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Herfarth, Christian [Hrsg.]; Bartsch, Helmut [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: Gesundheit — Berlin, Heidelberg, New York, 50.2006 [erschienen] 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.3464#0104

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Stephanie E. Combs und Jürgen Debus

tem kann jeder einzelne Punkt im Körper der Patienten definiert und mit der
Strahlentherapie angesteuert werden.

Das Prinzip der stereotaktischen Bestrahlung wurde bereits schon in den
fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts aufgebaut. Der Schwede
Lars Leksell entwickelte für die stereotaktische Bestrahlung von Hirntumo-
ren das so genannte Gamma-Knife [1]. In den achtziger Jahren wurde dieses
Prinzip auch auf den Linearbeschleuniger ausgeweitet. Es hat seither einen
hohen Stellenwert in der Radioonkologie erhalten. Insbesondere für die The-
rapie von Hirnmetastasen, aber auch von anderen gutartigen und bösartigen
Tumoren im Kopfbereich hat die stereotaktischen Bestrahlung einen großen
Stellenwert [2-5]. Während der Therapie kreist der Linearbeschleuniger um
das definierte Ziel, den Tumor, herum; dieses Gebiet wird auch Zielvolumen für
die Strahlentherapie genannt. Bei der Stereotaxie sitzt das Zielvolumen genau
im Brennpunkt der Strahlen, die aus unterschiedlichen Richtungen eintreffen.
Die Wirkung der Bestrahlung addiert sich im Fokus zu einer sehr hohen Dosis.
Durch die physikalische Berechnung ist es jedoch auch möglich, einen steilen
Dosisabfall, den Dosisgradienten, außerhalb des so genannten Zielvolumens
zu erzielen und somit die Dosis außerhalb des Fokus gering zu halten.

Prinzipiell ist es mit dieser Technik möglich, die gesamte Dosis in einer ein-
zelnen Strahlentherapiesitzung zu applizieren, so wie es von Leksell zu Anfang
entwickelt wurde. Diese Technik nennt sich auch stereotaktische Radiochir-
urgie und wird im Kopfbereich sehr häufig eingesetzt, insbesondere für sehr
kleine Tumoren [2,5-7]

Die Präzisionsstrahlentherapie kann aber auch als fraktionierte stereotakti-
sche Strahlentherapie (FSRT) durchgeführt werden. Hierbei wird die Gesamt-

Abb. 1. Für die Präzisionsstrahlentherapie im Kopfbereich werden die Patienten in einer indivi-
duell angefertigten Kopfmaske gelagert. Auf diese Maske wird bei der Bestrahlungsplanung ein
Stereotaxiesystem aufgesetzt (A), so dass der Zielpunkt für die Bestrahlung berechnet werden
kann. Dieser wird dann am ersten Tag der Therapie exakt eingestellt (B)
 
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