum genügendes lei-
sten konnte, noch selbst das allgemeine Corpus Inscriptionum La-
tinarum in dem für die Localgeschichte wünschenswerten Umfange
leisten wird, ist begreiflich. Äusser den von Prof. Klein bei seiner
nur beschränkten Zusammenstellung verwerteten Quellen liegen
hier noch treffliche Beiträge, Vorarbeiten, Notizen und Winke in
den bekannten älteren Schriften antiquarischen Inhalts von Hart-
mann, Eckhart, Heim u. A. m. vor, wozu insbesondere noch Bod-
manns schätzbare Randbemerkungen zum III. Bande seines Hand-
exemplars von Joannis auf der Mainzer Stadtbibliothek zu fügen
sind, unter welchen namentlich mehrfache Fundnotizeu über in-
schriftliche und inschriftlose Alterthümer aus Mainz und Umgegend
beachtenswertb erscheinen. Gewinnen wir beispielsweise für Crafto
Hiegells antiquarische Thätigkeit aus den Bemerkungen Bodmanns
neue Anhaltspunkte, so gab dazu auch das Reiffenberger Manu-
script in Coblenz weitere, wenn auch nur kleinere Beiträge. Un-
aufgesucht sind noch immer Handschriften zu Worms, deren Lehne
mehrfach zu Mainzer Inschriften gedenkt, freilich nicht ohne die
Andeutung ihrer Entfernung aus dem Archive der Stadt. Des
Protonotarius Jacob Campe (um 1600) Bestrebungen und seine
Beziehungen zu Justus Lipsius, der schon vorher Mainzer Inschriften
in seine Inscriptiones antiquae aufgenommen hatte, hat J. Freuden-
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sehen Alterthumskunde überhaupt, wie der römischen Epigraphik,
Numismatik und Museographie in Mainz insbesondere. Recht sehr
aber bleibt zu wünschen, dass der Verfasser hierbei, so weit mög-
lich, schärfer geschieden und übersichtlicher geordnet hätte: man-
ches wäre dabei in die Anmerkungen zu verweisen, anderes aus
den letzteren in den Text aufzunehmen gewesen. Die chronologi-
sche Reihenfolge der Funde hätte überdies durch Scheidung nach
Jahrhunderten und jedesmalige Voranstellung der Jahreszahl als
Grundlage des Ganzen und zur Gewinnung einer leichteren Ueber-
sicht den zeitlichen Fortschritt oder Stillstand der Funde von Sub-
struktionen, Inschriften, Münzen und kleineren Anticaglien, wie die
gleichzeitigen Anläufe zur Gründung von Sammlungen der Stein-
denkmäler und Münzen entschiedener hervortreten lassen. Einen
von dem Verfasser nicht erwähnten Erstlingsversuch einer solchen
chronologischen Zusammenstellung der antiquarischen Studien in
Mainz machte bekanntlich Η. E. Heim in seinem mehrfach ver-
dienstlichen Schriftchen über die Alterthümer von Aschaffenburg
S. 31—42. Die Ausfüllung des hier aufgestellten Rahmens würde
allmählich auch zu einer Fund- und Literaturgeschichte der Mainzer
inschriftlichen Alterthümer und Anticaglien, insbesondere aber der
Inschriften sich gestalten, wobei auch die Biographien der Forscher
und Antiquare selbst die erforderliche Berücksichtigung finden wür-
den. Wievieles hier noch von Theodorich Gresmund an bis auf
Wilhelm Brambach herab zu thun bleibt, ist jedem der Sache näher
stehenden bekannt. Dass in allen diesen Hinsichten weder das
Brambach’sche Corpus Inscriptionum Rhenanarum genügendes lei-
sten konnte, noch selbst das allgemeine Corpus Inscriptionum La-
tinarum in dem für die Localgeschichte wünschenswerten Umfange
leisten wird, ist begreiflich. Äusser den von Prof. Klein bei seiner
nur beschränkten Zusammenstellung verwerteten Quellen liegen
hier noch treffliche Beiträge, Vorarbeiten, Notizen und Winke in
den bekannten älteren Schriften antiquarischen Inhalts von Hart-
mann, Eckhart, Heim u. A. m. vor, wozu insbesondere noch Bod-
manns schätzbare Randbemerkungen zum III. Bande seines Hand-
exemplars von Joannis auf der Mainzer Stadtbibliothek zu fügen
sind, unter welchen namentlich mehrfache Fundnotizeu über in-
schriftliche und inschriftlose Alterthümer aus Mainz und Umgegend
beachtenswertb erscheinen. Gewinnen wir beispielsweise für Crafto
Hiegells antiquarische Thätigkeit aus den Bemerkungen Bodmanns
neue Anhaltspunkte, so gab dazu auch das Reiffenberger Manu-
script in Coblenz weitere, wenn auch nur kleinere Beiträge. Un-
aufgesucht sind noch immer Handschriften zu Worms, deren Lehne
mehrfach zu Mainzer Inschriften gedenkt, freilich nicht ohne die
Andeutung ihrer Entfernung aus dem Archive der Stadt. Des
Protonotarius Jacob Campe (um 1600) Bestrebungen und seine
Beziehungen zu Justus Lipsius, der schon vorher Mainzer Inschriften
in seine Inscriptiones antiquae aufgenommen hatte, hat J. Freuden-