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Herfarth, Christian [Hrsg.]; Bartsch, Helmut [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: Gesundheit — Berlin, Heidelberg, New York, 50.2006 [erschienen] 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.3464#0068
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Präventive Onkologie -
das Endziel der Bekämpfung bösartiger Erkrankungen

HELMUT BARTSCH, CLARISSA GERHÄUSER, JAGADEESAN NAIR,
PETER LICHTER UND OTMAR D. WIESTLER

Einleitung

Die Verhinderung von Krebserkrankungen durch geeignete vorbeugende Maß-
nahmen stellt eines der Endziele der praktischen Umsetzung wissenschaft-
licher Erkenntnisse der Krebsforschung dar. Ein zentrales Problem bei der
Behandlung von Krebspatienten ist die Tatsache, dass die Erkrankung sich
zum Zeitpunkt der ersten Diagnose oft bereits in einem späten Entwick-
lungsstadium befindet. Da im Allgemeinen Krebs um so eher heilbar ist, je
früher er erkannt wird, zählen die Entwicklung von Verfahren für die Früh-
erkennung von Krebs zu den großen gegenwärtigen Herausforderungen der
Krebsforschung. Dabei werden neue Erkenntnisse über die molekularen Ver-
änderungen in Krebszellen daraufhin untersucht, ob sie bereits in frühen
Stadien der Erkrankung auftreten und somit als frühe Marker eingesetzt
werden können. Letztendlich ist ein zentrales Ziel der Untersuchung früher
molekularer Veränderungen in Krebszellen und der Ursachen für diese Ver-
änderungen die Entwicklung von neuen Ansätzen für die Prävention von
Krebs. Solche frühen molekularen Veränderungen werden häufig durch Um-
welt-Faktoren wie UV-Bestrahlung und DNA-schädigende Substanzen, wie
die beim Rauchen frei werdenden Teerstoffe, verursacht. Andererseits be-
sitzt jede Zelle die gesamte Erbinformation. Leichte Variationen im Erbgut
zwischen den Individuen können zu einem unterschiedlichen Risiko bei-
tragen, an einer bestimmten Krebsform zu erkranken. Dementsprechend be-
schäftigt sich die Präventive Onkologie insbesondere mit folgenden Themen-
kreisen:

- Identifizierung und Diagnose von individuellen Risikoprofilen;

- Nachweis von frühen Veränderungen (Präkanzerosen) und Identifizierung
von Umweltfaktoren, welche diese frühen Veränderungen auslösen;

- Verfahren, die das Auftreten von Tumoren verhindern oder die Weiterent-
wicklung von Tumoren unterdrücken.
 
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