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Kempter, Klaus [Hrsg.]; Boenicke, Rose [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: Bildung und Wissensgesellschaft — Berlin, Heidelberg [u.a.], 49.2005 (2006)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2246#0259

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Lebenslanges Lernen:

Erfahrungen und Einstellungen

der deutschen Bevölkerung

Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung

CHRISTIANE SCHIERSMANN

i Entwicklungen der Lern- bzw. Bildungsprozesse Erwachsener

1.1 Fragestellungen

Seit den neunziger Jahren vollzieht sich ein tiefgreifender gesellschaftlicher
Strukturwandel, der häufig mit dem Etikett des Übergangs in eine Lern-
bzw. Wissensgesellschaft beschrieben wird. Die verstärkte Durchdringung al-
er gesellschaftlichen Bereiche mit neuen Technologien, die Globalisierung der
Virtschaftsaktivitäten, die Veränderung von Arbeits- und Betriebsorganisa-
ion sowie die Ausdifferenzierung von Erwerbsbiographien und privaten Le-
bensläufen spielen dabei eine sich wechselseitig beeinflussende zentrale Rolle
.ind wirken sich auf alle Lebensbereiche aus. Hinzu kommt eine zunehmende
Beschleunigung von Veränderungsprozessen. Diese Entwicklungen fordern In-
dividuen und Institutionen gleichermaßen zu einer permanenten aktiven Aus-
inandersetzung mit dem gesellschaftlichen Wandel heraus. In diesem Kontext
:rhält lebenslanges Lernen eine neue, Bedeutung. Diese lässt sich - bei einem
Pocus auf berufliche Kontexte - schlaglichtartig anhand der folgenden drei
Entwicklungstendenzen charakterisieren:

• Selbststeuerung von Lernprozessen

Die Individualisierung von Berufsbiographien führt zu der Notwendigkeit,
je individuelle Kompetenzprofile zu entwickeln. Mit diesen Entwicklungsten-
denzen steigt zugleich die Verantwortung der Personen für die Ausgestaltung
dieses Prozesses. In diesem Zusammenhang kommt der Selbststeuerung von
Lernprozessen zukünftig eine zentrale Bedeutung zu. Wenngleich der Begriff
der Selbststeuerung auch Tendenzen eines Modebegriffs aufweist und keines-
wegs immer klar ist, was genau gemeint ist, so lässt er sich dennoch heuristisch
auf drei Ebenen operationalisieren. Diese Klassifikation umfasst die im enge-
ren Sinne lerntheoretische Dimension der Art und Weise der Aneignung von
 
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