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Historisch-Philosophischer Verein <Heidelberg> [Hrsg.]
Neue Heidelberger Jahrbücher — 21.1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.31581#0209
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Erläuterungen.

Das Heidelberger Tagebuch Wilheim Budde's besteht aus Heftiagen in Oktav-
format, Höhe 175, Breite 107 Miilimeter, zusammengelegt aus unbeschnittenen Folio-
bogen. In der Regel bildet jeder einzeine Bogen eine besondere Heftlage von
8 Blättern oder 16 Seiten. Das Sommerhalbjahr 1807 füllt 8 solcher Heftlagen,
von 1—8 numeriert; für die Reise nach Strassburg sind 2 dergleichen und noch
eine halbe in ein zusammengelegtes Quartblatt geheftet; das Winterhalbjahr 1807/08
umfasst 20 numerierte Bogen. Nur für das Reise-Buch von Heidelberg nach Unna
sind je 2 Bogen zu einer Heftlage vereinigt, und nachdem zwei von diesen gefüllt
sind, ist noch ein Bogen ganz abweichenden Papiers in der Heimat hinzugenommen,
der auf den 6 ersten Seiten den Schluss bringt. Beigefügt sind ausser dem im An-
hang unter I. abgedruckten Quartbogen noch zwei geheftete Bogen Auszüge als
Reiseführer für die Heimreise mit der Überschrift „Aus (A. Schreibers) Ansichten
vom Rhein (mit 32 Kupfern), 3 Hefte, Frankfurt a. M. Wilmanns 1800". Nur die
rechte Seite ist ausgefüllt, die linke zu Ergänzungen benutzt. Ganz kurze Auszüge
für die Strassburger Reise Anden sich noch auf einem Oktavblatte; ferner auf einem
Quartblatte von fremder (des Vaters?) Hand ein blosses Stationen-Verzeichnis mit
den Entfernungen für die Strecke Iserlohn—Frankfurt. Das Ganze, ausser den losen
Blättern, war in einen Umschlag zusammengeheftet.
Ausser dem Tagebuch liegt noch vor ein ebenso gehefteter Band von 24 ge-
zählten Bogen und einem Bogen, der das nicht abgeschlossene Register dazu ent-
hält. Der Band trägt auf dem Umschlag den Titel „Rhapsodien. 1808—1809."
(sichtlich in späterer Zeit irrig für „1807—1808." hinzugefügt), auf der 1. Seite,
die am 8. Juni 1807 beschrieben ist, die Überschrift „Aphorismen und
Gedanken."; das Register ist überschrieben „Register zu den Fragmenten
und Rhapsodien, Heidelberg." Die Einfälle und Abhandlungen, die den Band
füllen — es handelt sich nirgends um Auszüge, und auch Dichtungen sind nicht
aufgenommen — tragen die Ziffern 1—368, und dann folgen noch Eintragungen vom
4. und 8., endlich der rückblickende Abschluss vom 9. April 1808, demselben Tage,
an dem das Tagebuch abgeschlossen wurde. Datierung der Eintragungen ist im
Sommer 1807 die Regel; im weiteren Verlaufe wird sie immer seltener. Für den
Beginn erst mit dem 8. Juni 1807 ist wohl zu beachten, dass genau bis zu dieser
Zeit das Tagebuch selbst die freien Ergüsse, Urteile über Gelesenes u. dergl. enthält,
die später ihre gesonderte Stelle in den Rhapsodien erhielten, vergl. oben S. 10, 11,
12, 19—22, 24, 28, 30 f., d. i. bis zum 30. Mai, während die folgende Woche über-
haupt so gut wie leer ausgeht. Der Verfasser hat also erst nachträglich diese
Gegenstände aus dem Tagebuche ausgeschieden und gesondert niedergesetzt. Natür-
lich lässt sich der innere Zusammenhang zwischen den Rhapsodien und dem Tage-
buche selbst vielfach herstellen; aber zur Ergänzung tragen sie doch nicht un-
mittelbar bei. Viel eher erhalten die Rhapsodien aus den im Tagebuche berichteten
Erlebnissen und Anregungen ihre Erläuterung. — Auch Strauss führte neben dem
Tagebuche noch die Aufzeichnung von Rhapsodien durch, vergl. Pissin, Loeben
5. 68 Anm. 1, Strauss, Abend-Glocken-Töne S 125.
Zur Erläuterung des Tagebuchs standen mir für die Vorgeschichte zu Gebote
Budde's Tagebuch aus der HaHischen Studienzeit 1805/06 und sein
 
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