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Herfarth, Christian [Hrsg.]; Bartsch, Helmut [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: Gesundheit — Berlin, Heidelberg, New York, 50.2006 [erschienen] 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.3464#0037

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Einfluss des sich ändernden Gesundheitswesens
auf die klinische Patientenversorgung

THOMAS W. KRAUS

Aktuelle Veränderungskinetik im deutschen Krankenhauswesen

Krankenhäuser stehen in einem erheblichen Umstrukturierungsprozess. Die-
ser Prozess ist eine Folge der sich immer rascher ändernden demographi-
schen, wissenschaftlichen, technologischen sowie nicht zuletzt ökonomischen
und gesetzlichen Rahmenbedingungen. Krankenhäuser haben sich auf diesem
Wege von historisch primär auf karitative Pflege ausgerichteten Institutionen
inzwischen zu differenzierten, technisierten und multiprofessionellen Dienst-
leistungseinrichtungen entwickelt [1].

Dieser Veränderungsprozess ist schon seit Jahrzehnten erkennbar. Er war
eigentlich auch absehbar. Die jüngste Beschleunigung dieser Veränderungspro-
zesse und die resultierende hohe Instabilität der Umfeld- und Rahmenbe-
dingungen sind jedoch überraschend und beeindruckend. Die gegenwärtig
dramatische Beschleunigung der Veränderungskinetik trifft jedoch nicht nur
das deutsche Krankenhaus, sondern erscheint als ein grundsätzliches Gesell-
schaftsphänomen in den OECD-Staaten, dem sich unterschiedlichste Organi-
sationen in ganz verschiedenen Wirtschafts- und Fachbereichen in oft noch
erheblich gesteigertem Ausmaß ausgesetzt sehen [2].

Strukturen, Verantwortlichkeiten und Prozesse der Institution Kranken-
haus verändern sich aktuell vor allem unter einem zunehmendem Kosten-
und Leistungsdruck. Die Forderung nach einer immer weitergehenden Leis-
tungseffizienz der Krankenhäuser resultiert letztlich aus der zunehmenden
Verknappung der öffentlichen finanziellen Mitteln bei gleichzeitiger Bedarfs-
und Leistungssteigerung sowie auch einer zunehmend kostenintensiven Leis-
tungsdifferenzierung der medizinischen Behandlungsformen. Die Forderung
nach Effizienz ist eine Folge der politischen Opportunitätskostenerwägung bei
der Mittelzuordnung unter limitierten Ressourcen. Effizienzsteigerung ist die
einzige Alternative zu bzw. die letzte Handlungsstufe vor einer Rationierung
der Leistungen.

Alle aktuellen Veränderungen haben einen erheblichen Einfluss auf die Ar-
beitsbedingungen und Arbeitsabläufe der verschiedenen Berufsgruppen im
 
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